Rezension | Das Reich der Asche von Victoria Aveyard

Rezension | Das Reich der Asche von Victoria Aveyard

Titel: Das Reich der Asche: Realm Breaker 1 | Originaltitel: Realm Breaker | Autor*in: Victoria Aveyard | Übersetzer*in: Michaela Link | Verlag: Penhaligon | Erscheinungsdatum: 09.08.2021 | Seitenzahl: 608 (Printausgabe)

Die Fantasy-Sensation des Jahres: Nach »Die Farben des Blutes« der Auftakt der neuen Saga von Platz 1-SPIEGEL-Bestsellerautorin Victoria Aveyard!

In Coraynes Adern fließt das Blut eines Helden. Doch sie verabscheut ihre Herkunft und will nichts mit dem Vater zu tun haben, für den Heldentaten stets wichtiger waren als seine Tochter. Nun ist Coraynes Vater tot, gefallen durch die Hand seines eigenen machthungrigen Bruders. Um den Untergang ihrer Heimat zu verhindern, ist sie gezwungen, das Schwert ihres Vaters zu ergreifen. Zusammen mit nur sechs Gefährten, die ebenfalls keine strahlenden Helden sind, bricht Corayne auf, um eine Armee aus Aschekriegern zu bekämpfen. Doch wie soll sie eine Dunkelheit besiegen, gegen die sogar wahre Helden machtlos waren?

Der Auftakt zu Victoria Aveyards epischer »Realm Breaker«-Saga!

Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

Nachdem mich die Autorin mit ihren vorherigen Büchern ziemlich überzeugen konnte, war meine Neugier auf ihren neuen Auftakt natürlich geweckt – also ran da!

Zwischen Spindeln & Monstern

In Allwacht gibt es die Tore in eine andere Welt – doch will man diese auch immer öffnen?
Denn vor geraumer Zeit waren genau diese geöffnet und haben neben den Ältesten auch einige dunkle Gefahren nach Allwacht gelassen, wodurch sie wieder geschlossen werden mussten. Und wie die Jahre es so mit sich bringen, bleiben gruselige Geschichten zwar bestehen, doch die Ernsthaftigkeit geht ein wenig verloren und vieles wird auch einfach vergessen. Gleich die erste Szene im Buch hat genau meinen Nerv getroffen – unter anderem an der Seite eines jungen Knappens wird hier ein Kampf ausgefochten, den man so nicht erwartet hat und der dadurch ein bitteres Ende nimmt.
Denn die erste Spindel wurde geöffnet und mit die stärksten Krieger des Landes vernichtet.

Das erste Setting war genau meins – doch nach dem ersten Ansturm muss natürlich auch erstmal ein genauerer Einblick in die Welt und die Charaktere erfolgen, was für mich ein wenig holprig war. Man darf allerdings auch nicht vergessen, dass es sich hierbei nicht wie bei den vorherigen Büchern der Autorin um Jugend-Fantasy handelt und das Worldbuilding und die Anzahl der Charaktere eher in die typische High Fantasy Richtung gehen. Das kann am Anfang etwas erschlagend wirken, lohnt sich in meinen Augen aber durchzustehen – denn je mehr Details kommen, desto anschaulicher wird die Welt. Lediglich die Sprache hat mich doch ausgebremst, doch auch damit konnte ich mich irgendwann abfinden, denn zur Story passt sie ohne Frage gut, gehört nur weniger zu den Stilen meiner sonstigen Lektüren.

Tolle Charaktere & ein interessantes Setting

Was mich aber tatsächlich sehr positiv überrascht hat, sind die Charaktere.
Victoria Aveyard hat sich nicht nur einer eher untypischen Gestaltung gewidmet, die hier für frischen Wind sorgt, sondern bringt auch ohne großen Aufhebens viel Diversität mit in ihre Story. Die junge Corayne ist die Tochter einer gefürchteten Piratin, ihr Vater war ihr lange unbekannt, doch der kommt nun natürlich ins Spiel. Denn sie ist die große Nachfahrin, auf die die Welt zählt (dreht nicht gleich mit den Augen, natürlich gibt es hier auch typische Klischees!). An ihrer Seite sammeln sich immer mehr Charaktere, die unterschiedlicher nicht sein könnten und größtenteils auch nicht viel Verbindung zueinander haben – jeder bekommt aber seine Kapitel, wodurch ein tolles Gesamtbild entsteht und der Leserschaft einen besseren Einblick ermöglicht.
Neben einem Ältesten/Unsterblichen, der sich so gar nicht in dieser Welt wohlfühlt und unter einer andauernden Reizüberflütung leidet, ein mutiger und herzensguter Knappe (PoC), zwei Kopfgeldjägerinnen, bei denen man ständig zwischen Faszination und Furcht schwankt, ein ausgezeichneter Fälscher (queer) und eine ziemlich schräge Hexe, die alle in den Wahnsinn treibt. Neben der interessanten Crew gibt es auch noch andere Handlungsstränge und Charaktere, die sich ebenso lohnen!

Ja, ich kann absolut verstehen, wenn man seine Schwierigkeiten mit der Story hat – ob sie nun abgebrochen wird oder man auch später nicht damit warm wird. Aber ich persönlich fand sie gerade im Nachklang doch ziemlich cool. Sie braucht ein wenig, um sich zu entfalten und das meiste steht uns hier glaube ich auch noch bevor – doch für mich war es durchweg spannend, absolut faszinierend die Entwicklungen und die Unterschiede der Charaktere zu verfolgen und dem Kampf entgegen zu fiebern, der eigentlich nicht gewonnen werden kann. Die Kampfszenen fand ich manchmal ein wenig unübersichtlich, aber das kann auch meiner Ungeduld beim Lesen geschuldet sein, weil ich bei erhöhter Spannung dazu neige, immer schneller und schneller zu lesen. Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt, wie es hier weitergehen wird und bleibe auf jeden Fall an der Reihe dran.

Auch ich hatte einen etwas holprigen Einstieg in Das Reich der Asche von Victoria Aveyard – dennoch muss ich auch ganz klar sagen, wieviel Potenzial in diesem Buch steckt. Man darf nicht vergessen, dass es sich hierbei nicht mehr um ein typisches Jugendbuch handelt und so wird natürlich auch die Welt ein wenig größer. Die Autorin hat sich viele typische High Fantasy Elemente geschnappt, nur um sie dann einmal umzudrehen und Diversität mit reinzubringen. Im Gesamtpaket für mich ein wirklich interessanter Auftakt einer Reihe, an der ich auf jeden Fall dranbleiben möchte.

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