Jane & Miss Tennyson / Emma Mills

„Wenn man etwas liebt, kann man schließlich nicht andauernd glücklich sein, oder? Deshalb liebt man es doch gerade. Weil man alle möglichen Gefühle dabei hat, nicht nur Glücksgefühle. Es kann wehtun, es kann dich saumäßig wütend machen, aber…es bringt dich dazu überhaupt etwas zu fühlen.“

14164168_1153670351361256_1259753537_oVerlag: Königskinder (Carlsen)
Erscheinungsdatum: 18.03.2016
Seitenzahl: 480
Altersempfehlung: ab 14

Inhalt

Devon ist eigentlich rundum zufrieden. Nicht ausgesprochen glücklich, einfach zufrieden.
Ihr Leben gestaltet sich eigentlich recht einfach. Sie kommt gut mit ihren Eltern und ihren Freunden aus, ist heimlich in ihren besten Freund verliebt und ignoriert sämtliche Gedanken an ihre Zukunft.
Doch dann zieht ihr jüngerer Cousin mit bei ihrer Familie Zuhause ein und irgendwie ändert das alles. Foster scheinen die 3 Jahre Unterschied nicht allzu sehr zu stören und folgt ihr auf Schritt und Tritt um ihr jedes Mal ein halbes Ohr abzuquatschen.
Nicht zuletzt dank Foster tritt dann auch noch der attraktive, aber auch sehr überhebliche Ezra mit in ihr Leben und stellt alles auf den Kopf.
Doch, nicht das diese Sorgen reichen, muss Devon sich mehr und mehr mit den Gedanken bezüglich ihrer Zukunft beschäftigen. Und dem Problem mit ihrem besten Freund.
Als Hilfe stellt sie sich folgende Frage: Was würde Jane Austen tun?

Meinung

Was für ein fantastisches Buch.
Wirklich, ich weiß gar nicht, wo ich beginnen soll.
Devon ist durch und durch erstaunlich. Sie strahlt so eine tiefe innere Ruhe aus, die sich fast die ganze Geschichte über hält. Devon ist toll und witzig und unglaublich sympathisch. Selbst ihre „kritischen“ Empfindungen und Reaktionen stellen sie in kein schlechtes Licht.
In dieser Geschichte hatte ich das Gefühl voll von Oberflächlichkeit befreit zu sein, es schien wirklich ausschließlich bei jedem und alles um innere Werte zu gehen.
Devons Ansätze zu „Was würde Jane tun?“ gefallen mir ebenso besonders gut, an etwas festzuhalten, an das man glaubt. Vielleicht sogar noch nie hatte, von dem man aber weiß, dass man genau das, und nichts anderes haben möchte
Trotz der vielen schwierigen Situationen, schafft es Emma Mills diese Geschichte mit einer Leichtigkeit und zugleich einer Tiefe wiederzugeben, die einen als Leser wunderbar befriedigt zurücklässt. Zugleich bringt einen Devon regelmäßig zum Schmunzeln, weil sie selbst vollkommen nüchtern und humorvoll an ihre Herausforderungen heran tritt.

Ein netter Spitzname war der erste Meilenstein auf der Kotzautobahn, die direkt nach Beziehungsstadt führte. Und sich Namen für erfundene Straßen und Städte auszudenken, um seinen Kummer zum Ausdruck zu bringen, war wahrscheinlich der erste Schritt hin zum Wahnsinn.

Der Inhalt ist eigentlich so allumfassend, dass er einem teilweise das Herz zerreißen könnte, und in den meisten anderen Bücher, hätte je ein Aspekt aus Devons Leben gereicht, um daraus ein Buch zu schreiben. Doch hier wirkt es einfach so authentisch. Und die ruhige Atmosphäre erlaubt es einem, viele Standpunkte aus anderen Sichtweisen wahrzunehmen.

Jetzt erkannte ich ihn, und in diesem Moment war ich dankbar, nur die langweilige Devon Tennyson zu sein, an der außergewöhnlich war, wie gewöhnlich ihr Leben verlief.

Wie man sieht, ist es mir hier wirklich nicht leicht gefallen, ein bestimmtes Zitat zu wählen, dass am besten all die Gefühle dieser Geschichte wiedergibt.
Ich kann hierfür nur eine klar Lese-, wie auch Kaufempfehlung aussprechen!
Denn diese wunderschöne Ausgabe aus dem Königskinder Verlag ist nicht nur optisch ein absoluter Hingucker, sondern vor allem inhaltlich etwas ganz Besonderes.

4,5/5 Herzen
♥♥♥♥♥

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