Rezension: For Good / Ava Reed

Wusstest du, dass deine Shirts immer noch nach dir riechen? Jede Nacht schlafe ich in ihnen und bilde mir ein, dass du mir dadurch näher bist. Jede Nacht weine ich in ihnen Tränen, die nicht mehr da sein dürften, um einen Mann, der noch da sein sollte.

Verlag: Drachenmond Verlag  |  Erscheinungsdatum: 29.06.2016
Seitenzahl: 200

Was würdest Du tun, wenn Du das verlierst, was Deinem Leben einen Sinn gab? Das, was Du mehr als alles andere auf dieser Welt geliebt hast. Würdest Du aufgeben? Nach dem Tod ihrer großen Liebe Ben, beginnt Charlie in Trauer zu versinken. Immer wieder erinnert sie sich an die vergangenen Zeiten, in denen sie ihn kennen- und lieben lernte. Doch der Verlust droht sie zu ersticken und blind zu machen für das, was das Leben ausmacht. Charlie zieht sich völlig zurück und beginnt zu verstehen, dass nichts je wieder so sein wird wie es einmal war.

Das Buch verweilt leider schon ein wenig länger auf meinem SuB und das, obwohl ich mich schon so lange auf diese Geschichte freue. Meine Motivation war jetzt die liebe Stella von Stellete Reads, da wir das Buch gemeinsam lesen wollten. (Vielleicht war der Ursprungsgedanke auch einfach, somit einen Heulbuddy zu haben)
Nachdem mich Ava schon mit Mondprinzessin und Wir fliegen, wenn wir fallen so berühren konnte, war ich auf dieses Werk besonders gespannt.

Da die Geschichte immer im Wechsel aus der Gegenwart und aus Erinnerungen von Charlies Sicht erzählt wird, kommt man schnell rein und findet sich in einer sehr bedrückenden und traurigen Stimmung wieder.
Auch wenn dadurch natürlich die tollen Momente hervorgehoben werden, fühlt man doch hauptsächlich, was die Protagonistin hier verloren und ihr Leben vorher ausgefüllt hat.
Für mich war die Geschichte somit zwar unglaublich emotional, aber eher ruhig gehalten, da man den Ausgangspunkt schon mehr oder weniger kannte, aber in einem Trott und einem Tiefpunkt im Leben gefangen war, aus dem es schnell kein Entkommen gibt.

Ich frage mich, ob ich mich anders entschieden hätte, wenn ich gewusst hätte, wie alles endet.
Ich lächle.
Nein, niemals.

Ich denke, dass jeder, der diese Erfahrung noch nicht selbst gemacht hat, manchmal Probleme hat nachempfinden zu können, wieso das Leben für die Betroffenen, die jemanden verloren haben, scheinbar nicht weitergehen kann.
Bei Charlie entgegen konnte ich es einfach nachempfinden. Ich habe mich selbst betroffen gefühlt, meine tollen Momente im Leben vor den Augen gehabt und gemerkt, wie auch ich ohne diese im ersten Moment nicht wüsste, wie es für mich weitergehen sollte.
Die Charaktere waren für mich einfach authentisch und greifbar. Trotz dessen, dass ich manche Szenen zwischen Charlie und Ben einerseits vorhersehbar fand, waren sie dennoch einmalig. Es war eben nicht alles rosig, je tiefer man in die Geschichte und Erinnerungen versunken ist, wurde es einem immer bewusster.

Mit dieser Geschichte wird einem mal wieder vor Augen geführt, wie wertvoll der Moment ist und das man das nicht aus den Augen lassen sollte. Wie wichtig Zusammenhalt, gerade in schwierigen Zeiten ist.
Der Austausch mit Stella hat die Story für mich einfach noch einmal klarer stehen lassen und ich konnte das Gelesene besser reflektieren. Einerseits hat mir zwar irgendwie der „Wow-Effekt“ gefehlt, andererseits baut diese Geschichte aber auch einfach auf ihrer Stimmung auf.
Das Ende, bzw. die Zusatzkapitel haben das Ganze nochmal ein wenig umgerissen. An dieser Stelle muss ich gestehen, dass ich so etwas, ebenso wie Epiloge nicht immer lese, es in dieser Geschichte aber wirklich wichtig ist.
Mein kleines Highlight hier war allerdings die Hündin Pepper. Sicherlich bin ich in dieser Hinsicht ein wenig vorbelastet, aber tierische Begleiter haben oftmals doch noch eine ganz besondere Wirkung.

Warum haben wir Angst? Damit wir mutig sein können.
Wer keine Angst hat, dem wird es nie vergönnt sein, den Mut aufzubringen, sie zu überwinden.

Mit For Good hat Ava eine herzzerreißende und atmosphärische Geschichte geliefert, die zwar die Tiefpunkte im Leben widerspiegelt, aber auch den Wert der einzelnen tollen Momente.
Wahrlich eine Geschichte über das Leben und die Liebe, traurig, erbarmungslos und authentisch.
Mit ihrem ruhigen und klaren Schreibstil konnte mich die Autorin mal wieder für sich gewinnen und ich freue mich bereits jetzt schon unglaublich auf ihr neues Werk Die Stille meiner Worte, das nächstes Jahr im März erscheinen soll.

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AUCH REZENSIERT VON:  Bücherschmöker  |  Buchmagie  |  Magnificent Meiky

7 comments found

  1. Huhu Jill <3

    Das klingt wirklich danach, dass man einen Heulbuddy braucht.
    Ich werde mir irgendwann demnächst auch " For Good" kaufen 🙂 Wollte es eigentlich bei der Drachennacht nach der FBM schon kaufen, aber irgendwie gab es das nicht xD
    Warum auch immer haha

    Eine sehr schöne emotionale Rezi, wo man wirklich lust auf das Buch bekommt 🙂

    Liebe Grüße Jenny<3

    1. Huhu Jenny <3

      Es ist schwierig zu eschreiebn...natürlich hat es eine unglaublich traurige Thematik, aber es ist nicht ganz so dramatisch aufgebaut, sondern entfaltet sich einfach immer mehr. Ich bin gespannt, wie es dir gefallen wird!
      Ach, bestimmt weil die liebe Ava die ganze Zeit am Stand gearbeitet hat und jeder die Gelegenheit nutzen wollte 😉

      Liebste Grüße <3 Jill

    1. Oh Nicci, vielen lieben Dank!Ja, eine wirklich sehr atmosphärische Geschichte.
      Ich bin schon sehr gespannt auf ihr nächstes Buch 🙂

      Liebste Grüße <3 Jill

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