Rezension | Weihnachten auf der Lindwurmfeste von Walter Moers

Rezension | Weihnachten auf der Lindwurmfeste von Walter Moers

Titel: Weihnachten auf der Lindwurmfeste – Oder: Warum ich Hamoulimepp hasse  |  Autor: Walter Moers  |  Illustrator: Lydia Rode, Walter Moers  |  Verlag: Penguin Verlag  |  Erscheinungsdatum: 23.11..2018  |  Seitenzahl: 112

Walter Moers‘ zamonische Weihnachtsgeschichte gehört unter jeden Christbaum!

Als Walter Moers den Briefwechsel zwischen Hildegunst von Mythenmetz und dem Buchhaimer Eydeeten Hachmed Ben Kibitzer sichtete, stieß er auf einen Brief, in dem der zamonische Autor ein Fest schildert, das Moers frappierend an unser Weihnachtsfest erinnert hat. Die Lindwürmer Zamoniens begehen es alljährlich und nennen es „Hamoulimepp“. Während dieser drei Feiertage steht die Lindwurmfeste ganz im Zeichen der beiden Figuren „Hamouli“ und „Mepp“, die unserem Weihnachtsmann und dem Knecht Ruprecht verblüffend ähneln. Außerdem gehören zur Tradition Hamoulimeppwürmer, Hamoulimeppwurmzwerge, ungesundes Essen, ein Bücher-Räumaus, ein feuerloses Feuerwerk und vieles andere mehr.

Laut Moers, kein Freund der Weihnachtsfeierei, gibt dieser Brief von Mythenmetz einen profunden Einblick in die Gebräuche einer beliebten zamonischen Daseinsform, der Lindwürmer. Nie war Weihnachten so zamonisch.

Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

Lange Zeit habe ich die Werke von Walter Moers, zu meiner Schande, mehr oder weniger ignoriert. Ich bin in der Regel kein Fan von Büchern über Bücher, wodurch ich gar nicht erst auf die Idee gekommen bin, zu einem von dem Autor zu greifen. Nachdem mich aber die liebe Sarah immer neugieriger gemacht hat, habe ich mich mal an die Graphic Novel Versionen gewagt und war einfach begeistert und von der ersten Seite an verliebt. Dadurch habe ich mich auch schon auf diese kurze Geschichte sehr gefreut.

Hamoulimepp und Weihnachten

Hildegunst von Mythenmetzt hat ja wie bereits erwähnt schon mein Herz erobert. In diesem wunderschön gestalteten Buch befindet sich nun ein Brief, in dem er einem seiner besten Freunde, Eydeeten Hachmed Ben Kibitzer, das Hamoulimepp schildert, das doch sehr an unser Weihnachtsfest erinnert. Trotz kleiner Unterschiede muss man doch immer wieder schmunzeln und kann ganz klar die Parallelen erkennen. Trotz der sehr einseitigen Erzählperspektive liest sich diese Geschichte, oder vielmehr der Brief unglaublich flüssig und unterhaltsam.

Zamonien und vor allem auch die Lindwurmfeste selbst ist einfach ein unglaublich spannendes Konstrukt, von dem es immer noch mehr zu erfahren gibt. SO kann ich mir gut vorstellen, dass gerade auch Fans des Autors hier sehr auf ihre Kosten kommen und noch einiges erfahren können – nicht nur von den typischen Gebräuchen, sondern auch von der Entstehung der bereits bekannten Bauten. Versehen mit vielen wunderschönen Illustrationen kommt man hier auf jeden Fall auf seine Kosten, egal, ob als Liebhaber der Geschichten von Walter Moers oder von Weihnachten generell. Lediglich Neueinsteiger werden hier vielleicht zu viele offene Fragen haben, wobei ich mich bei diesem Punkt auch irren kann.

Hildegunst als kleiner Grinch

Es muss erwähnt werden, dass Hildegunst hier keinesfalls von diesen Feiertagen schwärmt, sondern sich viel eher bei Hachmed über die albernen Gepflogenheiten seiner Mitmenschen auslassen möchte. Das Ganze erinnert ein bisschen an den typischen Weihnachtsmuffel, den Grinch. Wobei schnell klar wird, dass sich hier doch jede Menge Zuneigung hinter der rauen Schale verbirgt. Angefangen bei dem Schock, dass es vielleicht gar keinen Weihnachtsmann…pardon – Mepp gibt! Bis hin zu ausgefallenen Geschenkzeremonien und einem übermäßigen Essens- und Alkoholkonsum. Ja, auch mir kommt das ziemlich bekannt vor und sorgt an der einen oder anderen Stelle auch einmal für Missfallen, aber im Großen und Ganzen freut man sich doch immer wieder auf diese Tage und das gemütliche Zusammensein mit seinen Liebsten.

Nicht nur die Aufmachung von den Büchern von Walter Moers sorgt immer wieder für pure Begeisterung, auch in Weihnachten auf der Lindwurmfeste verbirgt sich eine literarische Liebe mit Blick aufs Detail und einer wunderschönen kleinen Geschichte, die ganz herrlich unterhalten kann. Für jeden Fan eine klare Empfehlung und natürlich auch für die, die es noch werden wollen.

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4 comments found

  1. Ich habe auch dieses Jahr die Graphic Novel gelesen und war begeistert ich war mir dann aber ein wenig unsicher, ob dann das „richtige Buch“ was für mich ist, aber du hast mir definitiv Lust drauf gemacht! (:

    1. Ich auch, die ist einfach unendlich schön *.*
      Ich werde demnächst endlich mal Die Stadt der träumenden Bücher als normales Buch in Angriff nehmen und bin schon sehr gespannt 🙂

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