[Comic-Tipp] Unerschrocken von Pénélope Bagieu
Bereits die Aufmachung der Unerschrocken Reihe hat es mir unglaublich angetan, doch nach den ersten Leserstimmen, die durchweg begeistert waren, bin ich einfach nicht drumherum gekommen!
Titel: Unerschrocken – Fünfzehn Porträts außergewöhnlicher Figuren | Autor: Pénélope Bagieu | Illustrator: Pénélope Bagieu | Übersetzer: Heike Drescher & Claudia Sandberg | Verlag: Reprodukt | Erscheinungsdatum: 01.10.2017 | Seitenzahl: 144 | Reihe: Unerschrocken
Josephine Baker brachte tanzend den Jazz und Charleston nach Europa und engagierte sich für die Rechte von Schwarzen. Tove Jansson, Schöpferin der Mumins, lebte offen die Liebe zu ihrer Lebenspartnerin. Und die libanesische Bürgerrechtlerin Leymah Gbowee setzt sich in gewaltfreiem Kampf für die Sicherheit von Frauen ein. Unerschrocken schreiten diese eigensinnigen Frauen durchs Leben. Vorreiterinnen, Querdenkerinnen und jede eine Heldin auf ihre ganz eigene Art. Ob Schamanin oder Entdeckerin, Leuchtturmwärterin oder gefeierte Leinwandhexe – diese Frauen haben ihre Bestimmung gefunden.
Mit Humor und Finesse porträtiert Pénélope Bagieu fünfzehn außergewöhnliche Persönlichkeiten, die den gesellschaftlichen Zwängen ihrer Zeit trotzten, um das Leben ihrer Wahl zu führen.
Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung der Rezensionsexemplare!
Seit viel zu langer Zeit liegen diese beiden Bände nun schon auf meinem SuB und kaum, dass ich mit dem ersten gestartet habe, hatte ich beide Bände durch. Demnach mal wieder ein typischer Comic-Tipp!
Bewegende Geschichten
Bei den einzelnen Porträts handelt es sich natürlich um ausgewählte Geschichten, Geschichten, die etwas bewirkt haben und Einfluss auf unsere Gesellschaft genommen haben. Diese Ansammlung ganz außerordentlicher Frauen geht unter die Haut. Doch was mich wirklich überrascht hat war die Authentizität und die Ehrlichkeit. Es war keinesfalls so, dass jeder dieser Frauen ein Leben geführt hat, das aus hervorragenden und stets gütigen Entscheidungen bestanden hat. Es wurden Wege eingeschlagen, die unglaublich dunkel sind und die dafür gesorgt haben, dass ich erst einmal schlucken musste. Aber eben genau das war es wohl auch, was deren leben ausgemacht hat.
In den insgesamt 30 Kurzporträts der Frauen aus den beiden Bänden spricht so unglaublich viel Kraft, Trauer, Liebe, Hoffnung und unerschütterliche Glaube, dass es einfach unter die Haut geht. Ich war wütend, tief berührt und den Tränen nahe – manchmal alles gleichzeitig. Pénélope Bagieu hat hier eine atemberaubende Arbeit geleistet, die ich einfach jedem nur ans Herz legen kann.
Über Clémentine Delait bis hin zu Peggy Guggenheim
In Unerschrocken findet der Leser eine unglaubliche Vielfältigkeit wieder – es geht um die Stellung der Frau in der Gesellschaft, über Krieg und Machenschaften, aber auch um Gemeinschaft und Güte. Es werden hier so viele Persönlichkeiten vorgestellt, aus den unterschiedlichsten Nationen, die mir ansonsten wohl für immer fremd geblieben wären. Diese prägsamen Geschichten bieten Halt und Zuversicht, eine Stärke, die sich niemand entgehen lassen sollte.
Doch nicht nur die Geschichten an sich bieten einen einzigartigen Inhalt, sondern auch die passenden Illustrationen, die nicht besser gewählt sein könnten. Mit einer Leichtigkeit und gleichzeitig einer unsagbaren Bedeutsamkeit werden hier die unterschiedlichsten Schicksale wiedergegeben und unglaublich viel Emotionen eingefangen.
Doch gerade der lockere Stil hat für mein Empfinden die teils sehr niederschmetternden Geschichten aufgelockert und die geschichtlichen Ereignisse verständlich und nachhaltig präsentiert.
Mit Unerschrocken hat Pénélope ein Projekt gestartet, das sich niemand entgehen lassen sollte – ein Geschichtsbuch der anderen Art und die unterschiedlichsten Leben illustriert dargestellt von ganz außergewöhnlichen Frauen.
Unerschrocken von Pénélope Bagieu ist eine Reihe, die für mein Empfinden endlos weitergeführt werden könnte. Ein Geschichtsbuch der anderen Art, wundervoll illustriert, einfühlsam, aufklärend und unglaublich bedeutsam. Ich war hin und her gerissen zwischen den traurigen, hoffnungsvollen und ganz außergewöhnlichen Schicksalen, sodass ich mich gar nicht mehr von den Seiten lösen wollte.
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AUCH REZENSIERT VON: I am Jane | Feminismus im Pott
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