Ich hasse deine Rezension!
Nun ist es ja so, dass wir alle unsere Blogs führen, um unsere Meinung zu sagen. Hierbei geht es nicht darum, dass irgendwer von uns allwissend ist und ein endgültiges Urteil bildet.
Geschmäcker sind unterschiedlich und das ist auch gut so, denn genau dadurch entsteht eine Vielfalt.
Wieso ich auf diesen Beitrag komme? Ich hatte es schon das ein oder andere Mal, dass Leser von meiner Meinung zu einem bestimmten Buch nicht gerade begeistert waren. Und hey – wenn jemand eine Rezension über eins meiner Herzensbücher schreibt und es ihm gar nicht gefallen hat, mache ich sicherlich keine Freudensprünge. Aber schließlich ist es seine Meinung und mitunter finde ich es auch einfach interessant, wie unterschiedlich die Empfindungen sind.
Die letzten Tage ist es mir wieder häufiger aufgefallen, nicht zuletzt wegen dem Buch Die schwarze Zauberin.
Eigentlich hängt mir das Thema selbst schon zu den Ohren heraus und ich möchte auch mit niemandem groß darüber diskutieren, denn, wie bei jedem anderen Buch, freue ich mich immer, wenn jemand seinen Spaß daran findet und etwas aus der Geschichte mitnehmen kann. Nur gibt es halt auch immer die andere Seite. So weiß ich auch, dass es einige gibt, die zum Beispiel mit den Büchern von Sarah J. Maas überhaupt nichts anfangen können, weil ihnen das Frauenbild darin nicht gefällt – das habe ich persönlich zwar anders wahrgenommen, aber deswegen ist deren Meinung doch nicht falsch. Auch gab es viele Leser die mit der Umsetzung von Children of Blood and Bone zutiefst unglücklich waren, was ich sehr traurig finde. Aber nicht aus dem Grund, weil ich mir denke, dass diese Leser es nicht verstanden hätten, ganz bestimmt nicht, sondern weil es doch immer wieder ein tolles Erlebnis ist, wenn man sich in einer Geschichte verlieren kann.
Wer entscheidet also, ab wann eine Rezension „falsch“ ist? Kann sie das denn überhaupt sein?
Und was ich auch noch einmal betonen möchte ist, dass es sich hierbei wirklich lediglich um einen Leseeindruck handelt. Damit werden weder Leser beleidigt, die eine andere Meinung haben noch soll dies als Angriff auf den Autoren zu deuten sein. Natürlich hat eine negative Besprechung immer einen bitteren Nachgeschmack, aber dem muss man sich wohl stellen, wenn man seine Geschichten veröffentlichen will.
Manchmal kommen mir die Reaktionen so vor, als wenn ich – entschuldigt – von jemandem die Mutter beleidigt hätte oder sein erstgeborenes Kind haben möchte. Überraschung – dies ist nicht der Fall.
Natürlich prägen Blogger das Leseverhalten von anderen Lesern, mehr oder weniger ist es ja einfach das Endergebnis von unserer Arbeit. Nur geht es halt eben genau darum, seine ehrliche Meinung zu äußern. So kann ich zum Beispiel mittlerweile gut abschätzen, mit wem ich in etwa denselben Lesegeschmack teile. Und wenn derjenige ein Buch in den Himmel lobt, dann wandert es sofort auf meiner Wunschliste, wenn nicht sogar sofort im Warenkorb. Und wenn es demjenigen so gar nicht gefallen hat, dann lasse ich höchstwahrscheinlich auch meine Finger davon, denn dafür gibt es einfach zu viele gute Bücher, die ich noch lesen möchte.
Aber wenn hier niemand mehr ehrlich seine Meinung sagen kann, ohne danach an den Pranger gestellt zu werden, dann sollte diese Tätigkeit wohl komplett abgeschafft werden… Ist es das, was sich manche Menschen wünschen? Ich glaube nicht.
Ich hoffe sehr, dass sich niemand durch diesen Beitrag angegriffen fühlt, denn auch das ist in keinster Weise meine Absicht. Ich weiß auch, dass man zuerst vor seiner eigenen Tür kehren sollte und auch ich werde mir das künftig mehr zu Herzen nehmen und die Arbeit anderer mehr schätzen, auch wenn sie nicht meiner Meinung entspricht.
Und wer auch hier eine andere Auffassung als ich hat, ist natürlich keinesfalls verpflichtet, sich meiner anzuschließen – ich hoffe einfach, dass wir uns gegenseitig mehr unterstützen und schätzen lernen.
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