Kritik in der Buch-Community

Kritik in der Buch-Community

Natürlich gab es schon immer auch in dieser Community viel Kritik, wieso sollte es hier auch anders sein? Aber dann gibt es immer mal Phasen, in denen zumindest ich das Gefühl habe, dass es sich ziemlich zuspitzt. Ob das an der aktuellen Situation liegt, in der wir uns befinden und die uns alle ein wenig unter Strom stellt, lasse ich einfach mal so im Raum stehen.

Bevor das Blut gleich in Wallung gerät, möchte ich noch einmal ganz klar sagen, dass meine Meinung natürlich nicht das Maß aller Dinge ist! Ich weiß, wie unterschiedlich Empfindungen sind, ganz abgesehen von gewissen Themen, die einfach gar keinen Diskussionsbedarf haben und zwar, sobald sie diskriminierend sind.
Ich bin gerne offen für Kritik und Austausch und freue mich sehr über eure Eindrücke – egal, ob ihr in gewissen Punkten genauso empfindet wie ich oder eine komplett andere Meinung dazu habt, lasst es mich gerne wissen!

Rezensionen & Autor:innen

Ein Thema, das immer wieder aufkommt. Pauschal kann man sich wohl gut an den Leitfaden „Rezensionen sind für Leser:innen und nicht für Autor:innen“ halten. Aber wieso eigentlich? Bringt die Rezension, egal ob negativ oder positiv, den Autor:innen nicht auch Werbung? Klar, ohne Frage. Aber das Buch ist geschrieben, da lässt sich nicht mehr viel machen. Viel interessierter sind nun andere Leser:innen, um zu schauen, ob das Buch auch etwas für sie ist.
Ich kann den Zwiespalt hier absolut fühlen, auch ich war vor ein paar Jahren, als das Thema erst einmal groß aufkam, ein wenig überrumpelt. Gerade auch, weil das Empfinden bezüglich ab wann eine Rezension „negativ“ ist, sehr breit flächig ist. Ich für meinen Teil halte es so, dass ich die Autor:innen in der Regel nicht verlinke, sondern eben die Verlage, da ich auch meistens mit denen zusammen arbeite. Aber ja, wenn ich den direkten Kontakt zu den Autor:innen hatte, dann bleibt mir da nicht viel anderes übrig, als ihnen meine Beiträge direkt vor die Nase zu setzen.
Und ja, da war alles mit dabei, von nettem Feedback, über Ignoranz, bis hin zum Entfolgen & Blockieren.
Auf der einen Seite kann ich das total fühlen, ich bin auch nicht der größte Fan von Kritik, auf der anderen Seite habe ich mir aber auch mit negativen Rezensionen so viel Mühe gemacht, dass für mich eine weitere Zusammenarbeit nicht in Frage kommt, wenn man gegenseitig nicht wertschätzend miteinander umgehen kann.
Was aber, wenn man Autor:innen bewusst schon nicht markiert, diese aber dennoch, zb durch Hashtags, auf die negativen Beiträge stoßen? Auch diesen Fall hatte ich schon, bei mir selbst, aber auch bei anderen Blogger:innen miterlebt – wenn hier pissige Reaktionen kommen oder gar Aussagen wie „Du hast das Buch nicht verstanden.“, sorry Leute, aber dann seid ihr für mich und auch für viele anderen raus. Ich verstehe definitiv, dass man da keine Freudensprünge macht, aber solch ein Verhalten finde ich nicht ok. Redet mit euren Freund:innen darüber, wie scheiße und ungerecht ihr diese Beiträge findet – das ist absolut in Ordnung! – aber postet es nicht unter Beiträgen, erst recht nicht, wenn ihr in diesen nicht einmal verlinkt wart.

DIE FOLGEN
Was ziehen also viele Blogger:innen daraus? Genau, es gibt immer mehr „positive“ Rezensionen, selbst wenn man nicht begeistert von der Story war, gerade bei deutschsprachigen Autor:innen oder diese Beiträge fallen gänzlich unter den Tisch, weil man sich mit dem „Shitstorm“ nicht auseinandersetzen möchte, was ich auch verstehen kann. Nur verfälscht es leider das Bild der Rezensionen. Denn gerade wenn man sagt, dass Blogger:innen für Leser:innen schreiben, gibt man diesen gar nicht mehr die Möglichkeit, wirklich individuelle Beiträge zu finden.
Ich merke auch, dass es mir selbst immer ein wenig Bauchschmerzen bereitet, denn Überraschung: in der Regel wollen wir alle tolle Bücher lesen und dann auch davon schwärmen. Meine Zeit ist mir eigentlich zu schade und es gibt zu viele tolle Geschichten, als mich mit denen „aufzuhalten“, die nicht meinen Geschmack treffen. Denn genau das ist es in den meisten Fällen: eine Geschmackssache. So versuche ich es dann auch in meinen Beiträgen zu kommunizieren.

KLEINER ZUSATZ
Wenn Geschichten Punkte enthalten, die diskriminierend oder generell einfach bedenklich sind, finde ich es immer in Ordnung, Autor:innen damit direkt zu konfrontieren. Das hat nicht nur etwas mit einem persönlichen Empfinden zu tun, es kann Menschen einfach schwer verletzen und weitreichende Schäden mit sich ziehen, auch wenn das nicht Betroffenen vielleicht nicht so auffällt. In diesem Fall muss man da in meinen Augen auch nicht groß diskutieren, sondern nimmt es hin und reflektiert diese Punkte eventuell mal für sich.

Alles in allem ist dieser Punkt von mir natürlich sehr objektiv beschrieben – ich bin selbst keine Autorin und kann es einfach nicht nachvollziehen, wie es ist, wenn man sein Herzensprojekt auf den Markt geworfen hat und es dann so viel Kritik erntet. An dieser Stelle möchte ich noch einmal sagen: es wird immer Leser:innen geben, die eure Geschichten lieben!

Rezensionen & Blogger:innen

Auch, wenn der erste Punkt bei einigen vielleicht präsenter erscheint, kommt es mindestens genauso oft zu Streitereien bei Blogger:innen untereinander, weil die Meinungen auseinander gehen. Auch hier fehlt mir ein wenig das Verständnis dafür. Auch ich erlebe es wahnsinnig oft, dass ein Buch, das mich persönlich nicht begeistern konnte von anderen geliebt und gefeiert wird. Und wisst ihr was? Go for it! Ich freue mich da wahnsinnig drüber und verlinke diese Beiträge auch gerne unter meinen eigenen. Und wenn jemand schreibt, dass er mit einem meiner Herzensbücher überhaupt nichts anfangen konnte? Klar, dann finde ich das schon schade, weil ich mich freuen würde, wenn jeder so viel Begeisterung beim Lesen erlebt hätte wie ich, aber das ist doch nichts persönliches. Wenn ihr Beiträge nicht gerne lest, die eine andere Meinung vertreten, dann überspringt sie einfach, da ist überhaupt nichts dabei. Ich finde es manchmal selbst ganz interessant die unterschiedlichen Ansichten zu sehen und dadurch auch mein eigenes Leseverhalten zu reflektieren.
Etwas anderes ist es natürlich, wenn wir wieder bei Themen sind, die nicht nur unterschiedliche Geschmäcker ansprechen, sondern eben auch schwere und/oder bedenkliche Inhalte enthalten. Da finde ich Austausch und Aufklärung ganz wichtig. Auch hier hatte ich schon den Fall, dass mich selbst etwas sehr gestört hat und anderen ist das nicht aufgefallen, das kann man natürlich untereinander kommunizieren und das sollte kein Problem sein. Wir befinden uns auf einer Ebene, auf der Leser:innen sich austauschen. Keine:r von beiden hat das Buch selbst geschrieben, also, nicht persönlich nehmen! Aber ebenso bitte auch nicht gleich persönlich werden. Ich persönlich finde auch, dass es verständlich und absolut in Ordnung ist, wenn betroffene Personen hier mal einen härteren Ton anschlagen. Es zeigt nur einmal mehr, wie wichtig diese Themen sind und sie Menschen verletzen können.
Gleichzeitig kann man sich aber auch mit schwierigen Thematiken auseinandersetzen und das Gelesene reflektieren und die Bücher trotzdem lieben – das eine schließt das andere nicht aus. Da ist es wichtig, Kritik zuzulassen, aber auch anderen zugestehen zu können, dass sie aus diesen Geschichten dennoch einen Mehrwert ziehen.
Typisches Beispiel ist hier immer wieder das New Adult Genre: Ja, es gibt hier leider ziemlich oft toxische Beziehungen (Spoiler: in anderen Genres auch), doch nur weil jemand Spaß an dieser Geschichte hat, bedeutet es nicht, dass er solche Beziehungen und solch einen Umgang auch im Reallife gutheißen würde.
Ihr seht, der Balanceakt ist alles andere als leicht, doch gerade im geschriebenen Umgang haben wir das Privileg, unsere Gedanken noch einmal ordnen zu können, bevor sie aus uns heraussprudeln.

DIE FOLGEN
Ihr könnt es euch denken: bei einigen Büchern traut man sich schon gar nicht mehr heran.
Darf ich bestimmte Bücher kaufen? Lesen? Und dann eventuell auch noch über sie schreiben und sie somit bewerben?
Das muss selbstverständlich jede:r für sich selbst entscheiden, aber es ist halt auch nicht immer leicht, bzw wird einem nicht immer leicht gemacht. Gerade im letzten Jahr habe ich mich oft selbst dabei erwischt, dass ich nicht immer ein gutes Gefühl hatte, bestimmte Bücher zu präsentieren, weil ich wusste, dass sie in der Kritik stehen.
Bei manchen Büchern mache ich einfach einen Bogen drumherum, andere wiederum landen trotzdem bei mir und dann lese und zeige ich sie auch. Gerade dadurch, dass viele Themen aber sensibilisiert werden, lese ich diese Geschichten auch anders, bedachter. Ich versuche diese Kritik in meine Beiträge mit einfließen zu lassen, gerade wenn es Punkte sind, die mich selbst nicht betreffen und ich sie dadurch nicht wirklich beurteilen kann, sie anderen aber sehr wichtig sind. Ich weiß vollkommen, dass diese Ansicht nicht für alle der richtige Umgang ist, ich nehme da Kritik auch an, habe aber für mich so entschieden, dass ich das genauso machen möchte.
Bei der Autorin JK Rowling fällt es mir zb leicht, auf ihre Werke zu verzichten, halte ich überhaupt nichts von den verqueren Einstellungen der Autorin, aber ich kann auch verstehen, dass ihre Geschichten für andere einen ganz anderen Wert haben. Ich würde niemals verlangen, dass jemand diese Bücher vernichtet und vergisst – ich selbst möchte dieser Frau aber keine Bühne geben (auch, wenn ich das hier gerade leider tue, sorry) und supporte daher auch keine Beiträge über sie. Dann gibt es aber auch Geschichten, wie nennen wir sie – gut gewollt, aber nicht gut gemacht – oder zumindest mit Luft nach oben. Ich finde es wichtig, dass Autor:innen mehr Diversität in ihre Geschichten bringen und sobald eine Repräsentation nicht vollkommen nach hinten losgeht, sondern (in meinen Augen) einfach verbesserungswürdig ist, sehe ich das zumindest als einen Anfang. Aber auch hier bin ich sehr privilegiert, denn als weiße cis Frau sind die Themen, die mich persönlich betreffen überschaubar.
Hier muss man sich entscheiden was man möchte und wie man es möchte – ich verurteile keine Einstellung, habe aber eben auch meine eigene. Wenn jemand sagt „Nein, richtig oder gar nicht, es gibt genug Klischees und Vorurteile!“ kann ich das absolut verstehen, ich glaube leider nur, dass wir dann noch länger auf einen gewissen Fortschritt in unserer Gesellschaft warten müssen, als wenn wir uns stetig entwickeln, im Austausch bleiben und uns gegenseitig aufklären.

UND WAS IST MIT RANTS?

Haha, einige von euch haben darauf gelauert, oder? Mal wieder ein Thema, bei dem wahrscheinlich kein richtig oder falsch gibt. Jetzt habe ich immer mal wieder eingebracht, dass wir uns wertschätzen und respektieren sollen – kann ich da gleichzeitig FÜR Rants sein? Ich glaube, dass es auch hier viele Nuancen gibt. Denn man kann eine Geschichte verreißen, ohne den Menschen selbst, der sie geschrieben hat. Das hört sich für einige vielleicht nicht logisch oder verständlich an, aber ich glaube da ganz fest daran – weiterhin mit dem Blick darauf, dass die Autor:innen unter diesen Beiträgen nicht verlinkt werden müssen. Denn wisst ihr was? Ich liebe diese Beiträge, selbst von den Büchern, die ich selbst sehr geschätzt habe. Es sind einfach Beiträge, bei denen ich meistens unglaublich viel Leidenschaft dahinter sehe. Es hat eine:n Blogger:in dazu gebracht, mal einmal alles aus sich heraus zu lassen und ordentlich auf den Tisch zu hauen. Ich schreibe selbst sehr selten solche Beiträge, sehe aber auch, dass sie am meisten angeklickt werden. Und wisst ihr was? Das bedeutet noch lange nicht, dass dieses Buch dann schlechte Zahlen erzielen würde! Im Gegenteil, oft reizt es Leser:innen sich selbst ein Blick davon zu machen.
Ich muss an diesem Punkt aber auch einlenken, dass ich für jeden Verständnis habe, der selbst solche Beiträge nicht mag, geschweige sie denn schreiben wollen würde. Aber auch hier denke ich: wenn es nicht euer Fall ist, scrollt weiter. Wenn ihr den Austausch sucht und eure Kritik mit einbringen wollt, sucht den Kontakt.

DIE FOLGEN
Es ist ja nun auch sehr objektiv, ab wann etwas eine negative Rezension ist und wann es ein Rant ist. Für mich gibt es da keinen großen Unterschied – somit bleibt jedem seine Meinung.
Ich habe es schon bei anderen Blogger:innen gesehen, dass sie hart angegangen wurden und teilweise ihre Beiträge löschen „mussten“, weil der Gegenwind zu krass war. Und auch ich hatte vor ein paar Jahren mal einen Booktalk veröffentlicht, der eine krasse Reaktion hervorgerufen hat, die ich niemanden wünsche und die in meinen Augen auch echt scheiße war, Punkt. Kritik und Austausch bedeutet nicht jemanden Mundtot zu machen oder hinter seinem Rücken herzuziehen. In der Regel werden diese Beiträge nicht geschrieben, um Autor:innen anzugreifen, sondern um den eigenen Frust und die eigenen Gedanken loszuwerden. Wenn ihr das anders seht? Sucht den Austausch die Diskussion, ich bin mir sicher, dass bei einem vernünftigen Umgang beide etwas davon mitnehmen können. Oder schreibt einen Beitrag, ohne Bezug auf den anderen, sondern einfach nur darüber, wie sehr ihr das Buch liebt und lasst eure Empfinden raus. Wer andere Menschen aber so angeht, für eine andere Meinung (ich rede wirklich von Meinung, nicht von Diskrimnierung & Co.), der stand selbst definitiv noch nicht in der Situation und weiß nicht, was das mit einem macht. Oder es fehlt demjenigen an Selbstreflektion.


Wenn wir keine unterschiedlichen Meinungen zulassen, ist unsere Communtiy auch irgendwo ein bisschen überflüssig, oder? Ich weiß, dass solch ein Austausch nicht immer leicht ist und Spaß macht, aber das kann es. Ich habe schon so viele Gespräche mit anderen geführt, die ein Buch so ganz anders wahrgenommen haben und ich hatte das Gefühl, dass es für uns beide eine kleine Bereicherung war. Und jeweils kommt man zu dem Fazit, wie gut es ist, mal jemanden zu finden, mit dem man unterschiedlicher Meinung sein kann, ohne sich anzugehen.
Gleichzeitig bin ich eine absolute Verfechterin davon, seinen eigenen Prinzipien treu zu bleiben und dafür auch den Mund aufzumachen. Daher möchte ich noch einmal ganz klar erwähnen, dass ich große Unterschiede in Meinungen sehe und der Kritik, wenn gewisse Ismen (Sexismus, Rassismus etc.) reproduziert werden.
Ich hoffe sehr, dass ich jetzt nicht zu vielen auf den Schlips getreten bin und freue mich sehr über euer Feedback!

12 comments found

  1. Hi Jill,

    man merkt, dass dich das Thema sehr beschäftigt … es kommt ja immer wieder auf – ich hab auch den Eindruck, immer in Wellen, die sich immer mehr hochschaukeln.
    Das kommt aber einfach von den vielen Möglichkeiten im Netz, wo man alles und jeden findet, und natürlich auch die Meinungen und Rezensionen zu Büchern.

    Darf ich? Natürlich. Ich finde es schlimm wenn man sich zurückhalten muss mit seiner Meinung – wir sind ein freies Land und über Kunst waren die Meinungen schon immer unterschiedlich! Warum sich da Autoren und Autorinnen auf den Schlips getreten fühlen, das zeugt nicht gerade von „Professionalität“, die ja von uns Bloggern immer wieder gefordert wird.
    Wobei: ich hab meinen Blog aus Spaß und guter Laune und schreibe über Bücher, die ich lese. Punkt. Ich bin niemandem verpflichtet und kann über Bücher schwärmen, die mir gefallen und Bücher „zerreißen“ die ich nicht mag.
    Das mach ich nicht. Hab ja schon ein gewisses Empathieempfinden und ich weiß, wie viel Arbeit in einem Buch steckt. Trotzdem kann mir was eben überhaupt nicht gefallen, auch wenn andere begeistert sind davon.
    Selbst alte, hochgelobte Klassiker mag nicht jeder und ich finde es auch schade, wenn ein Highlight von anderen nicht gemocht wird. Aber ist halt so – warum sollte ich erwarten, dass jeder meiner Meinung ist?
    Von anderen Bloggern hab ich auch noch nie ein böses Wort deswegen gelesen – zumindest nicht mir persönlich gegenüber … wenn bei mir ein Buch durchfällt und jemand anders schreibt, das er es toll fand, freu ich mich drüber, und andersherum hab ich es auch schon erfahren. Dieses ganze Kleinkrieg-Drama erinnert mich irgendwie an die Trotzphasen von 3jährigen. Da scheinen einige stehen geblieben zu sein.

    Wieso erwartet man, dass jedem das gleiche gefällt?
    Und warum fühlt man sich gedrängt, anderen nachzueifern?!

    Ich habe noch nie einen Shitstorm erlebt aufgrund einer negativen Rezension, und das wäre mir auch egal. In der Situation war ich noch nicht und kanns deshalb nicht 100%ig einschätzen, aber ich hab auch schon von Autoren beleidigte Mails bekommen, weil mir ihr Buch nicht gefallen hat. Naja, was soll ich dazu sagen… mein Kleiderstil wird auch nicht jedem gefallen 😉

    Liebste Grüße, Aleshanee

    1. Liebe Aleshanee,

      vielen lieben Dank für dein ausführliches Feedback!
      ich freue mich sehr, dass du bisher nicht wirklich negative Erfahrungen hattest, auch wenn ich deinen Punkt mit den Mails von Autor:innen auch schon ziemlich krass finde…autsch, da konnte jemand scheinbar nicht sehr gut mit Kritik umgehen. Gerade wenn du auch sagst, dass du dich mit Verrissen eher zurückhälst.
      Ich würde behaupten, dass das bei mir auch der Fall ist, glaube aber auch, dass auch jene, die sie schreiben ein gutes Empathieempfinden haben. Ich denke in erster Linie auch daran, dass da jemand wirklich viel Arbeit reingesteckt hat, aber über manche Punkte regt man sich doch ziemlich auf.
      Das mit der Trotzphase von 3jährigen trifft es wohl manchmal ganz gut, haha.
      Aber es gibt ja auch immer noch genügend Menschen, die sich nicht so verhalten, danke!

      Liebe Grüße
      Jill

      1. Mit dem „zurückhalten von Verrissen“ meine ich, dass ich jetzt nicht einfach schreibe dass ich alles an dem Buch sch…. finde 😉 Ich hab ein paar Abbruch-Rezensionen auf meinem Blog und auch einige 1-2 Sterne Rezensionen. Aber ich versuche da natürlich, gerecht zu schreiben, mir fällt jetzt kein anderes Wort ein ^^ Ich schreibe was mir nicht gefallen hat und fertig. Allerdings halt nicht so, dass es unter die Gürtellinie geht. Ich denke du weißt, was ich meine 🙂
        Aufregen darf man sich natürlich und das auch so weitergeben. Das ist eine große Grauzone was man da schreiben „sollte und was nicht“. Manche fühlen sich ja schon mit Kleinigkeiten beleidigt, andere sind froh wenn sie auch negatives Feedback bekommen um sich zu verbessern.

        Verrisse, damit meine ich schon so richtig „böse“ Rezensionen die kein gutes Haar an nichts lassen und das auch in einem Ton, der mir persönlich dann zu tief geht.

        1. Alles klar! Da kann ich mich nur anschließen. Finde es richtig gut dass du auch Abbruchrezensionen schreibst, ich quäle mich da meistens durch das Buch.
          Danke dir, dass du dir nochmal die Zeit genommen hast!

          1. Mache ich auch echt selten … also Rezensionen dazu schreiben wenn ich Bücher abbreche. Bei manchen merke ich recht schnell, dass ich nicht damit warm werde, aber meistens gebe ich den Büchern schon ca. 100 Seiten oder 30%, um mich zu überzeugen.

            Durchquälen mag ich mich nicht, da ist mir meine Zeit zu schade 😉

  2. Sehr interessante Gedanken! Ich bin, Gott sei Dank, noch nicht angesteckt mit dem „möglichst positive Rezensionen schreiben“. Ich schreibe immer noch meine ehrliche Meinung zu den Büchern, die ich lese.

    1. Das freut mich sehr, dann hast du wahrscheinlich genau deine Bubble bereits gefunden!
      Ich drücke dir die Daumen, dass es so bleibt und freue mich über deine ehrlichen Rezensionen 🙂

  3. Hi Jill,

    mega spannende Themen und toller Beitrag!
    Mich nervt in letzter Zeit besonders die Aussage von Autoren und Autorinnen, dass sie nicht auf negativen Rezensionen verlinkt werden wollen. Ich kann es einerseits verstehen, dass sie eben nicht mit der Nase drauf gestoßen werden wollen, aber irgendwo finde ich es auch ein wenig schade, denn wie du schon geschrieben hast – man gibt sich auch bei negativen Rezensionen Mühe und ich finde es dann traurig, dass man von vornherein sagt, dass man diese nicht lesen möchte.
    Ich gebe mir bei negativen Rezensionen vielleicht sogar ein wenig mehr Mühe, als bei positiven, denn ich möchte nicht persönlich werden, den Autor eben nicht angreifen, sondern meine Meinung eben objektiv schildern und versuche so positiv wie möglich zu schreiben – besonders auch, wenn es ein Buch von einem deutschsprachigen Autor:in ist, da hier ja die Möglichkeit noch höher ist, dass der Autor diese entdecken könnte. Da muss ich mir fast schon mehr Gedanken machen als bei positiven Rezensionen.

    Wenn jemand ein Buch schlecht findet, was ich liebe, dann bin ich auch traurig, aber ich kann es ja nicht ändern. Geschmäcker sind halt unterschiedlich und wie oft habe ich schon erlebt, dass ich gehypte Bücher einfach nur schlecht fand? Muss man hinnehmen und es bringt doch nichts, wenn man die Person dafür auch noch anfeindet. Ich gehe zwar nicht mit dem Gedanken „Das Buch wird mein nächstes Highlight“ an ein neues Buch, aber auch nicht mit dem Gedanken „Tja, ich werde dich zwar lesen, aber bestimmt finde ich dich grottig“ heran. Ich erhoffe mir von jedem Buch, das es mir gefällt, denn ansonsten würde ich meine sowieso schon knapp bemessene Freizeit echt vergeuden. Und wenn einem ein Buch dann nicht gefällt, dann muss nicht auch noch von anderen Lesern nachgetreten werden á la „Du verstehst das Buch nicht“!

    Verrisse lese ich tatsächlich auch echt gerne, auch weil da oft echt Humor und Leidenschaft drinnen steckt. Ich lese kaum positive Rezensionen, sondern fast ausschließlich die schlechten, weil die für mich irgendwie aussagekräftiger sind.

    Der Kommentar ist doch länger geworden, asl gedacht, aber man merkt einfach, dass es ein Thema ist, über das man gut diskutieren kann und auch soll.

    Liebe Grüße
    Chianti

    1. Liebe Chianti,

      vielen lieben Dank für deinen Kommentar – du sprichst mir wirklich aus der Seele!
      Mich hat das auch lange Zeit gestört, weil ich auch eher die Arbeit der Blogger:innen dahinter gesehen habe. Ich kann es mittlerweile aber auch wirklich gut verstehen, dass man die Kritik nicht 24/7 um die Ohren gehauen bekommen mag/kann. So ist es Autor:innen freigestellt sich selbst die Zeit zu nehmen, wann sie welche Beiträge lesen wollen. Davon abgesehen kennen ich auch ganz viele, die das generell immer tun und sich jeden Beitrag annehmen.

      Mir geht es genauso. Ich kann ein Buch wahnsinnig lieben und möchte es am liebsten jedem in die Hand drücken, da fällt mir allerdings ein langer Beitrag meist schwerer, als die negativen Rezensionen, weil ich viel intensiver auf die einzelnen Punkte eingehe. Genauso wie du – ich möchte damit niemandem zu nahe treten, aber vielleicht ergeht es anderen Leser:inenn ja genauso wie mir und sie stören sich an den gleichen Dingen, denn wissen sie gleich, dass sie lieber etwas anderes lesen. Andersherum trifft es natürlich auch jene, die sich an diesen Punkten gar nicht stören und dann wissen, dass ihnen die Geschichte dennoch gefallen könnte.

      Ich denke auch, ein Thema, bei dem man gut und gerne regelmäßig im Austausch bleiben kann 🙂

      Liebe Grüße
      Jill

  4. Hi Jill,

    find ich einen tollen Beitrag von dir. Und so wie Aleshanee schon schreibt, ist das eindeutig ein Thema, das wirklich immer in Wellen auftaucht.

    Persönlich kann ich nur sagen, dass ich bei Bloggern von meinen Büchern schon die verschiedensten Rezensionen hatte und sie sind alle für mich völlig in Ordnung – ob jetzt positiv oder negativ, ob verlinkt oder nicht. Letztlich ist das Buch durch eine andere Person als den Autor selbst betrachtet worden und somit muss, soll und darf er eine ganz andere Meinung haben und diese auch kundtun. Welchen Sinn hätte sonst eine Rezension, in die genauso viel Arbeit gesteckt wird von Seiten des Bloggers wie von Seiten des Autors beim Schreiben des Buches.
    Die Aussage von wegen man hätte als Leser letztlich die GEschichte nicht verstanden entbehrt für mich immer einer gewissen Grundlage und klingt irgendwie auch ein wenig wie eine Ausrede, um sich mit etwaigen Schwächen in einem TExt nicht selbst auseinandersetzen zu müssen.

    Jedenfalls hoff ich, dass die Blogger alle weiterhin ihre ehrlichen Aussagen treffen werden und nicht immer nur die positiven Bewertungen im Suchfeld der Autoren auftauchen, weil auch eine „negative“ Rezension kann ein Buch schon wieder interessanter machen.

    Schönen Abend wünscht dir,
    Moni

    1. Liebe Moni,

      vielen lieben dank für dein Feedback!
      Ich kann mich deiner Aussage nur anschließen.
      Ich hoffe auch sehr, dass Blogger:innen weiterhin ihre ehrliche Meinung weitertragen, denn auch mich persönlich macht Kritik manchmal neugieriger als durchweg positive Rezensionen 😉

      Liebe Grüße
      Jill

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