Rezension | Batman – Nightwalker von Marie Lu
Titel: Batman – Nightwalker | Originaltitel: Batman | Autor: Marie Lu | Übersetzer: Anja Galic | Verlag: dtv | Erscheinungsdatum: 31.01.2019 | Seitenzahl: 320 | Altersempfehlung: ab 14 | Reihe: DC Icons
Der junge Millionenerbe Bruce Wayne jagt in seinem Sportwagen eigenmächtig einem Polizeiflüchtigen hinterher. Der Täter kann gefasst werden. Er ist Mitglied der Nightwalker, die in Bruce‘ Heimatstadt Gotham City vor allem die reiche Elite terrorisieren. Bruce jedoch wird wegen Missachtung polizeilicher Anordnungen zu Sozialstunden verurteilt, und zwar ausgerechnet im Hochsicherheitstrakt des örtlichen Gefängnisses. Dort trifft er auf Madeleine, ebenfalls Mitglied der Nightwalker, die seit Wochen jegliche Aussage verweigert. Bruce hingegen scheint sie zu vertrauen. Sie warnt ihn, dass er als Nächster auf der Liste der Nightwalker steht. Doch welche Rolle spielt sie selbst dabei?
Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Es ist wohl kein Geheimnis, dass ich ein riesengroßer Fan von DC und insbesondere Batman bin. Wodurch sich auch die DC Icons Reihe in mein Herz geschlichen hat und ich jedem neuen Band voller Vorfreude entgegenfiebere. Auch hier lässt sich der Band wieder unabhängig der anderen lesen!
Niedrige Erwartung und positive Überraschung
Marie Lu und ich sind bisher einfach keine Freunde geworden. Ich weiß, dass viele die Autorin sehr lieben und das freut mich auch, nur zwischen uns beiden konnte der Funke bisher nicht überspringen, doch dann kam Batman. Zuerst hatte ich wahnsinnig Angst, dass ausgerechnet sie diesen Charakter übernehmen soll. Dadurch war meine Vorfreude zwar nicht erloschen, aber die Erwartungen ziemlich runtergeschraubt.
Bereits der Schreibstil hat mich wirklich positiv überrascht und innerhalb weniger Seiten war es um mich geschehen – wahrscheinlich auch wegen den eher niedrigen Erwartungen war ich wirklich positiv überrascht und habe mich in meiner Euphorie immer weiter reingesteigert. Auch ihre Charaktergestaltung war wesentlich positiver und für mich greifbarer, als ich es in ihrer Young Elites Reihe in Erinnerung hatte. Wobei ich an dieser Stelle dennoch anmerken muss, dass alles wieder recht oberflächlich gehalten wurde, was mir aber auch bei Wonder Woman und Catwoman schon aufgehalten ist und vielleicht auch einfach daran liegt, dass Warner Brothers hier seine Finger mit im Spiel hat.
Aber was soll ich sagen? Der Schreibstil war flüssig, mehr oder weniger war ich in Gotham City und das auch noch an der Seite von Batman. Scheinbar bin ich doch recht schnell zufriedenzustellen.
Kritikpunkte durch die rosa Brille
Gerade, wenn ich jetzt im Nachhinein darüber nachdenke, fällt mir immer mehr auf, wie viel verschenktes Potenzial es in dieser Geschichte gegeben hat. Bereits beim Lesen ist es mir schon ein wenig aufgestoßen, dass der tatsächliche Batman erst später kommt und man größtenteils einen verliebten Teenie-Millionär begleitet. Okay, auch so extrem kommt es mir jetzt erst vor. Aber wieso hat mir das Lesen trotzdem so viel Spaß gemacht?
Eigentlich hat die typische Gotham Atmosphäre gefehlt, der richtige Batman und auch die beliebten Nebencharaktere sind ziemlich in den Hintergrund gerutscht. Vom angekündigten Actionthriller habe ich auch nicht viel mitbekommen, wie gut, dass ich mich an dieser Bezeichnung vor dem Lesen nicht so fest geklammert habe.
Vielleicht ist der pubertierende Bruce einfach noch nicht der Batman, den wir alle lieben. Und wen würde das schon wundern? Mittlerweile haben wir schon so viele unterschiedliche Interpretationen im Kopf, dass es manchmal wohl schwerfällt, noch Platz für Neue zu lassen. Dennoch hat mir der Band im Durchschnitt wirklich gut gefallen – ich wurde unterhalten, hatte neue Einblicke, die ich bisher noch nicht so betrachtet habe und freue mich nun auf den vierten und leider letzten Band der Reihe mit Superman!
Bei der tatsächlichen Bewertung der Batman Geschichte von Marie Lu tue ich mich ein wenig schwer. Denn wenn ich ganz ehrlich bin, wurde hier jede Menge Potenzial verschenkt und mehr Längen als wirkliche Spannung in das Buch eingebaut. Dennoch habe ich es einfach geliebt. Klingt das komisch? Sehr wahrscheinlich. Man sollte meine Liebe für Batman und Gotham wohl nicht außer Acht lassen und meine Erwartungen waren aufgrund der Autorin auch nicht sonderlich hoch, dennoch konnte sich auch diese Version von Bruce Wayne in mein Herz schleichen.
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