Rezension | Das letzte Einhorn von Peter S. Beagle
Titel: Das letzte Einhorn | Originaltitel: The Last Unicorn | Autor*in: Peter S. Beagle | Übersetzer*in: Jürgen Schweier | Verlag: Klett Cotta | Erscheinungsdatum: 22.04.2023 | Seitenzahl: 256
»Das letzte Einhorn ist das beste Buch, das ich je gelesen habe.« Patrick Rothfuss
Längst gehört »Das letzte Einhorn« zum Kanon der Weltliteratur für Leserinnen und Leser jeder Altersklasse und es hat bis heute nichts von seiner Faszination verloren. Unzählige Fans hat dieses Buch an die Fantasy herangeführt. Eine einzigartige Geschichte über Freiheit und ihre Bedrohung, am Beispiel eines aussterbenden Fabelwesens.
Das Einhorn lebte in einem fliederfarbenen Wald, und es lebte ganz allein. Eines Tages wagte es sich aus der Sicherheit des verwunschenen Waldes hinaus auf die Suche nach anderen seiner Art. Zusammen mit dem wenig talentierten Zauberer Schmendrick und der unbeugsamen Molly Grue, lernt das Einhorn die Freuden und Leiden des Lebens und der Liebe kennen, bevor es im Schloss eines verzagten Monarchen seinem Schicksal begegnet – und dem Wesen, das seine Art in den Untergang treiben will… In kaum einem anderen Buch drückt sich so sehr die Sehnsucht nach Freiheit und die Sehnsucht nach einer immerwährenden Natur und Schönheit aus wie in „Das letzte Einhorn“.
»Das helle Funkeln der Hörner. Wie regenbogenschimmernde Masten auf silbernen Schiffen kamen die Hörner aus dem Meer geritten. Jede Woge trug Hunderte heran, sie bäumten sich auf und stampften und bogen ihre langen wolkigen Hälse weit zurück.«
Vielen Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!
Als ich die wunderschönen Neuausgaben des Klassikers (+ Fortsetzung?!) im Verlagsprogramm entdeckt habe, ist mir gleich das Herz aufgegangen!
Neuentdeckung der Buchvorlage
Obwohl ich den Zeichentrickfilm „Das letzte Einhorn“ unendliche Male geschaut habe, muss ich och gestehen, dass ich nie die Buchvorlage gelesen habe und umso motivierter war ich nun, dies endlich aufzuholen. Mit den neuen Schmuckausgaben aus dem Klett Cotta Verlag gibt es dazu auch gleich noch etwas richtig Schönes, um es sich danach ins Regal zu stellen. Lustigerweise war mir nicht einmal bekannt, dass es auch noch einen zweiten Band gibt, auf den ich mich jetzt aber schon sehr freue.
Kennt ihr das, wenn ihr auf Charaktere trefft, die eure Kindheit geprägt haben und euch gleich in die Zeit zurückversetzt fühl, mit all den damaligen Emotionen? Genauso erging es mir hier. Als das Einhorn entdeckt, dass es scheinbar das letzte im Wald ist und sich auf die Suche nach den anderen macht, dabei auf den Zauberer Schmendrik und die Räuberbraut Molly Grue trifft. Und auch, als es dann nach Hagsgate auf zu König Haggards Schloss ging und wir auf Prinz Lir treffen. Kleinigkeiten sind natürlich auch hier unterschiedlich, aber in welchen Verfilmungen war das jemals nicht so?
Aber die Geschichte nun einmal so zu lesen, war auf der einen Seite zwar wie nach Hause kommen, auf der anderen Seite aber auch ein ganz neues Erlebnis, das ich unglaublich genossen habe.
Die Geschichte dazwischen
Es ist nicht so, dass ich als Kind nichts aus dem Film mitgenommen hätte, aber trotzdem war es irgendwo nochmal eine andere Art der Bereicherung, die Geschichte jetzt zu lesen. Es geht um so viele Emotionen, Zugehörigkeit, Vertrauen und Empathie – die eigenen Ängste hinter sich zu lassen und zu dem zu stehen, was einem wichtig ist, wer man selbst ist.
Und sind wir ganz ehrlich, ich fand den Film als Kind zwar toll, aber auch scheiße gruselig. Den roten Stier jetzt gar nicht mehr „böses Tier“, sondern symbolisch zu sehen, macht eben doch einen Unterschied.
„Das letzte Einhorn“ zählt nicht umsonst zu den Klassikern, denn Peter S. Beagle hat hier echt eine unglaubliche Story aufgebaut. Ein bisschen düsteres Märchen, zwischen Schauer und Hoffnung. Aber vor allem eine Geschichte, die sich doch sehr schnell einen Platz im Herzen erkämpft. Ich bin unglaublich gespannt, nun den zweiten Band zu lesen und freue mich jetzt schon darauf, nach etlichen Jahren endlich mal wieder den Film zu sehen und bin ein wenig neugierig, wie ich ihn jetzt wahrnehmen werde.
Peter S. Beagle hat mit diesem Buch die Vorlage eines Films geschaffen, die meine Kindheit wirklich sehr geprägt hat. Umso spannender war es jetzt auch wirklich mal das Buch zu lesen.
Ein düsteres Märchen voller Empathie und Hoffnung, das ich nach wie vor unglaublich gerne mag und spätestens in der hübschen neuen Ausgabe auch einfach ein Hingucker ist.
KAUFEN!
AUCH REZENSIERT VON: Der Buchdrache | Leseblick
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