Rezension: Die drei Geister von Tesla Bd. 1 / Richard Marazano & Guilhem
Titel: Die drei Geister von Tesla (Bd. 1) – Das štokavische Geheimnis | Autor: Richard Marazano | Illustrator: Guilhem | Übersetzer: Tanja Krämling | Verlag: Splitter | Erscheinungsdatum: 22.02.2018 | Seitenzahl: 48 | Reihe: Die drei Geister von Tesla
New York, 1942. Das aktuelle Kriegsgeschehen ist zwar weit weg, aber die Stadt steht trotzdem unter Anspannung. Man fürchtet feindliche Spione, mögliche Anschläge, und mysteriöse Phänomene sorgen für Unruhe: Menschen verschwinden, auf dem Grund des East River werden wiederholt Lichter gesehen. Die Behörden jedoch, das FBI beispielsweise, wiegeln bloß ab. In diese Atmosphäre der Geheimniskrämerei und Unsicherheit gerät der junge Travis, als seine Mutter mit ihm auf der Suche nach Arbeit in die Stadt zieht. Travis ist ein guter Beobachter, und sein Interesse gilt der Forschung und Wissenschaft. So merkt er bald, dass es hier nicht bloß um Phantastereien geht, sondern wirklich etwas Großes, womöglich Monströses hinter all den unerklärlichen Geschehnissen steht.
Eine wunderbare Mischung aus Pulp, klassischer Science-Fiction und einem Hauch Steampunk – getaucht in eine vorwiegend sepiafarbene Optik, die exakt die zwielichtige Atmosphäre widerspiegelt, die ihr gebührt!
Vielen lieben Dank an den Splitter Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Obwohl mir dieses Werk schon des Öfteren aufgefallen ist, habe ich es wieder ein bisschen aus den Augen verloren, als es mir dann aber vom Verlag selbst ans Herz gelegt wurde, habe ich mich wahnsinnig gefreut, mich nun endlich diesem Auftakt zu widmen und war sehr gespannt auf die Umsetzung!
Passende Atmosphäre und Spannungsaufbau
Auch, wenn man vom Splitter Verlag bereits die hochwertige und aufwendige Gestaltung kennt, so bietet dieser Einband noch einmal einen Höhepunkt. Der Stil der von außen bereits so einladend wirkt, setzt sich auf den Seiten fort und sorgt für einen einmaligen Flair, der nicht nur perfekt zur Geschichte, sondern auch zu der Zeit passt.
Zur Zeit des zweiten Weltkriegs zieht es Travis und seine Mutter nach New York, wo sie nach dem Verlust seines Vaters, der scheinbar im Krieg gefallen ist, versuchen ein neues Leben aufzubauen.
Die Illustrationen und Farben sind hierfür einfach stimmig und vermitteln bereits, wie es sich ein Leben damals gestaltet hat.
Zwischen den „normalen“ Abschnitten und denen, die sich geheimnisvoll im Hintergrund abspielen gibt es auch von der Gestaltung der Panels leichte Unterschiede, wobei die einen Szenen eher hell und die anderen wieder dunkler gehalten sind.
Das meiste wird allerdings nur angeschnitten, wodurch man als Leser noch ein wenig m Dunkeln tappt, seiner Fantasie aber bereits freien Lauf lassen kann.
Eine interessante Einführung
Da es doch noch mehr Fragen als Antworten gibt, kann man diesen Auftakt wohl als eine kleine Einführung sehen.
Abgesehen von Travis selbst, bekommt man eher kurze Einblicke in das Leben der anderen Charaktere, was ich jedoch überhaupt nicht schlimm finde, da es eher meine Neugier geweckt hat.
Ob es nun die Lichter in der Dunkelheit und des East Rivers sind, unheimliche Nachbarn, der engagierte FBI Agent oder die unausstehlichen Jungs aus der Gegend sind.
So entwickelt sich nach und nach immer mehr ein Sog, der dafür sorgt, dass man unbedingt mehr erfahren und verstehen möchte.
Die Einflüsse aus der Realität der Kriegszeit und öffentlichen Personen finde ich unglaublich interessant und bieten der Geschichte noch einen zusätzlichen Mehrwert.
Mit dem Auftakt „Die drei Geister von Tesla“ haben Marazano und Guilhem für ein spannendes Mystery-Abenteuer gesorgt, das zwar noch viele Fragen offen lässt, dafür aber die Neugier geweckt hat.
Die Gestaltung passt nicht nur perfekt zu der Story, sondern sorgt auch dafür, dass man sich in die passende Atmosphäre der Zeit versetzt fühlt.
Eine ganz klare Leseempfehlung für all jene, die auf einen detailierten Spannungsaufbau stehen und sich auf eine Fortsetzung gedulden können.
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