Rezension | Die Julibraut von Monika Feth
Titel: Die Julibraut | Autor: Monika Feth | Verlag: cbt | Erscheinungsdatum: 09.03.2020 | Seitenzahl: 512 | Altersempfehlung: ab 14
Er ist der Mörder ihrer Freundin. Seit drei Jahren sinnt er auf Rache. Seine Zeit ist fast gekommen.
Vor drei Jahren verliebte sich Jette in den Erdbeerpflücker Georg
Taban. Fast hätte er sie damals umgebracht, wie ihre Freundin Caro.
Stattdessen sitzt Georg im Gefängnis – für immer aus ihrem Leben
verbannt, meint Jette. Doch Georg hat noch nicht abgeschlossen mit ihr.
Als Jette sonderbare Botschaften erhält und ihre besten Freunde Merle
und Mike in Unfälle verwickelt werden, begreift sie, dass ihre
Geschichte mit Georg noch lange nicht vorbei ist. Als sie sich an die
Polizei wendet, nimmt der neue Kommissar ihre Befürchtungen nicht ernst.
Doch Jette weiß, die Bedrohung ist real …
Vielen Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!
Tatsächlich bin ich erst mit diesem Band in die Reihe gestartet – ob das so einfach geht?
Als Einstieg möglich?
Natürlich habe ich schon viel rund um die Reihe des Erdbeerpflückers gehört und tatsächlich auch schon oft mit dem Gedanken gespielt, zu dieser Reihe zu greifen. So hat der Zufall nun dafür gesorgt, dass es einen überraschenden 8. Band gab, den mal wohl auch, ohne die vorherigen Bände zu kennen, lesen kann. Und tatsächlich war der Einstieg nicht annähernd so verwirrend, wie ich ursprünglich gedacht hätte. Man merkt zwar, dass die Charaktere einiges verbindet, was man selbst nicht miterlebt hat, aber fügen tut sich trotzdem alles.
Monika Feth hat dazu auch einen angenehmen und klaren Schreibstil, der sich nicht verliert und dadurch zusätzlich für Strukturen sorgt. Gefühlstechnisch bleibt hier aber sicherlich einiges auf der Strecke, denn auch wenn man die Geschehnisse mehr oder weniger im Auge hat, fehlt einem hier ein wenig Authentizität. Auf der einen Seite könnte man sich hiermit zwar das Ende schon vorweg nehmen, dennoch denke ich, dass auch dieser Band als Einstieg gar nicht so ungeeignet ist. Schließlich ist oftmals der Weg das Ziel und wer hier Gefallen dran findet, der wird vielleicht auch so wie ich neugierig auf die Vorgeschichte.
Spannung?
Auf der einen Seite hat mir die Geschichte zwar Spaß gemacht und Jettes und Georgs Perspektiven waren durchaus stellenweise interessant, so hatte ich aber auch das Gefühl, dass sich die Story zwischenzeitlich sehr gezogen hat. Zumindest hätte für meinen Geschmack hier einfach mehr und vor allem auch schneller passieren können. Zuerst dachte ich, dass es eher die Spannungsaufbau wäre, den ich zwischendurch auf jeden Fall auch gespürt habe, aber dann ist es mir doch wieder so ergangen, dass ich nicht unbedingt den Drang hatte zu erfahren, wie es wohl weitergeht.
Zum Ende hin haben sich die Ereignisse aber durchaus wieder überschlagen, was für den gewünschten Nervenkitzel gesorgt hat, für mich dann aber leider ein bisschen zu spät. Vielleicht hätten ein paar mehr Einblicke von Georgs Seite dem Ganzen noch etwas mehr gegeben. Für Fans der Reihe könnte ich mir zwar vorstellen, dass es zwar nicht als stärkster Band wahrgenommen wird, aber sicherlich auch interessant ist zu erfahren, wie es sich ein paar Jahre später mit den Charakteren verhält.
Jette hat mich ein wenig widersprüchlich zurückgelassen, denn obwohl ich sie zumeist ziemlich cool fand, hat mir ein wenig das Verständnis für die außergewöhnliche Beziehung zwischen ihr und Georg gefehlt. (Aber das liegt höchstwahrscheinlich an meinem Nichtkennen der vorherigen Bände.)
Der Erdbeerpflücker ist zurück! Mit Die Julibraut hat sich Monika Feth noch einmal an die Geschichte rund um Jette und Georg gewagt. Für mich als Einsteiger auf jeden Fall nett zu lesen, die Handlung nimmt man unglaublich schnell auf, an manchen Stellen hat es mir aber am Verständnis für die Emotionen gefehlt.
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