Rezension | Die Stiefmutter von Rebecca Fleet
Titel: Die Stiefmutter | Originaltitel: The Second Wife | Autor*in: Rebecca Fleet | Übersetzer*in: Ivana Marinovic | Verlag: Goldmann | Erscheinungsdatum: 01.02.2022 | Seitenzahl: 448 (Printausgabe)
Sie ist jetzt Teil deiner Familie. In guten wie in schlechten Zeiten …
Alex und Natalie sind glücklich verheiratet. Natalie hat Alex nicht nur über den Tod seiner ersten Frau hinweggeholfen, sondern ist auch eine liebevolle Stiefmutter für seine Tochter Jade. Doch eines Abends bricht in Alex‘ Abwesenheit ein Feuer im gemeinsamen Haus aus – und Jade überlebt nur knapp. Im Krankenhaus spricht sie von einem unheimlichen Mann, vor dem sie sich in dieser Nacht versteckt hat. Natalie bestreitet jedoch, dass ein Fremder im Haus gewesen sein könnte. Als Jade sich immer seltsamer verhält, beginnt Alex Nachforschungen anzustellen – ohne zu ahnen, dass dabei seine heile Welt in Flammen aufgehen könnte …
Vielen Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!
Mal wieder ein Thriller, auf den ich mich wahnsinnig gefreut habe. Hier muss ich ja gestehen, dass allein das Cover schon große Erwartungen bei mir geweckt hat.
Anders als erwartet
Natalie und Alex sind zwar noch nicht lange ein Paar, dafür aber ein glückliches. Selbst Alex pubertierende Tochter Jade hat sich schnell mit Natalie arrangiert. Quasi lief alles perfekt.
Bis zu dem Zeitpunkt als Alex nach einer kleinen Kneipentour nach Hause kommt und sein Haus in Flammen steht. Retten konnte sich nur Natalie, seine Tochter befindet sich noch drin, schafft es aber zum Glück auch noch knapp raus.
Das führt zur ersten unangenehmen Situation und Schuldzuweisungen gegenüber Natalie und bewegt sich in die Richtung, die ich von der Geschichte auch erwartet hatte.
Allerdings wendet sie sich dann doch schnell in eine andere Richtung.
Es war einfach meine persönliche Erwartung, dass sich die Geschichte hauptsächlich mit der Beziehung zwischen Jade und ihrer Stiefmutter Natalie beschäftigt, was dann allerdings weniger der Fall war. Nach dem Brand berichtet Jay von einem fremden Mann im Maus, der vielleicht auch das Feuer gelegt haben könnte und Alex Misstrauen seiner Frau gegenüber ist geweckt.
Diese gibt schnell zu eine geheime Vergangenheit zu haben und so switchen wir von nun an zwischen Vergangenheit und Gegenwart, versuchen die Geschehnisse zu verknüpfen und ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen. Versteht mich nicht falsch, auch dieser Ansatz ist gut und interessant – ich hatte nur einfach die Hoffnung, dass hier mit dem Bild der „bösen Stiefmutter“ gearbeitet wird, nur eben modernisiert.
Dennoch interessant & atmosphärisch
Dieser kleine Wechsel macht die Geschichte auf keinen Fall schlecht, nur eben ganz anders, als ich es anfänglich erwartet hätte, wodurch zwischendurch die Spannung für mich ein wenig abgeflacht ist.
Dabei ist Natalies Vergangenheit, bzw. die ihrer Schwester durchaus interessant – stellenweise treibt dieser Handlungsstrang die Geschichte wesentlich mehr an als der eigentliche.
Da ich aber meinen Erwartungen ein klitzekleines bisschen hinterhergetrauert habe und zuerst nicht wusste, wo die Geschichte hinsteuert, hatte ich das Gefühl, dass der rote Faden verloren gegangen ist.
Dabei arbeitet Rebecca Fleet unglaublich atmosphärisch und schafft es trotz viel Ruhe auch Spannung in die Geschichte zu bringen und vor allem jede Menge Fragen und Geheimnisse zu streuen. Auch die Charaktergestaltung hat mir gut gefallen, vor allem von Natalie.
Alles in allem auf jeden Fall ein Buch, zu dem man greifen kann und gute Unterhaltung geboten bekommt – nur sollte man sich vorher nicht ganz so feste Erwartungen von der Geschichte machen und sich lieber überraschen lassen.
Nachdem sich Die Stiefmutter von Rebecca Fleet in eine ganz andere Richtung entwickelt hat, als ich ursprünglich erwartet hatte, hat meine Begeisterung ein klein wenig nachgelassen. Dennoch hat mir die Geschichte gute und vor allem atmosphärische Unterhaltung geboten, wodurch ich jedem nur empfehlen kann, sich das Buch mal genauer anzusehen!
KAUFEN!
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