Rezension | Don’t touch it! von Timo Grubing

Rezension | Don’t touch it! von Timo Grubing

Titel: Don’t touch it! | Autor: Timo Grubing | Illustrator: Timo Grubing | Verlag: Zwerchfell Verlag | Erscheinungsdatum: 01.11.2018 | Seitenzahl: 156

Benji könnte sich nicht weniger auf die Ferien freuen. Nicht genug dass seine ältere Schwester Brittany sich in ein ätzendes, pubertierendes Monster verwandelt hat, seine Familie muss außerdem auch noch seiner Cousine Loreley Obdach für den Sommer geben. Sie war schon immer etwas schräg, aber seit dem Verschwinden von Toby, ihrem Bruder, ist sie völlig abgedriftet: noch schreckhafter und verschlossener als zuvor, schließt sie sich in ihrem Zimmer ein und durch die Tür hört man sie mit sich selber reden. Natürlich ist es Blödsinn, was die halbe Stadt munkelt – dass Lori ihren Bruder getötet und auf dem Schrottplatz verbuddelt haben soll… aber… wie es mit so Gerüchten eben ist… vielleicht ist doch etwas dran?
Oder hat am Ende alles etwas mit der merkwürdigen knorrigen Puppe, die Lori unter einer Glasglocke hütet, zu tun? Und welche Rolle spielt ihre angsteinflössende Nanny? Benji beschließt, der Sache auf den Grund zu gehen und stellt erst viel zu spät fest, dass er von dem Geheimnis dieses Sommers lieber die Finger gelassen hätte… Timo Grubing geizt in seinem ersten abendfüllendem Comic nicht mit Querverweisen auf die Klassiker des Horror-Kanons. Von Bradbury bis King, abgerundet mit einer gehörigen Portion Carpenter und einer Prise Hitchcock lässt DON’T TOUCH IT! den Grusel und Bodyhorror der 80er Jahre von der Leine. Unbekümmert und ungeschnitten!

Vielen Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!

Dieser Titel stand schon eine Weile auf meiner Wunschliste und als er neulich seinen Weg zu mir gefunden hat, konnte ich mein Glück kaum fassen und musste die Geschichte umgehend verschlingen.

Zeichnungen zum Niederknien

Kaum schlägt man die erste Seite auf, entdeckt man sofort, dass hier auch der Stil vom Cover weitergeführt wird. Wer sich also allein davon schon angesprochen fühlt, sollte unbedingt zugreifen. Es gibt viele Stile, die meinen Geschmack treffen, aber selten schafft es jemand so sehr wie Timo Grubing. Jedes Panel konnte mich begeistern und die Atmosphäre der Story hervorragend einfangen.

Gerade die schwarz-weiß Optik verströmt hier ihren ganz eigenen Charme, mal etwas heller und an den düsteren Stellen entsprechend dunkler wird hier eine wirklich passende Stimmung aufgebaut, in der ich mich sofort verlieren konnte.

Horror, wie ich ihn mag

Wie bereits im Klappentext erwähnt, spielt Timo Grubing hier mit einigen Querverweisen auf bekannte Horror Klassiker, bzw. ihren Schöpfern. Wer also gerne mal zu Geschichten von Stephen King oder Alfred Hitchcock greift, der wird auch hier ein ähnliches Arrangement wiederfinden. Generell ist es aber dieser typische 80er Jahre Flair, der mich absolut gereizt und auch überzeugt hat.

Die Story an sich erinnert sehr an einen typischen Teenie Horror Film, ohne zu klischeehaft zu wirken. Es gehen die Gerüchte um, dass „Glori Lori“, eigentlich Loreley, ihren verschwundenen Bruder umgebracht haben soll. Ihre Veränderungen stützen diese Aussagen, doch als sie zu ihrem Cousin kommt, werden ganz andere Geheimnisse aufgedeckt. Es kommen die allzu beliebten „Geh da bloß nicht rein!“-Momente, Szenen, die einem Gänsehaut verschaffen und ein Ende, das es in sich hat und das ich genauso am meisten liebe.

Meine Erwartungen an Don’t touch it! von Timo Grubing waren genauso groß wie meine Vorfreude, und wisst ihr was? Ich wurde in keiner Weise enttäuscht! Wer auf typische Horror Filme und die klassischen Idole aus diesem Bereich steht, wird mit diesem Comic auf jeden Fall seine Freude haben. Eine wirklich coole Story und grandiose Zeichnungen!

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