Rezension: Driver for the Dead / John Heffernan & Leonardo Manco

Rezension: Driver for the Dead / John Heffernan & Leonardo Manco

Titel: Driver for the Dead | Autor: John Heffernan | Illustrator: Leonardo Manco | Übersetzer: Bernd Kronsbein | Verlag: Splitter | Erscheinungsdatum: 01.8.2012 | Seitenzahl: 168

Alabaster Graves ist Fahrer –­ er ist Fahrer für die Toten. Während seiner 20-jährigen beruflichen Tätigkeit in Bestattungsinstituten, Leichenschauhäusern und Instituten für Rechtsmedizin überall im Süden der USA hat er Hunderte von Leichen zu ihren letzten Ruhestätten chauffiert, wobei manche dieser Fahrten selbst alles andere als »ruhig« verliefen. Graves ist nämlich kein normaler Leichenwagenfahrer, er ist Spezialist für die etwas »ungewöhnlicheren« Aufträge. »Ungewöhnlich« heißt oft auch »gefährlich«, und das bedeutet mehr Geld.

Darunter fällt zum Beispiel der Transport der sterblichen Überreste des Voodoo-Priesters Mose Freeman. Mit Freemans temperamentvoller Enkeltochter als Beifahrerin muss Alabaster zunächst die Strecke von Shreveport nach New Orleans zurücklegen, um den Leichnam abzuholen. Doch Alabaster weiß nicht, dass er von einem Leichenräuber mit Namen Fallow verfolgt wird; ein Nekromant, der seine Kräfte aus den Körpern Verstorbener generiert… Für Fallow wäre die Leiche von Mose Freeman der ultimative Fang.

Wäre mir das Werk schon vorher unter die Augen gekommen, hätte ich auch vorher schon dazu gegriffen! Als ich den Comic entdeckt habe, musste er auch umgehend bei mir einziehen und ich habe mich wahnsinnig auf eine gruselige Geschichte gefreut.

Winchester Fans aufgepasst

Natürlich kann man einen Leichenwagen, so cool er auch ausgebaut ist, nicht mit dem Impala der bekannten Dämonenjäger Brüder vergleichen. Dennoch gibt es hier ein paar Parallelen, wodurch ich mir vorstellen könnte, dass Fans auf ihre Kosten kommen.
Alabaster Graves hat es in sich – cool, selbstbewusst und voll in seinem Element.
Als er sich nun nicht nur der Leiche von Mose Freeman, sondern auch noch dessen Enkeltochter angenommen hat, wird schnell klar, dass es genügend Unheil in der Welt gibt, gegen das man gewappnet sein sollte.

Geheimnisse scheint hier jeder zu verbergen, was aber durchaus der Spannung einen ganz besonderen Reiz verliehen hat. Alabaster und seine junge Begleiterin begeben sich auf eine Reise, die es in sich hat und die ihnen einige Hürden in den Weg stellt.
Zeitgleich verfolgt man auch noch das Geschehen in anderen Ecken des Landes und man ahnt, dass sich etwas zusammenbraut, das eigentlich nicht gut ausgehen kann…
Der schaurige Gegenpart – hier in Gestalt von Dämonen, Nekromanten, Werwölfen & Co. hat mir unglaublich gut gefallen – weder überladen noch zu kurz angeschnitten, hier wurde das richtige Maß gefunden.

Driver for the Dead
Ausschnitt aus „Driver for the Dead“

Eine atmosphärische und gut ausgearbeitete Idee

Es war einfach das Gesamtpaket, das mich hier überzeugen konnte. Neben Alabaster waren auch die anderen Charaktere interessant aufgemacht und die Handlung hatte nicht nur einen roten Faden, es war auch wirklich spannend und hat richtig Spaß gemacht zu lesen.
Was einem aber schnell aufgeht, sobald man das Buch beendet hat – es müsste sich hier keineswegs um ein Einzelband handeln. Vor ein paar Jahren bestand wohl noch die Hoffnung, dass sich die beiden Künstler auch noch an einer Fortsetzung zu schaffen machen, aber ich glaube, der Drops ist gelutscht – schade!
Doch auch das Werk als Einzelband, oder vielleicht auch gerade deswegen, verströmt seinen Charme und ist auf jeden Fall empfehlenswert.

Driver for the Dead
Ausschnitt aus „Driver for the Dead“

Auch, wenn ich ein kleiner Schisser bin, freue ich mich ja immer mal wieder über schaurige Werke, gerade wenn es um Monster geht. John Heffernan und Leonardo Manco haben mit Driver for the Dead einen wirklich coolen Einzelband geliefert, der nicht nur Fans der Winchester Brüder ansprechen wird, sondern generell eine wirklich gute und düstere Unterhaltung bietet.

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AUCH REZENSIERT VON: Medien Journal

2 comments found

  1. Hoi, Jill.
    Den Roadmovie gibt es ja nicht nur im Film, er hat seinen Weg in die Stories allgemein gefunden. Eine Strecke, ein Ziel & die Figuren dahin – immer wieder ein Reiz. Egal in welcher Landschaft.
    Reise & Tod gehen zudem eine innige Beziehung ein; gut erzählt wirkt das faszinativ.

    Könnte mir vorstellen, dass Dir demnach ein angeschrägter Film wie ‚Highway 61‘ gefallen würde.

    https://www.youtube.com/watch?v=sw397jw4hPE
    for your consideration

    bonté

    1. Hey Robert!

      Da hast du natürlich recht – wobei ich gestehen muss, dass mich Roadmovies nicht prinzipiell anstecken, hier war es eher das Gesamtpaket. Ich finde halt, dass eine dämonische Autotour doch ihren ganz eigenen Charme mit sich zieht 😉

      Liebe Grüße
      Jill

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