Rezension | Ein wirklich erstaunliches Ding von Hank Green
Titel: Ein wirklich erstaunliches Ding | Originaltitel: An absolutely remarkable thing | Autor: Hank Green | Übersetzer: Katarina Ganslandt | Verlag: bold | Erscheinungsdatum: 28.02.2019 | Seitenzahl: 448
Ein paar Klicks, ein kurzer Film, eine spontane nächtliche Aktion – und Aprils Leben steht auf dem Kopf. Eigentlich hatte sie nur eine mysteriöse, aber beeindruckende Roboter-Skulptur gefilmt und ins Netz gestellt und ihr aus Spaß den Namen CARL gegeben – nichts Besonderes eigentlich, doch als sie am nächsten Morgen aufwacht, ist sie berühmt. Überall auf der Welt sind Carls aufgetaucht, niemand weiß, woher sie kommen, niemand weiß, wofür sie gut sind. April wird zur Carl-Expertin, die Medien stürzen sich auf sie, ihre Videos verbreiten sich millionenfach. Doch im Zentrum der weltweiten Hysterie erntet sie nicht nur Likes…
Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Als ich erfahren habe, dass es vom dtv Verlag bald ein neues Imprint geben wird, war ich unglaublich neugierig. Und dass das Buch von Hank Green mit zu den ersten Veröffentlichungen von bold gehört ist einfach eine grandiose Wahl!
Frisch & Eindringlich
Zwar habe ich inhaltlich großes erwartet, war mir aber dennoch nicht so ganz sicher, was mich hier erwarten würde. Hank Green hat einen unglaublich coolen Schreibstil, der mir auf Anhieb gefallen hat. Einerseits ist er frisch und leicht, dennoch kann er mit einer gewissen Eindringlichkeit punkten und bleibt dadurch im Kopf.
Auch, wenn etwas wirklich erstaunliches in diesem Buch passiert, wirkt es gar nicht unrealistisch – was in meinen Augen schon allein eine unglaubliche Kunst ist. Es ist die Thematik, die einfach wichtig und vor allem präsent ist. Gerade für die Zielgruppe „Digital Natives“ interessant und einfach greifbar. Es geht gar nicht nur darum, all die Veränderungen kritisch zu sehen, sondern viel mehr sie wirklich zu durchdenken. Gesellschaftlich haben wir noch eine so weite Spanne nach oben und sind noch lange nicht so tolerant, wie wir es gerne von uns behaupten. Unabhängig von Dingen, gegen die wir uns einfach prinzipiell sträuben oder jene, die wir einfach nicht verstehen.
Mitten aus dem Leben
April ist ein wundervoller Charakter und passt perfekt in diese Rolle. Ich konnte mich in sie hineinversetzen und habe ich ihre Entscheidungen verstanden, egal, ob sie mir jetzt gefallen haben oder nicht. Generell waren auch die anderen Charaktere unglaublich authentisch und haben dadurch gesorgt, dass auch das Erscheinen von Carl auf einmal nicht mehr so unrealistisch gewirkt hat.
Obwohl das Buch, zumindest für meinen Geschmack, gar nicht mal actionreich war, gab es trotzdem eine gewisse Faszination, die dafür gesorgt hat, dass ich mich gar nicht mehr von den Seiten lösen wollte. Zum Ende hin gab es eine gewisse Länge in der Handlung, aber auch die war inhaltlich vertreten und hat zur Atmosphäre beigetragen. Ich selbst zähle mich zur Zielgruppe und hatte das Gefühl, das viele Faktoren angesprochen wurden, die von vielen Mitmenschen noch sehr verächtlich beäugt werden und auf der anderen Seite wurde mir Aspekte aufgezeigt, über die ich mir definitiv mehr Gedanken machen muss.
Ein wirklich erstaunliches Ding ist eine Geschichte mitten aus dem Leben, authentisch, unterhaltsam und regt zum Nachdenken an. Gerade für einen Debütroman mehr als nur gelungen und eine klare Leseempfehlung von meiner Seite aus.
Obwohl meine Erwartungen an Ein wirklich erstaunliches Ding von Hank Green schon ziemlich hoch waren, hat es der Autor dennoch geschafft mich positiv zu überraschen. Hank Green erzählt mit einer Mischung aus Leichtigkeit und Eindringlichkeit mitten aus dem Leben und konnte mich damit wirklich begeistern.
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