Rezension | Everlove von Tanya Byrne

Rezension | Everlove von Tanya Byrne

Titel: Everlove – Bis übers Ende dieser Welt hinaus | Originaltitel: Afterlove | Autor*in: Tanya Byrne | Übersetzer*in: Stefanie Frida Lemke | Verlag: FISCHER Sauerländer | Erscheinungsdatum: 12.10.2022 | Seitenzahl: 512

Die Liebesgeschichte der neuen Stimme der LGBTQ+ Community

Mit Tanya Byrnes Everlove – Bis übers Ende dieser Welt hinaus kommt der Young-Adult-Bestseller aus England endlich nach Deutschland. Der Überraschungserfolg im Jugendbuch begeisterte seit seinem Erscheinen über 20.000 Fans. Kein Wunder: Everlove ist die Liebesgeschichte für die Generation Z. Tragisch, divers, kraftvoll – und wunderschön. Young Adult Fans können sich auf ein Jugendbuch voller Liebe und Freundschaft freuen. Tanya Byrne ist eine der wichtigsten neuen Stimmen der LGBTQ+-Community. 

— Autoscheinwerfer —
Das Letzte, was Ash hört, ist das Zerspringen von Glas, als die Windschutzscheibe sie trifft und in eine Millionen Teile zerbricht, die wie Sterne funkeln.
Ash stirbt – mitten in in ihrer eigenen Liebesgeschichte. Doch ihre Liebe zu Poppy ist viel zu groß, um so abrupt zu enden. Für Ash ist klar: Sie muss den Tod überwinden, um Poppy wiederzusehen.

Vielen Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!

Ich habe mich so sehr darauf gefreut, mal wieder eine richtig herzzerreißende und zeitgleich wunderschöne Story zu lesen – zumindest habe ich genau das von dieser Geschichte erwartet.

Liebe auf den ersten Blick

Obwohl Ash immer wieder das Herz gebrochen wird, gibt sie die Hoffnung auf die große Liebe noch lange nicht auf. Ihre beste Freundin Adara versucht sie zwar immer wieder vor Verletzungen zu schützen, doch als sie bei einem Klassenausflug auf Poppy treffen, ist es um Ash geschehen.
Liebe auf den ersten Blick, wie aus dem Bilderbuch. Eine Liebesgeschichte, die sich unglaublich schnell, manchmal vielleicht auch ein wenig naiv und kitschig entwickelt. Aber wisst ihr was? Gerade das hat es für mich so authentisch gemacht. All die ersten Male sind einfach so überwältigend in dem Alter und wirken mit solch einer Intensität, dass sie sich eben auch so alles verschlingend anfühlen. So konnte selbst ich, der kleine Lovestory-Muffel hier mein Herz öffnen.

Und obwohl wir vom Klappentext und auch dem Prolog schon wissen, was uns hier erwartet, hat es mich dennoch aus der Bahn geworfen. Denn überraschenderweise lässt sich die Autorin mit diesem Twist Zeit, sodass man erst einmal die Charaktere kennen- und lieben lernt, wodurch dieser Schicksalsschlag umso gewaltiger wirkt. Was sich danach auftut, ist fast schon eine komplett andere Geschichte, denn der tragische Ausgang sorgt für ein phantastisches Setting, das weit über das Auge der Lebenden hinausgeht.
Neue Wendungen, neue Charaktere und scheinbar sind alle Karten neu gemischt.

Ein kleines bisschen Luft nach oben

Ein Charaktertod ist immer schwer zu verkraften, doch aus Ash Perspektive zuerst an ihrer Liebesgeschichte und dann noch an ihrem Tod teilzuhaben ist schon eine mehr als nur traurige Wendung. Wobei ich hierbei sagen muss, dass die Autorin noch wesentlich mehr Emotionen hervorrufen hätte können. Dass die junge Liebe der beiden Mädchen sehr einnehmend ist, kann ich absolut verstehen und schließlich soll es auch darum gehen. Dennoch steht gerade Ash Familie zu Beginn noch sehr im Fokus und dass sie danach so von der Bildfläche verschwindet, fand ich ein bisschen traurig.
Ab und zu ein kleiner Blick in diese Richtung hätte meiner Meinung nach die Geschichte noch bereichert.

Und dennoch fand ich die Geschichte wirklich richtig toll. Nach der Wendung kommen neue Charaktere mit ins Spiel: Dev und Esen – die unterschiedlicher kaum sein könnten und eine neue Dynamik mit reinbringen. Tanya Byrne hat einen schönen Schreibstil, durch den man geradezu durch das Buch fliegt – zumindest ich konnte es gar nicht mehr aus den Händen legen. An der einen oder anderen Stelle hätte ich mir zwar, wie bereits erwähnt, noch ein bisschen mehr gewünscht, doch auch so lässt sich die Story um Ash und Poppy sehen und hat sich in mein Herz geschlichen. Gerade auch die Mischung aus der vermeintlichen 0815 Teenie-Romanze und der übernatürlichen Entwicklung (die spannende Aspekte mit sich bringt) fand ich durchaus gelungen!

Ich glaube zwar, dass Tanya Byrne noch mehr Emotionen aus „Everlove“ hätte herausholen können, doch trotz der kleinen Kritik hat mir die Geschichte und vor allem auch die Charaktere unglaublich gut gefallen. Eine Teenie-Liebe, mit all ihren überwältigenden Emotionen und einem außergewöhnlichen Ende.

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