Rezension | Haus aus Salz und Tränen von Erin A. Craig
Titel: Haus aus Salz und Tränen | Originaltitel: House of Salt and Sorrows | Autor: Erin A. Craig | Übersetzer: Petra Huber | Verlag: Festa | Erscheinungsdatum: 27.04.2021 | Seitenzahl: 480
Es waren einmal zwölf Schwestern. Die wunderschönen Töchter des Herzogs von Highmoor. Bis eine nach der anderen starb …
Wie schrecklich muss es gewesen sein, als Eulalie von den Klippen vor Highmoor in das kalte Meer hinabstürzte? Annaleigh kann nicht fassen, was ihrer Schwester zugestoßen ist. Vor allem nicht, weil schon drei ihrer älteren Schwestern ebenso plötzlich aus dem Leben gerissen wurden.
Jeder Tod war tragischer als der vorherige, und in den umliegenden Dörfern wird gemunkelt, dass ein Fluch über der Familie liegt.
Als ihre Schwestern erzählen, sie schleichen sich jeden Abend hinaus, um mit Prinzen auf prunkvollen Bällen bis zum Morgengrauen zu tanzen, wird Annaleigh misstrauisch: Mit wem – oder was – tanzen sie wirklich?
Fantasy mit einem Hauch Gothic-Horror.
Vielen Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!
Diese Story hat im englischen Original schon bereits für jede Menge Begeisterung gesorgt, sodass ich mich wahnsinnig gefreut habe, dass das Buch nun auch übersetzt wurde!
Die zertanzten Schuhe
Wer ganz Fuchs im Thema Märchen ist, der wird sich vielleicht schon beim Klappentext etwas gedacht haben.
Ich selbst bin zwar ein großer Märchenfan, doch auch ich bin eher durch Zufall über die Geschichte Die zertanzten Schuhe gestolpert, so gehört diese auf jeden Fall eher zu den unbekannteren Märchen.
Umso spannender ist es, dass sich die Autorin Erin A. Craig hier an eine düstere Adaption gewagt hat, die bereits im englischsprachigen Raum für viel Begeisterung gesorgt hat.
Aber macht euch keinen Kopf, wenn ihr mit diesem oder generell mit Märchens nicht anfangen könnt – die Story lässt sich auch losgelöst davon sehr gut lesen!
Was ich besonders an dieser Art von Geschichten liebe? Die Atmosphäre! Und auch hier ist das wunderbar gelungen. Der Start scheint erst einmal ein bisschen undurchsichtig. An der Seite von Annaleigh, eine der Töchter, erlebt man die mysteriösen und erschreckenden Geschehnisse in Highmoor und bekommt auch relativ schnell ein paar Krümelchen vorgeworfen, um die ersten Theorien aufzustellen. Doch genauso schnell wirft man diese irgendwie auch wieder über Bord, scheinen sie doch zu offensichtlich oder revidieren sich von allein. Dabei verliert die Geschichte keinesfalls ihren roten Faden, nur wird einfach sehr viel Raum für eigene Gedanken gelassen.
Bei der hohen Anzahl von Schwestern bin ich am Anfang noch oft durcheinander gekommen, doch gerade an der Seite von Annaleigh habe ich mich sehr wohlgefühlt. Sie ist eine tolle Protagonistin, die Stärken und Schwächen hat, aber doch immer sehr den Kopf behält und dadurch wesentlich mehr Halt als die anderen Charaktere gibt, bei denen ich mir bis zum Schluss nie ganz so sicher war.
Ein HAUCH Gothic Horror
Ich muss gestehen, dass ich mir die Geschichte im Gesamtpaket wesentlich düsterer vorgestellt hatte. Eigene Erwartungen sind aber oft auch ein wenig unfair der Geschichte gegenüber und oftmals nicht leicht zu erfüllen. Denn es gab definitiv ziemlich krasse Szenen, die auch bei mir für einen ordentlichen Gänsehaut-Faktor gesorgt haben! Nur gab es dann auch wieder ziemlich lange ruhige Passagen – Geschmäcker sind unterschiedlich, ohne Frage, daher wird es mit Sicherheit auch einige Leser:innen geben, die diese Verschnaufpausen sehr genießen werden.
Im Großen und Ganzen fand ich die Handlung sehr gelungen – es ist eine tolle Märchenadaption, die definitiv ihren Ursprung erkennen lässt, aber auch jede Menge eigene Fantasie der Autorin beweist. Manche Wendungen waren nicht ganz nach meinem Geschmack und ich fand sie manchmal dann doch zu willkürlich, doch gerade im Rückblick ist es eine klare Leseempfehlung. Ich glaube, dass die Stärke der Geschichte eher in ihrer Entwicklung und somit mehr im letzten Drittel liegt, doch dafür ist diese dann auch so einnehmend, dass man die Kritikpunkte aus dem Anfang schnell wieder vergisst.
Wer sich auf eine durch und durch düstere Story einstellt, wird hier vielleicht mit hängenden Schultern rausgehen, doch wer sich auf diese einzigartige Story einlassen mag, die man ganz unterschiedlichen Stilen und Wendungen zu überraschen und unterhalten weiß, der wird ganz sicher seinen Spaß mit Haus aus Salz und Tränen haben!
Ich muss gestehen, dass ich mir Haus aus Salz und Tränen noch düsterer vorgestellt habe, doch Erin A. Craig weiß hier dennoch zu überzeugen. So sind die Gruselmomente eher einzelne Auftritte, dafür haben diese es aber auch ordentlich in sich und die Geschichte durchläuft eine tolle Entwicklung, die zum Ende hin auf ihren Höhepunkt kommt.
Eine tolle Märchen Adaption von Die zertanzten Schuhe, die ich definitiv empfehlen kann, aber auch eine atmosphärische Story, die auch nicht Märchen Fans von sich einnehmen kann.
KAUFEN!
AUCH REZENSIERT VON: Janas Lesehimmel | Letannas Bücherblog | Taddelöse Bücherwelt
1 comment found