Rezension | Hexen hexen von Roald Dahl & Pénélope Bagieu
Titel: Hexen hexen | Autor: Roald Dahl | Übersetzer: Silv Bannenberg| Illustrator: Pénélope Bagieu | Verlag: Reprodukt | Erscheinungsdatum: 05.05.2020 | Seitenzahl: 320
Woran erkennt man eine Hexe? Echte Hexen tragen immer Handschuhe (außer im Bett) und Perücken, haben große Nasenlöcher und blaue Spucke. Und sie sehen aus wie ganz normale Frauen. Noch unheimlicher ist allerdings, dass sie es ganz besonders auf Kinder abgesehen haben. Hexen hassen Kinder und haben nur eines ihm Sinn: sie auszulöschen. Sie lauern ihnen auf, um sie zu verwandeln, beispielsweise in eine Maus, in ein Huhn oder einen Stein. Wie gut, dass man sich aber auch vor ihnen schützen kann. Der Trick ist, sich nicht zu waschen, dann können die Hexen einen nämlich nicht wittern…
Pénélope Bagieu verwandelt Roald Dahls herrlichen Kinderbuchklassiker in eine furiose Comic-Adaption.
Vielen Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!
Obwohl mich der Comic schon neugierig gestimmt hatte, habe ich ihn dann doch wieder aus den Augen verloren. Bis er bei Pow dem Comicpodcast besprochen wurde und ich ihn einfach sofort wieder lesen wollte.
Buchvorlage
Zu meiner Schande muss ich nun gestehen, dass mir Roald Dahl zwar durchaus ein Begriff ist, ich aber die Buchvorlage Hexen hexen nicht gelesen habe. Lediglich Matilda hat es in meine Hände geschafft und mich absolut begeistert. Dadurch fällt mir ein direkter Vergleich natürlich schwer, allerdings finde ich auch, dass man ein Werk einfach für sich sehen kann die Comicadaption von Hexen hexen ist das das beste Beispiel, denn hier wird einem wesentlich mehr geboten, als man es sich erhoffen könnte.
Da hier irgendwie alle Charaktere namenlos bleiben erzähle ich nun einfach von dem Jungen, seiner Oma und dem Mädchen, das später noch ins Spiel kommt. Ich finde es erstaunlich, was Roald Dahl für schwere Themen in seine Geschichten mit einfließen lässt, das allerdings unglaublich greifbar. Die Geschichte beginnt mit der Trauerfeier der Eltern des Jungen und einer ganz besonderen Bindung, die nun der Junge mit seiner Oma eingeht.
Unendlich viel Liebe
Mir fehlen einfach die Worte um beschreiben zu können, wie viel Liebe nicht nur in der Story selbst, sondern vor allem auch in den Zeichnungen von Pénélope Bagieu steckt. Nach nur wenigen Panels sind mir das erste Mal die Tränen in die Augen gestiegen, was dann quasi bis zum Schluss immer mal wieder vorkam. Gleichzeitigkeit ist die Geschichte aber auch so warm und behutsam, dass einem einfach das Herz aufgehen muss.
Eine grandiose Meisterleistung von einem harmonischen Zusammenspiel, das mir wohl nie wieder aus dem Gedächtnis gehen wird.
Nachdem die Künstlerin dieses Werk ihrer Oma gewidmet hat, ist es wohl auch keine Überraschung, wie viel Herzblut sie in diesen Charakter gesteckt hat. Doch man merkt es in jedem Augenblick. Obwohl die Geschichte wirklich abgefahren und nüchtern betrachtet unendlich gruselig ist, schafft es diese Neuinterpretation daraus ein absolutes Herzensbuch zu machen. Ich liebe Comics und finde ständig neue Schätze, doch für Hexen hexen ist die Liebe unendlich groß. Am liebsten würde ich einfach jedem, egal ob jung oder alt, diesen Comic in die Hand drücken.
Mit der Neuinterpretation von Hexen hexen hat sich Pénélope Bagieu selbst übertroffen. Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie viel Liebe jede einzelne Seite in mir hervorgerufen hat. Roald Dahls Vorlage von der Story ist schon einzigartig, doch die Comickünstlerin hat hier den perfekten Feinschliff vorgenommen und einer Kindergruselgeschichte Herz verliehen. Mehr als nur ein Highlight für mich und eine absolute Herzensempfehlung.
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