Rezension | Infinitas von Marina Neumeier

Rezension | Infinitas von Marina Neumeier

Titel: Infinitas – Fluch aus Glut und Asche (Gods of Ashes 1) | Autor*in: Marina Neumeier | Verlag: Piper | Erscheinungsdatum: 02.12.2021 | Seitenzahl: 384

Eine Ewigkeit begraben – nun ist sie erwacht! Eine fesselnde Liebesgeschichte zwischen Vergangenheit und Gegenwart von Marina Neumeier 

»Ich habe so vieles vergessen über die Jahre. Aber an eines kann ich mich erinnern. Meinen Namen. Aliqua.« 

Als Aliqua nach jahrhundertelanger Gefangenschaft unter der Vulkanasche des Vesuv überraschend befreit wird, findet sie sich im Zentrum eines uralten Konflikts wieder: Seit der Antike lastet auf den Familien Omodeo und Pomponio ein Fluch, der Fluch der Unsterblichkeit. Aliqua gerät ins Visier einer Gruppe Unsterblicher, die nur ein Ziel kennen: die Grausamkeit der römischen Götter zurück auf die Erde zu holen. In Santo findet sie einen Verbündeten – doch er hütet ein düsteres Geheimnis … 

Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

Die Geschichte klang einfach ganz interessant und vielversprechend – ich muss aber auch zugeben, dass mich Götter und Legenden immer ein wenig anziehen.

Zwischen den Welten

Aliqua erwacht nach jahrhundertelangem „Schlaf“, wobei es Gefangenschaft wohl eher beschreibt. Die Umstände dessen und wie es genau möglich ist, dass sie noch am Leben ist sind nicht nur für die Leser*innen noch ein Geheimnis, sondern auch für Aliqua, die ihre Erinnerungen verloren hat, sich aber lustigerweise perfekt der heutigen Welt fügen kann. (Kein Versäumnis der Autorin, sondern so gewollt.) Entdeckt wird sie ausgerechnet von Santo und seinen Cousins, die zu den Familien gehören, auf denen seit der Antike der Fluch der Unsterblichkeit lastet.
Für die jungen Männer ist ihre Existenz daher schon etwas überraschendes, aber nichts unglaubliches – sind sie vielleicht ähnlicher als gedacht?
Schnell wird allerdings klar, dass Santo wesentlich mehr weiß, als er preis gibt, doch auch hier teilt man als Leser*in wieder mit Aliqua das Schicksal und muss sich einfach gedulden.

Neben der aktuellen Zeitlinie, die mal aus Aliquas und mal aus Santos Sicht erzählt wird, gibt es aber auch noch Sprünge aus der Vergangenheit. Auch wenn Aliqua Santos Geheimnis nicht kennt, ist es wenig überraschend, dass sie die letzten hundert Jahre unter der Vulkanasche des Vesuvs begraben war. So springen wir in die Vergangenheit und in das alte Leben von der jungen Frau, wenn wir da auch wesentlich mehr Durchblick haben, da es für Aliqua stellenweise eher wie Träume wirkt und keinen wirklichen Zusammenhang ergibt. So switchen wir in die Zeit der Sklaverei, der auch Aliqua ausgesetzt war und den Berührungspunkten der Häuser Omodeo und Pomonio – also die, die später verflucht wurden – einigen Schicksalsschlägen und den letzten Berührungen zu den Göttern.

Für Fans von Jennifer L. Armentrout

Vergleiche sind immer schwierig und gemein – ich weiß, deswegen versuche ich sie nicht ganz so oft zu nutzen, außer ich bin wirklich mal der Meinung, dass das Leser*innen weiterhelfen könnte. Und so auch hier. Marina Neumeier hat einen leichten und flüssigen Schreibstil, wodurch man schnell in der Geschichte drin ist, aber genug Geheimnisse noch offenbleiben, um die Spannung hoch zu halten. Thematisch und auch ein klitzeklein wenig vom Stil kann ich mir dadurch vorstellen, dass hier auch einige Leser*innen von Jennifer L. Armentrout auf ihre Kosten kommen, nur die spicy Szenen sind definitiv dezenter, was mir persönlich ja ganz gut gefallen hat.

Anfangs war ich noch ein wenig mehr angefixt, das hat nach und nach aber nachgelassen, gar nicht, weil die Geschichte schwächer geworden wäre, sondern eher, weil man das Grundmuster doch schon kennt. Die Charaktere sind unterhaltsam, Aliqua ein wenig verträumt aber sehr authentisch, Santo halt der typische verschlossene Bad Boy mit dem weichen Kern und…so weiter.
Es ist tolle Unterhaltung für zwischendurch, hat mich aber noch nicht so ganz aus dem Hocker gehauen, allerdings muss ich auch zugeben, dass es das Ende dafür ordentlich in sich hatte und mit seinem Cliffhanger die Neugier wieder hochgetrieben hat, wodurch ich die Fortsetzung wohl noch lesen werde.
Vielleicht waren es mir dann im Gegensatz zu meinen Erwartungen doch einfach zu wenig Götter? Dennoch ist das Buch auf jeden Fall einen Blick wert und wird viele Leser*innen mit Sicherheit begeistern können!

Der Auftakt zu Infinitas von Marina Neumeier hat auf jeden Fall seine Reize, lädt ein in ein verspieltes Italien, bringt aber auch viele grausame Geheimnisse aus der Vergangenheit mit. Wer auf Götter, Legenden, Schicksal & Liebe steht, der sollte auf jeden Fall einen Blick auf das Buch werfen.
Für mich waren es nette Lesestunden für zwischendurch und ein ziemlich aufwühlendes Ende.

KAUFEN!

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