Rezension | Komet von Claire Holroyde

Rezension | Komet von Claire Holroyde

Titel: Komet – Countdown zum Weltuntergang | Originaltitel: The Effort | Autor*in: Claire Holroyde | Übersetzer*in: Gerald Jung | Verlag: dtv | Erscheinungsdatum: 18.05.2023 | Seitenzahl: 480

Was tun wir, wenn das Ende der Welt bevorsteht?

Ein riesiger Meteorit rast auf die Erde zu. Die einzig mögliche Rettung: Eine Atombombe muss die Flugbahn des Meteoriten umlenken. Es ist bereits eine Sekunde vor 12 und allen ist klar: Damit dies gelingt, müssen sämtliche Regierungen der Welt ihre besten Leute schicken. Während der Kampf gegen die Zeit läuft, bricht allerorten das Chaos aus. Der bevorstehende Weltuntergang führt zum Zusammenbruch sämtlicher Gesellschaftssysteme und Technologien, Kriege, Plünderungen und Hunger sind die Folge. Hiervon unberührt bleibt lediglich die Crew eines Forschungsschiffes, das von allem abgeschirmt mit einem Klimaforschungsauftrag in der Arktis unterwegs ist …

Vielen Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!

Das Buch hat mich in der Ankündigung echt neugierig gemacht, sodass ich mich umso mehr freut habe, als es hier einziehen durfte.

Ein neuer Future-Fiction-Thriller

Obwohl ich dieses Genre unglaublich interessant finde, bin ich mir immer ein wenig unsicher, inwiefern mich die Umsetzung dann auch wirklich packen kann. Doch allein der Klappentext war für mich hier so vielversprechend, dass ich die Chance einfach nutzen wollte.
Der Weltuntergang ist nicht nur eine Verschwörungstheorie oder steht für manche in nicht greifbaren Verhältnissen, im Gegenteil – ein riesiger Meteorit steuert direkt auf die Erde zu, mit einer Geschwindigkeit, die das Ende unserer Existenz viel zu schnell in Aussicht stellt.
So schließen sich alle Regierungen der Welt zusammen und stellen ein Team aus ihren besten Expert*innen und Wissenschaftler*innen zusammen, um gemeinsam an einer Rettung aus dieser Miesere zu arbeiten.

Die Lösung soll eine Atombombe sein, die die Flugbahn des Meteoriten umlenken soll, was aber nicht nur einige Gefahren mit sich bringt, sondern eben auch Konflikte. Hier nimm Autorin Claire Holroyde ein paar sehr klassisch verankerte Stereotype der Weltpolitik mit auf, die zwar wenig überraschen, vielleicht ein wenig aufstoßen könnten, aber eben auch irgendwo ihren Ursprung haben. So konzentriert sich ein Teil der Story sehr auf die wissenschaftliche Herangehensweise, bietet interessanten Input, der auch für Laien verständlich ist zeigt viele politische Facetten auf, die solch eine Situation natürlich unumstößlich mit sich bringen würde.

Episodenhafte Unterhaltung

Ansonsten konzentriert sich die Story noch sehr auf ein Klimaforschungsschiff, das in der Antarktis „festhängt“ und die Crew ziemlich hilflos zurücklässt in dieser auswegslosen Situation.
Aber vor allem mit ganz vielen Einzelschicksalen. Hierbei geht es nicht nur um Teilnehmende aus den beiden größer verankerten handlungssträngen, sondern manchmal auch willkürlich aus der Bevölkerung gezupft. Denn solch eine Entdeckung kann natürlich nicht lange geheim gehalten werden und bringt genau die Befürchtung mit sich, die am liebsten umgangen worden wäre: das totale Chaos bricht aus und die Gesellschaft bricht zusammen. Plünderungen, Übergriffe und vieles mehr zur Folge und sind wir ganz ehrlich, dass die Menschheit spätestens dann nicht ihre beste Seite vorzeigt, wissen wir schon lange.

Das „Problem“ bei all den Perspektiven war zum einen, dass es bei mir eine Weile gebraucht hat, bis ich alle allem richtig zuordnen konnte, aber auch dieses ganz typische „manche mag man mehr, manche weniger“. Da sind natürlich die Geschmäcker unterschiedlich, aber so gab es ein paar Perspektiven, die für mich den Spannungsbogen doch sehr abgeflacht haben, andere wiederum hätte ich gerne noch sehr viel intensiver dargestellt bekommen. Alles in allem war die Story ein wenig anders als erwartet, aber keinesfalls schlecht und hat auf jeden Fall interessante Unterhaltung bieten können.

Was tun wir, wenn das Ende der Welt bevorsteht? Genau das greift Claire Holroyde hier auf und bietet nicht nur einen wissenschaftlichen Erzählstrang, sondern auch viele willkürliche Einzelschicksale. Für mich zwar durchaus auch ein bisschen Luft nach oben, aber dennoch wirklich interessante Unterhaltung.

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