Rezension | Laser Blue 1.0 von Jana Maria Lüpke
Titel: Laser Blue 1.0 – Fehler im System | Reihe: Breakdown Trilogie | Autor*in: Jana Maria Lüpke | Verlag: Piper | Erscheinungsdatum: 07.01.2022 | Seitenzahl: 392 (Print)
Ein übermächtiges Medienunternehmen und ein Held wider Willen: Ein humorvoller Zukunftsroman für Fans von »Ready Player One«, »Hunger Games« und »QualityLand«
»Keiner friert mehr, keiner hungert. Für jeden Menschen ist gesorgt.«
2089 – eine technisch hoch entwickelte Welt, die bis ins kleinste Detail durchorganisiert und an die Bedürfnisse ihrer Bewohner angepasst ist. Hier lebt der 17-jährige Laser Blue Potlowski ein ganz gewöhnliches Leben voller medialer Zerstreuung und ohne lästige Verantwortung. Doch dann wird er in die Machenschaften einer Organisation hineingezogen, deren virtueller Krieg gegen Staat und Medienkonzerne ihn in große Gefahr bringt. Ganz vorne an der Front: Violetta – ein Mädchen, in das Laser sich mehr oder minder versehentlich verliebt hat. Bei dem Versuch, ihr Leben zu retten, wird Lasers Realität ganz plötzlich zum gefährlichen Computerspiel.
Vielen Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!
Als mich die Autorin gefragt hat, ob ich den Auftakt ihrer Laser Blue-Reihe lesen möchte war ich gleich mächtig neugierig!
2089 – was uns erwartet
Der 17-jährige Laser Blue lebt zwar in unserer Welt, doch wiederzuerkennen ist diese nicht wirklich. Die Gesellschaft ist mittlerweile technologisch hoch entwickelt und soll für jeden Menschen sorgen. Jeder bekommt, was er braucht, teilweise auch ohne, dass derjenige es selber weiß. Keiner hungert, keiner friert – für alle Menschen ist gesorgt.
Das was bedeutet das genau? Von außen betrachtet musste ich ein wenig zwischen Faszination und der Erinnerung an ein Hamsterrad schwanken, gerade mit Hinblick auf den jungen Protagonisten. Definitiv kein schlechter Mensch, doch äußerst unreflektiert und gefangen in seiner kleinen Blase.
Der Zusammenstoß mit Violetta und dem mysteriösen Gewinn, der auf einmal verkündet wird, ändert sich das alles aber schlagartig und ein neues Kapitel beginnt.
Violette scheint genau das Gegenteil von Laser zu sein, hinterfragt die Mechanismen und sieht die Rädchen, die ineinanderlaufen. Das stößt bei Laser zwar erst einmal auf totales Unverständnis, bei seiner Naivität aber nicht verwunderlich, bezweckt aber doch den einen oder anderen Nachklang.
Fast schon vergessen wird das Alles aber, als sich Laser eine riesengroße Chance offenbart seiner kleinen Blase zu entfliehen – der Gewinn eines Gewinnspiels, an dem er eigentlich nie teilgenommen hat. Auch hier könnte man sich wieder über sein Verhalten wundern, aber ich glaube, ihr habt bereits den richtigen Eindruck von ihm bekommen. Tatsächlich findet hier aber eine große Entwicklung statt, die zumindest in meinen Augen auch sehr authentisch aufgebaut wurde.
Viele tolle Ideen
Die Vergleiche zu Ready Player One oder auch Tribute von Panem haben durchaus ihre Berechtigung, doch man sollte sich nicht zu sehr darauf versteifen, da die Geschichte eher eine wild durchmischte Ansammlung von vielen bekannten und beliebten Details ist. Das soll nicht bedeuten, dass sie nicht innovativ wäre, denn irgendwann kann man auch nicht jedes Rad neu erfinden, sie ist nur sehr, sagen wir mal „flächendeckend“. Jana Maria Lüpke hat ihrer Kreativität hier freien Lauf gelassen und von klassischen bis ziemlich abgedrehten Elementen alles mit reingebracht. Das sorgt für viel Abwechslung und Unterhaltung, manches wird dadurch aber auch verhältnismäßig oberflächlich abgehakt und bekommt vielleicht nicht die Aufmerksamkeit, die man sich zu dem Thema gerne gewünscht hätte. Die Welt ist aber eben auch groß und facettenreich, dazu handelt es sich hier um einen Auftakt – da kommt vielleicht auch einfach noch viel mehr in den beiden folgenden Bänden.
Dass sich Laser Blue Potlowski auf einmal in Mitten einer großen rebellischen Organisation wiederfindet, hätte er auf jeden Fall nicht für möglich gehalten und die meisten Leser*innen zu Beginn sicherlich auch nicht, wirkt er dafür auch einfach nicht geeignet. Tatsächlich ist er aber wesentlich persönlicher darin verstrickt, als er sich eingestehen wollte und wird wohl auch gerade dadurch zum Umdenken angeregt. Neben vielen wichtigen und interessanten Fragen rund um Medienkonsum, technischer Zukunft und einer gesellschaftlichen Aufstellung, bleibt dennoch der Unterhaltungswert im Fokus und hat so einiges an Action zu bieten. Definitiv ein spannender Auftakt, der sich sehen lassen kann und sicherlich Fans des Genres mehr als nur begeistern kann.
Mit Laser Blue 1.0 bietet Jana Maria Lüpke einen Auftakt voller Action und Anreize zwischen Science-Fiction und Dystopie, der sich auf jeden Fall sehen lassen kann und neugierig macht. Genreliebhaber*innen werden hier bestimmt auf ihre Kosten kommen, denn neben klassischen Details gibt es auch die ein oder andere Überraschung, die hier auf einen wartet!
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