Rezension | Laurelin von Caroline Brinkmann
Titel: Laurelin – Das Flüstern des Lichts | Autor*in: Caroline Brinkmann | Verlag: Cbt | Erscheinungsdatum: 22.02.2023 | Seitenzahl: 448 | Altersempfehlung: ab 14
Eine Baronessa mit einem dunklen Geheimnis, ein Dieb, der nichts zu verlieren hat und eine Elfe auf der Suche nach Freiheit.
Amsterlock wird von zwielichtigen Baronen regiert, die ihre Macht mit Schmuggel, Diebstahl und Erpressung aufrecht erhalten.
Laurelin de Jong ist die Tochter und rechte Hand der Baronin der Liebe. Als ihre Schwester ermordet wird, unternimmt sie alles, um die Verantwortlichen zu finden. Dabei kommt sie einer gefährlichen Intrige auf die Spur, die ihr eigenes Leben kosten könnte.
Und Laurelin hat ein dunkles Geheimnis, das sie um jeden Preis schützen muss. Wenn herauskommt, wer sie wirklich ist, ist nicht nur ihr Leben in Gefahr. Ausgerechnet der Dieb Quintus kommt der Wahrheit gefährlich nahe. Doch kann sie ihm trauen? Oder verfolgt er ganz eigene Interessen?
Vielen Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!
Nachdem mich „Die Clans von Tokito“ damals so begeistern konnte, war es schon längst überfällig, mal wieder zu einem Buch der Autorin zu greifen!
Die Clans & Amsterdam Vibes
Wir finden uns in Amsterlock wieder und die Ähnlichkeit des Namens kommt nicht irgendwoher – schnell wird klar, wo die Inspiration ihren Ursprung hat und Caroline Brinkmann holt alles raus, was dieses Setting zu bieten hat. Auf der einen Seite ziemlich verträumt, auf der anderen Seite aber auch ziemlich verwinkelt und düster entsteht hier ein Gesamtkonzept, das ich voller Begeisterung abnicken kann.
Amsterlock wird von den unterschiedlichen Baroninnen geführt und so ist Laurelin De Jong die Tochter und zeitgleich die rechte Hand der Baronin der Liebe. Dieses Herrschaftsgefüge bringt auch so einiges an Verantwortung und Aufgaben mit sich, das den Charakter der jungen Protagonistin prägt und eine junge wütende und manchmal kaltherzig wirkende Frau hervorbringt – die mich definitiv begeistern konnte.
Die Machtspiele unter den Baroninnen definieren sich hauptsächlich durch Schmuggel, Diebstahl und Erpressung. Ihr seht, Zwielicht hinter jeder Ecke – wem kann man da noch trauen?
Doch neben Laurelin treffen auch noch andere durchaus interessante Charaktere aufeinander und so unterteilt sich auch die Story in drei Perspektiven. Quintus als Meisterdieb und angehender Dämonenjäger liebt und sieht vor allem immer sich selbst an erster Stelle, doch nachdem Laurelins Schwester Seraphina angegriffen wird und verstirbt hat sie zur Mission den Mörder zu finden und mehr oder weniger überschneiden sich die Aufträge der beiden und so ziehen sie dann wohl doch an einem Strang, was gar nicht so einfach ist, da Laurelin – oh boy – ein dunkles Geheimnis mit sich herumträgt. Ihr seht, es sind einige Klischees natürlich auch mit drin, aber wie soll ich es sagen…es sind die „guten“? Manche Sachen haben sich in dem Genre einfach bewährt und die Autorin schafft es mit ihrer Umsetzung in meinen Augen auf jeden Fall zu überzeugen.
Last but not least kommt noch der Auftritt von Zoe – einer Elfin und somit könnten die Charaktere allein von dieser Aufstellung wohl kaum unterschiedlicher sein.
Unabhängige Story im Worldbuilding
Obwohl „Aurora“ hier schon eine Weile auf meinem SuB liest, bin ich leider noch nicht zum Lesen gekommen und angekündigt ist „Laurelin“ definitiv als zweiter Band – was aber niemanden abzuschrecken braucht! Denn tatsächlich sind die Storys ganz unabhängig voneinander zu lesen und ich für meinen Teil hatte nicht das Gefühl, dass mir etwas gefehlt hätte. Viel mehr habe ich nun noch mehr Lust auch endlich den anderen Band zu lesen.
Die Charaktere zeichnen sich gerade auch durch ihre Ecken und Kanten aus, das ist mir oftmals lieber, als jene, die so ganz ohne Makel auskommen. Das sage ich gar nicht mal, weil wir alle unsere unterschiedlichen Facetten haben und niemand perfekt ist, sondern weil die Gegensätzlichkeit wie hier auch einfach sehr zum nachdenken anregt. Es finden sich so einige Parallelen zu unserer Gesellschaft wieder – Unterdrückung, Ungerechtigkeit und Diskriminierung, die zwar anders verpackt sind, aber den Kern des Problems doch definitiv einfangen.
Taucht ein in die Welt von Amsterlock und in die Welt der Flüsterwesen, bestehend aus Elfen, Hexen, Dämonen & mehr – ich persönlich habe die Lesezeit unglaublich genossen. Gerade weil die Unterhaltung so kurzweilig und doch echt spannend und abwechslungsreich gestaltet ist, liest sich die Geschichte unglaublich schnell weg und man möchte das Buch gar nicht mehr aus den Händen legen.
Charmant und düster zugleich, genau nach meinem Geschmack. Da bleibt wohl nur zu hoffen, dass Caroline Brinkmann noch so einige Ideen für uns auf Lager hat und für die Wartezeit dazwischen bin ich jetzt doch ganz froh noch ein ungelesenes Buch zuhause zu haben.
Tatsächlich ganz unabhängig lesbar zu der ersten Geschichte der Autorin aus dieser Welt – einnehmend, spannend, sehr facettenreich und mit einigen Denkanstößen, die nicht oft genug angeregt werden können. Tretet ein ins verträumte und düstere Amsterlock und die Welt der Flüsterwesen, ihr werdet es sicherlich nicht bereuen!
KAUFEN!
AUCH REZENSIERT VON: lovebooksandpearls | Hertzklecks | Mandys Bücherecke
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