Rezension | Metro 2033 1: Wo die Welt endet von Glukhovsky & Nuyten
Titel: Metro 2033 1: Wo die Welt endet | Autor: Dmitry Glukhovsky & Peter Nuyten | Illustrator: Peter Nuyten | Übersetzer: Axel Rothkamm | Verlag: Splitter Verlag | Erscheinungsdatum: 25.10.2019 | Seitenzahl: 64
Das Jahr 2033. Der verheerende Atomkrieg, der die Welt in eine radioaktive Ödnis verwandelt hat, zwang die Bewohner Moskaus dazu, in der Metro Zuflucht zu suchen. Über die Jahre entwickelten sich die Stationen der U-Bahn zu regelrechten Staaten, die Handel und auch Krieg miteinander treiben. An der Oberfläche, so heißt es, durchstreifen mutierte Monstrositäten und Schlimmeres die verstrahlten Ruinen der Metropole. Dorthin wagen sich nur Schatzsucher und Wahnsinnige – aber wo ist da der Unterschied? Einer dieser Abenteurer beauftragt den jungen Artjom, durch die Metro zur Polis zu reisen, um einen Mann namens Kommander Melnik zu finden und ihn vor den »Schwarzen« zu warnen – menschenähnlichen Mutanten, die Artjoms Heimatstation bedrohen…
Mit dieser Adaption des russischen Bestsellers »Metro 2033« verwirklicht sich der Niederländer Peter Nuyten einen Traum, denn er ist selbst der größte Fan von Glukhovskys einzigartiger Mischung aus Survival-Horror, Bildungsroman und dystopischer Gesellschaftskritik.
Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
So ganz hatte mich der Comic in der Vorschau noch nicht angesprochen, vielleicht auch, weil ich die Buchvorlage nicht gelesen habe, geschweige denn das Spiel gespielt, als der Splitter Verlag mir den Comic aber zugesandt hat, war die Neugier doch erst einmal geweckt.
Atmosphäre
Beim Zeichenstil bin ich prinzipiell immer sehr eigen und gerade hier sticht dieser besonders hervor. Leider muss ich sagen, dass mein persönlicher Geschmack damit überhaupt nicht getroffen wurde, ABER: was ich definitiv nicht von der Hand weisen kann ist, dass Peter Nuyten die Atmosphäre gerade durch seine Zeichnungen hervorragend eingefangen hat. Auf der einen Seite ziemlich düster und trostlos, aber irgendwie auch kulturell und geschichtlich sehr passend. So merkt man als Leser, selbst als Neueinsteiger in die Story wie ich, sehr schnell, dass weder mit den Menschen, noch dem Szenario irgendwie zu spaßen wäre.
Gegen düstere Geschichten an sich habe ich überhaupt nichts, doch so einen kleinen Hoffnungsschimmer finde ich dann doch ganz nett. Den sucht man hier allerdings eher vergeblich. Dafür ist der Weltenaufbau, auch wenn sich der erste Band eher ruhig gestaltet, umso interessanter. Denn obwohl die Handlung in den Ubahn Schächten Moskaus spielt, kommt es einem vor, als wenn man sich in einer neuen Welt befinden würde.
Ein gelungener Auftakt?
Mir fehlt für den Vergleich leider einfach das Vorwissen, wodurch ich den Buchliebhabern jetzt leider nicht sagen kann, inwiefern die Story gut oder eben auch nicht umgesetzt wurde. Allerdings findet ihr wie immer unten ein paar andere Rezensionen – da könnt ihr diesbezüglich auch mehr erfahren.
Ansonsten gestaltet sich der erste Band inhaltlich aber wirklich interessant. Es ist auch gar nicht so einfach, aus so einem Schinken eine Comicadaption in vier Bänden gut umzusetzen. Für mein Gefühl haben es die Künstler aber wirklich gut gemacht. Man bekommt eine Einführung, tappt ein wenig im Dunkeln und dann gibt es immer mal wieder neue Informationshäppchen. Auf der einen Seite geht die Handlung also richtig gut voran, auf der anderen Seite erscheint einem die Gestaltung manchmal verhältnismäßig ruhig. Wie oben aber bereits erwähnt, wird hier eine wirklich interessante Atmosphäre aufgebaut, die sich definitiv sehen lassen kann.
Da ich die Buchvorlage zur Comicadaption von Metro 2033 von Dmitry Glukhovsky und Peter Nuyten nicht gelesen habe, kann ich zwar leider keinen Vergleich ziehen, doch der Comic lässt sich auf jeden Fall sehen. Das Artwork ist für meinen Geschmack ein wenig gewöhnungsbedürftig und traf nicht gleich auf große Begeisterung, dafür wurde hier eine wirklich gute Atmosphäre eingefangen.
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