Rezension | Mutterliebe von Erin Kelly
Titel: Mutterliebe | Originaltitel: Stone Mothers | Autor*in: Erin Kelly | Übersetzer*in: Susanne Goga-Klinkenberg | Verlag: Fischer Scherz | Erscheinungsdatum: 27.10.2021 | Seitenzahl: 432
Du bist vor der Wahrheit geflohen. Hast dein Geheimnis bewahrt. Doch jetzt musst du reden, wenn du deine Tochter retten willst. Packende Spannung von Bestsellerautorin Erin Kelly.
Sie war siebzehn, als sie in die Großstadt floh, ihre Familie und ihren Freund Jesse zurückließ. Und die Leiche, die sie beide begruben. Jetzt ist Marianne zurück, doch die Bedrohung von damals noch immer spürbar. Jesse hat ihr nie verziehen, dass sie ihn damals verließ, er droht ihr, die Wahrheit ans Licht zu bringen. Das kann sie nicht zulassen, sie muss ihr neues Leben, ihre kleine Familie, ihren Mann und ihre sensible Tochter schützen. Für sie würde sie alles tun. Doch würde sie auch die Wahrheit sagen? Oder muss erst jemand zum Schweigen gebracht werden, damit sie ihr Glück weiterleben kann?
Ein packender und eindringlicher psychologischer Spannungsroman von einer meisterlichen Erzählerin in ihrem Genre. Erin Kelly („Vier.Zwei.Eins“, „Broadchurch. Das Buch zum Film“) versteht es vorzüglich, einer Geschichte eine völlig neue Wendung zu geben, und den Leser bis zum Schluss in rätselhafter Spannung zu halten.
Vielen Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!
Auch hier war ich wieder mal sehr gespannt und habe mir interessante Lesestunden versprochen.
Mit ein bisschen Anlauf
Marianne hat damals mit 17 alles hinter sich gelassen – ihre Vergangenheit, samt dunklem Geheimnis und auch ihren Exfreund Jesse. Nun hat es sich aber ergeben, dass sie Jahre später, mittlerweile mit neuem Mann und Tochter, zurückkehrt – ob das aber eine gute Entscheidung war, steht auf einem anderen Blatt.
Tatschlich frage ich mich bei solchen Szenarien immer, was die Menschen sich erhoffen. Dass alles vergessen wurde? Nichts ans Tageslicht kommt? Ist die Gefahr nicht viel zu groß?
So hat auch sie ihre Bedenken, aber auf der anderen Seite eben auch ihre Gründe.
Auch Jesse, ihr Exfreund, der ziemlich instabil zu sein scheint, hat davon mitbekommen und hat ihr ihre Flucht immer noch nicht verziehen. So wenig, dass er droht all die geheimnisse aus der Vergangenheit auffliegen zu lassen, was ihr Leben zerstören würde. Doch was ist das dunkle Geheimnisse?
Schnell wird hier klar, dass dies schon ein bisschen tiefer geht, doch ein paar Überraschungen behält sich die Autorin noch vor. So switchen die Perspektiven zwischen den Jahren 1958, 1980 und 2018 und ermöglichen einen besseren Einblick in das alte Geschehen. Durchaus atmosphärisch und bedrückend, dennoch hat es eine Weile gedauert, bis mich die Story wirklich packen konnte, obwohl auch der Schreibstil sehr gut zur Story gepasst hat.
Für Genre-Fans nichts Neues
Ich sage ja immer wieder, dass das Rad nicht neu erfunden werden kann und auch nicht muss. Mit einem guten Schreibstil und einem individuellen Weg kann sich eine Story dennoch sehr herauszeichnen.
Da ich mit den Charakteren aber nicht ganz so warm geworden bin, was wahrscheinlich auch der Plan der Autorin war und leider auch nicht alle Handlungen nachvollziehen konnte, weil manche einfach, naja, nicht die klügsten Entscheidungen waren, ist auch ein wenig der Authentizität verloren gegangen, was doch oft für einen Abfall der Lesestimmung sorgen kann.
Für das verhältnismäßig ruhige Setting haben die Verstrickungen dann aber doch zum Ende hin sehr zugenommen, wurden aber auch alle aufgerollt und zusammengeführt. Das alles baut sehr auf einer psychologischen Ebene auf, die durchaus überzeugen kann, wenn man Fan solcher Entwicklungen ist. Ich kann mir vorstellen, dass Vielleser*innen des Genres zwar auch ihren Spaß mit der Geschichte haben können, aber nicht viel davon hängen bleibt, für Neulinge kann das aber durchaus ein Pagetruner werden – lasst euch von meiner Kritik – wie immer – also bloß nicht abschrecken!
Alles in allem war es für mich eine solide Story, die mit einzelnen Aspekten zwar punkten konnte, aber nicht genug herausgestochen ist und mich an einigen Stellen einfach nicht abholen konnte.
Mit Mutterliebe hat Erin Kelley einen soliden Spannungsroman geschrieben, der sehr auf einer psychologischen Ebene aufbaut und mit einer beklemmenden Atmosphäre punkten kann. Für mich hat es manchmal an Authentizität gefehlt, wodurch ich bei den Charakteren nicht gut mitfiebern konnte, aber für zwischendurch war es dennoch sehr nett.
KAUFEN!
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