Rezension | Sulwe von Lupita Nyong’o

Rezension | Sulwe von Lupita Nyong’o

Titel: Sulwe | | Autor*in: Lupita Nyong’o | Übersetzer*in: Maureen Maisha Auma | Illustrator*in: Vashti Harrison | Verlag: Mentor Verlag | Erscheinungsdatum: 30.04.2021 | Seitenzahl: 56 | Altersempfehlung: ab 4

Dieses herzerwärmende Buch spendet Kindern Mut und zeigt, dass jeder Hautton schön ist, dass du schön bist.

Sulwe kam mitternachtsfarben zur Welt. Sie ist dunkler als alle in ihrer Familie. Sie ist dunkler als alle in ihrer Schule – und versucht alles, um anders auszusehen. Doch dann begibt sie sich auf eine magische Reise mit den beiden Schwestern Tag und Nacht und lernt, ihre Schönheit zu schätzen.

Basierend auf ihrer persönlichen Geschichte hat die oscarprämierte Autorin Lupita Nyong’o eine neue Heldin für Kinder wie Sulwe geschaffen, die zeigt, wie wertvoll Selbstakzeptanz ist. Dabei kritisiert sie kindgerecht und liebevoll Colorism, die gesellschaftliche Präferenz für Menschen mit helleren Hauttönen.

Vielen Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!

Uhhhh…wie habe ich mich auf dieses Buch gefreut! Nicht nur, weil ich einfach zu wenig Bücher über, bzw. mit Hexen lese, sondern auch, weil ich hier ganz besonders gespannt auf die Story war.

Kinderbuch

Früher habe ich noch wesentlich öfter zu Kinder- und auch Bilderbüchern gegriffen, mittlerweile kommt das unglaublich selten vor. Doch als ich gehört habe, dass Sulwe übersetzt wurde und dann auch noch Kontakt mit dem Verlag hatte, war ich unglaublich glücklich. Denn das Buch ist mir im Original schon aufgefallen, lustigerweise bin ich aber über die Illustratorin Vashti Harrison darauf aufmerksam geworden. Diese hat nämlich auch die Zeichnungen für Hair Love gemacht (Buch wird voraussichtlich Ende des Jahres übersetzt) und dadurch ist mir dann auch Sulwe direkt ins Auge gesprungen.

Viele vermuten hinter dieser Story wahrscheinlich auch die Aufklärung zum Thema Rassismus, dabei bezieht es sich auf Colorism. Was ist das? Hierbei handelt es sich um eine Form von Diskriminierung, in der Menschen derselben „Race“ unterschiedlich behandelt, bzw. angesehen werden. So ist es leider der Fall, dass je dunkler die Haut ist, dies auch umso „schlechter“ angesehen wird.

Und so kommen wir zur kleinen Sulwe, deren Haut „mitternachtsschwarz“ ist und die dadurch scheinbar weniger Anschluss bei den anderen Kindern findet. Auch dass ihre anderen Familienmitglieder je hellere Hauttöne haben, verunsichert sie sehr und lässt sie ziemlich traurig zurück.

Tag & Nacht

Und so pragmatisch die meisten Kinder nun einmal sind, kommt sie auf ganz viele Ideen (die aber natürlich hier nichts bringen) – der dunklere Hautton lässt sich nicht wegradieren, weiße Lebensmittel nehmen auch keine Auswirkung.
Doch wie schafft Sulwe es, sich nicht nur selbst zu akzeptieren, sondern auch von anderen akzeptiert zu werden?

Ihre Mama bemerkt natürlich ihre Sorgen und versichert ihr, dass sie, so wie sie ist, wunderschön ist. Doch die kleine Sulwe denkt sich, dass eine Mama das natürlich sagen MUSS! Also erzählt ihre Mama ihr eine Geschichte, die über die beiden Schwestern. Tag & Nacht. Hier möchte ich nicht noch mehr vorwegnehmen, aber ihr könnt euch sicherlich denken, dass die eine ohne die jeweils andere nicht auskommt. Diese Geschichte spiegelt wohl auch ein wenig den gesellschaftlichen Stand wieder, dass Menschen etwas als „besser“ oder „schöner“ ansehen, ohne zu bedenken, was das auch bedeutet.

So findet auch die kleine Sulwe ihre innere Ruhe – was wunderschön mit anzusehen ist und ich hoffe so sehr, dass es auch vielen anderen Kindern mit dieser Geschichte so ergeht. Was die Thematik angeht, so könnte man vielleicht annehmen, dass das Buch „nur“ etwas für Betroffene ist, doch sie ist eine Bereicherung für alle großen und kleinen Leser:innen und verhilft Sensibilisierung.
Und genau deswegen möchte ich auch noch einmal auf die grandiose Übersetzung Prof. Dr. Maureen Maisha Auma hinweisen, die dafür gesorgt hat, dass auch in der Übersetzung nichts verloren geht.
Die Autorin Lupita Nyong’o ist vielen sicherlich schon durch ihr fantastisches Schauspieltalent bekannt – mir persönlich durch Black Panther und Us, einigen von euch sicherlich auch durch 12 Years a Slave und Star Wars.

Die bekannte Schauspielerin Lupita Nyong’o hat mit Sulwe eine unglaublich schöne aber vor allem auch wichtige Geschichte geschrieben, die auch ein wenig von ihr selbst und ihren Erfahrungen handelt. „Colorism“ ist nicht unbedingt das bekannteste Thema in unserer Gesellschaft, was jedoch nicht bedeutet, dass es unter den Tisch fallen sollte. Die Geschichte ist für kleine und große Leser:innern eine Bereicherung, nicht zuletzt auch durch die wunderschönen Illustrationen von Vashti Harrison.

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AUCH REZENSIERT VON: buuu.ch | Kinderohren | Dirk liest & testet | Kinderbuchschatz

2 comments found

  1. Liebe Jill,

    so wunderschön gemacht. Das Büchlein habe ich schon öfter auf Social Media gesehen und du hast recht, es ist nicht nur für Kinder etwas und trägt zur Sensibilisierung bei. Danke für die Erläuterungen zur Thematik und dem Inhalt. Ich lerne schon durch deinen Beitrag dazu und merke mir den Titel dazu.

    Liebe Grüße
    Tina

    1. Liebe Tina,

      1000 Dank für deine Rückmeldung und deine lieben Worte – die bedeuten mir sehr viel!
      Das Buch ist aber auch wirklich etwas ganz Besonderes <3

      Liebe Grüße
      Jill

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