Rezension | Wer bist du zur blauen Stunde? 1 von Yuhki Kamatani

Nach einem Umzug in eine fremde Stadt findet Teenager Tasuku schlecht Anschluss in seiner neuer Schule. Als er damit aufgezogen wird, dass er ja schwul sei, kriegt er Angst, dass sein größtes Geheimnis aufgeflogen ist und es für ihn an der Schule noch schlimmer wird. Er sieht sich am Tiefpunkt seines Lebens, als Tasuku plötzlich eine Frau sieht, die aus dem Fenster eines Hauses springt! Geschockt rennt er zu dem Haus in der Nachbarschaft und findet dort einen für ihn magischen Ort wieder: die junge Frau – unverletzt – empfängt ihn und teilt ihm mit, dass sie ihn ja schon länger beobachtet. Er könne gerne zu ihrem Haus kommen, das wäre ein Treffpunkt verwandter Seelen…

Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

Ich war schon sehr auf den Titel gespannt und freue mich sehr, dass immer mehr Bücher diese Thematik aufgreifen.

Ein wenig abstrakt

Tasukus Einstieg in der neuen Schule fällt ihm merklich schwer, was gleich auf der ersten Seite klar wird. Der innere Kampf muss unglaublich schwer sein und belastet ihn zusätzlich. Doch wenige Seiten später wird klar, dass die Geschichte nicht immer ganz realistisch gehalten ist und manches Mal doch auch ziemlich abstrakte Züge mit sich bringt.

Ich bin nicht prinzipiell gegen solch einen Stil, doch hier hat es mich leider ein bisschen gestört. Es werden zwar trotzdem wichtige Inhalte vermittelt, aber ich könnte mir vorstellen, dass es dadurch weniger greifbar für manche erscheint. Die Idee ist für mich selbst dennoch ein neuer Ansatz, was immerhin mal für Abwechslung gesorgt hat.

Eine Empfehlung?

Auch, wenn mir sofort andere Titel mit dieser Thematik einfallen, die ich empfehlen würde, so würde ich auch nie von Wer bist du zur blauen Stunde? abraten. Es ist mal etwas anderes und die Geschichte kann sicherlich viele Leser inspirieren. Auch hier steht die Selbstfindung im Vordergrund, Akzeptanz von den Mitmenschen, aber eben auch zu sich selbst.

Die Zeichnungen haben mir wirklich gut gefallen und die Eigenschaften der Charaktere noch einmal unterstrichen. Jeder bekommt seinen kleinen Auftritt, was die Handlung erst so richtig ins Rollen bringt und zum Ende hin gibt es schon mal einen Vorgeschmack, was die Folgebände noch für die Leser bereithalten könnte.

Der Auftakt Wer bist du zur blauen Stunde? von Yuhki Kamatani konnte mich zwar leider nicht gänzlich überzeugen, dennoch sehe ich darin eine einfühlsame Geschichte, die sich mal mit anderen Ansätzen und einem außergewöhnlichen Stil versucht – auf jeden Fall einen Blick wert!

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