Thriller Tipps für ungemütliche Herbsttage

Thriller Tipps für ungemütliche Herbsttage

Der Herbst ist da und die nahende Kälte und die regnerischen Tage laden geradezu dazu ein, es sich auf der Couch mit einem guten und spannenden Buch gemütlich zu machen!

Ich lese Thriller das ganze Jahr über und liebe das Genre sehr, doch ich muss schon zugeben, dass die Atmosphäre in den kalten Jahreszeiten bei mir noch mehr kickt.
So habe ich drei druckfrische Thriller auf dem Fischer Verlag für euch im Gepäck, vielleicht ist ja das richtige für euch mit dabei!

Titel: Die Konferenz | Originaltitel: Konferensen | Autor*in: Mats Strandberg | Übersetzer*in: Nina Hoyer & Justus Carl | Verlag: Fischer TOR | Erscheinungsdatum: 07.09.2022 | Seitenzahl: 416

Spannend, blutig, unvergesslich: Der neue Horror-Thriller von Spiegel-Bestseller-Autor Mats Strandberg. 

Es sind große Zeiten für die kleine Gemeinde: In Kolarängen soll ein prestigeträchtiges Einkaufszentrum gebaut werden. Am Tag vor der Grundsteinlegung treffen sich die Planer in einem idyllischen Hotel am See, um die letzten Absprachen zu treffen. Eine kleine Konferenz unter Kollegen, in entspannter Atmosphäre, nichts weiter.

Doch nach und nach kommen Konflikte und Intrigen zum Vorschein – und als die Nacht hereinbricht, gibt es den ersten Toten. Bis zum Morgengrauen wird die Erde von Blut gesättigt sein, denn ein Mörder macht Jagd auf die Tagungsgäste.

Vielen Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!

Starten wir gleich mit meinem kleinen Favoriten dieser Reihe, aber Geschmäcker sind bekanntlich unterschiedlich. Wer zum neuen Buch von Mats Strandberg greift, sollte definitiv auch eine Vorliebe für Horror haben, denn dieser Anteil kommt hier nicht zu kurz. Das ziemlich wild durchmischte Team der Planungsfirma für das neue Einkaufszentrum für Kolarängen trifft sich zur Grundsteinlegung im Hotel. Die schicke Anlage scheint vom Pech verfolgt, ständig wechselnde Nutzungen und Eigentümer, doch endlich soll es mit dem Örtchen vorwärts gehen. Was hier jedoch als Betriebsausflug startet endet als tödlicher Albtraum. Als wenn die Mischung des Personals nicht zum explosiv genug wäre – Betrug, Korruption, Mobbing – so schleicht draußen auch noch ein skrupelloser Mörder herum, der jeden einzelnen von ihnen erwischen will. Tagsüber war die Stimmung in der Story schon zum Zerreißen gespannt, doch sobald es dunkel wird, gibt es keinen Halt mehr.
Die Zeichnungen der Charaktere haben ihr restliches dazu beigetragen, kaum einer durchschaubar – wem kann man da noch trauen? Das gewalttätige und blutige Ausmaß ist sicherlich nicht für alle etwas, hat aber genau meinen Geschmack getroffen, wodurch ich mir gleich ein weiteres Buch des Autors zulegen musste. Eine einsame Hütte, eine Gruppe von Menschen, deren Loyalität gegenüber kaum schwächer sein könnte und ein Mörder, der nach Rache sinnt. Action von der ersten bis zur letzten Seite und Gänsehautgarantie!


Titel: Elternhaus | Autor*in: Jennifer Mentges | Verlag: Fischer Scherz | Erscheinungsdatum: 10.08.2022 | Seitenzahl: 416

Das Haus stand seit Jahren leer. Der Charme des Verlassenen umwehte es. Und noch etwas anderes, Dunkleres …

Abend für Abend zieht es Barpianist Tobias Hansen zu einer seit Jahren leerstehenden alten Villa in einem noblen Hamburger Elbvorort. Er parkt, bleibt im Auto sitzen und blickt für einige Minuten zum dunklen Haus hinüber. Bis zu dem Tag, als Yvette Winkler mit ihrer Familie einzieht. Yvette will mit der alten Villa ihren Traum vom perfekten Zuhause verwirklichen. Und einen Neustart wagen – auch für ihre in Schieflage geratene Ehe. 

Tobias Hansen freundet sich schnell mit den Winklers an, gibt den Kindern Klavierunterricht und geht bald mit großer Selbstverständlichkeit bei ihnen ein und aus. Lange ahnt niemand, wen sie wirklich in ihre eigenen vier Wände gelassen haben. Bis zu dem Abend, als er mit Yvette und den Kindern allein im Haus ist …
Unter die Haut gehende Psychospannung, die nicht mehr loslässt 

Vielen Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!

Die wohlhabende Familie Winkler verschlägt es aus Bayern zurück nach Hamburg, wo Yvette sich fest vorgenommen hat, ihre Ehe wieder aufblühen zu lassen und nur das Beste für ihre Familie zu erreichen. So landen sie in einer Villa im Elbvorort, die geradezu zu paradiesisch wirkt. Doch auch Tobias Hansen hat einen Blick genau auf dieses Haus geworfen. So bleibt er an seiner Vernarrtheit hängen und nimmt sich ebenso die Familie vor. Tatsächlich wirft der Klappentext hier einen wesentlich strukturierten Ablauf vor, was ich beim Lesen aber gar nicht so empfunden habe. Man wird durch sämtliche Perspektiven geschleust, zwischen Mutter Yvette, Narzisst Tobias, einer schrägen Haushälterin und so manch anderen Mitspieler*innen. Das hat bei mir ein wenig den Fokus verwaschen, sodass ich den roten Faden kaum erkennen konnte, wodurch die Überraschungen der Autorin dann aber umso mehr einschlagen konnten. Auf den verworrenen Stil und manche Längen muss man sich einlassen können, denn zuerst erscheint die Story eher wie ein großes Drama, bis das psychologische Spiel so richtig in Fahrt kommt. Wer aber genau bei solch einem Aufbau hellhörig wird, wird mit dieser Geschichte sicherlich Spaß haben.


Titel: Tot ist sie dein | Originaltitel: Bom Dia, Veronica | Autor*in: Ilana Casoy & Raphael Montes | Übersetzer*in: Philipp Diepmans | Verlag: Fischer Scherz | Erscheinungsdatum: 31.08.2022 | Seitenzahl: 384

Der Riesenerfolg aus Brasilien. Diese Ermittlerin vergisst man nicht: Verônica Torres kennt keine Kompromisse. Ein Thriller, der unter die Haut geht.

Ein Frauenkörper stürzt aus dem Fenster und zerschellt auf dem Asphalt vor dem Polizeikommissariat in São Paulo. Die Arbeit drinnen geht weiter, als ob nichts passiert wäre. Lästige Journalisten werden mit ein paar Standardsätzen abgespeist: eine Spinnerin, eine arme, verwirrte Frau. Gott, was will man machen! Die Anzeige der Toten gegen einen Mann, der in der Anonymität des Internets Frauen schreckliches Leid antut, findet keine Beachtung. Da platzt Verônica Torres der Kragen. Im Alleingang nimmt sie die Ermittlungen auf. Diesen Scheißkerl wird sie umbringen, koste es was es wolle.

Vielen Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!

Geschichten über Selbstjustiz bringen immer wieder folgende Frage auf: Ist es in Ordnung, sich über Regeln und Gesetze hinwegzusetzen, wenn man das große Ganze im Blick hat und das „Richtige“ tut? Und wer entscheidet, was richtig und was falsch ist?
Als eine niedergeschlagene Frau das Kommissariat in San Paulo aufsucht, um Anzeige gegen einen Mann zu stellen, der sie getäuscht und ausgeraubt hat, wird sie vom Polizeichef belächelt, worauf sie aus dem Fenster springt. Das ist der Punkt, an dem sich Veronica Torres nicht mehr zurückhalten kann. Sie verabscheut ihren Chef. Sie legt ihre Funktion als Assistentin mehr oder weniger ab und wird zur Ermittlerin, um den Mann aufzuspüren, der noch so vielen anderen Frauen das gleiche angetan hat. Ihr Ziel: Ihn finden und zur Strecke bringen, ohne Rücksicht auf Verluste.
Das eigentliche Grundmotiv ist sicherlich kein schlechtes, doch die Protagonistin war für mich nicht unbedingt eine Sympathieträgerin, war oftmals einfach drüber mit ihrem Verhalten und ihren Methoden, wodurch ich beim Lesen hin und her gerissen war, was auch eine Erfahrung für sich war.
Denn wäre ihr Weg ein anderer, aber das Ziel das gleiche gewesen, hätte ich dann anders empfunden? Eine Geschichte die viel anregt und provoziert, menschliche Abgründe auftut und einen auch mal an die eigenen Grenzen bringt, bzw. hinterfragt, wo diese liegen.


So ihr Lieben, ich hoffe sehr, dass für euch etwas Passendes dabei ist und ich euch neugierig machen konnte! Wenn ihr eins der Bücher lesen solltet oder es vielleicht auch schon getan habt, erzählt mir doch gerne, wie es euch gefallen hat! Bis dahin wünsche ich euch eine kuschelige und gemütliche Zeit auf der Couch und ein tolles Buch!

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