Rezension: Ich wollte nur, dass du noch weißt… Nie verschickte Briefe / Emily Trunko

Liebes 18-jähriges Selbst,
…Du wirst nie alle Antworten erhalten. Aber immer einen Teil.
Dein Leben einen Tag nach dem anderen anzugehen, ist kein Versagen – du bist kein Versager.

Verlag: Loewe
Erscheinungsdatum: 13.02.2017
Seitenzahl: 192
Altersempfehlung: ab 14

Wer hat nicht schon einmal einen Brief geschrieben und darin die geheimsten Gedanken und Gefühle preisgegeben, sich dann aber doch nicht getraut, ihn abzuschicken?
Die Social Media-Sensation aus den USA! Bisher unveröffentlichte Beiträge des beliebten Tumblr-Blogs Dear My Blank werden in diesem einzigartigen Geschenkbuch vereint. Die liebevollen Illustrationen, das wunderschöne Handlettering und die zutiefst bewegenden Worte machen diese Sammlung zu einem ganz besonderen Jugendbuch, das lange im Gedächtnis bleiben wird.
In ihrem Tumblr-Blog Dear My Blank postet die 16-jährige Emily Trunko anonyme Briefe, Nachrichten und E-Mails der mehr als 35.000 Leser ihres Blogs, die eigentlich nie versendet werden sollten: herzzerreißende Liebesbriefe, zutiefst traurige Abschiedszeilen und auch Worte voller Hoffnung. Diese Texte zeigen, dass wir mit unseren Problemen nicht allein sind, und geben uns den Mut, unseren eigenen Brief vielleicht doch noch zu verschicken.

Schon als ich von dem Buch gehört hatte, wusste ich, ich muss es haben!
Ich finde den Gedanken hinter dem tumblr. Blog von Dear My Blank einfach wunderschön. Vor kurzem habe ich mich erst näher damit auseinandergesetzt, als ich For all the boys I’ve loved before gelesen habe. Die Vorstellung einmal alles rauslassen zu können, was einem jeden Tag im Kopf rumgegeistert, klingt doch recht vielversprechend und befreiend. Und in einigen Situationen auch einfach nach einem langersehnten Abschluss.
So war ich unglaublich froh, dass ich bei Lovelybooks bei der Verlosung gewonnen habe und nicht nur eins, sondern gleich zwei Exemplare zugesandt bekommen habe! So konnte auch ich einem anderen Menschen damit eine Freude machen. Vielen lieben Dank dafür, auch an den Loewe Verlag!

Dieses Buch verspricht nicht nur inhaltlich etwas ganz Besonderes zu sein, auch die Gestaltung der Seiten ist absolut einzigartig!
Lisa Congdon hat jede einzelne Seite illustriert und sie damit noch einmaliger gemacht.
Nun ist es ja so, dass ich sowieso schon sehr nah am Wasser gebaut bin, doch ich hätte wirklich nicht damit gerechnet, dass mir schon nach dem ersten Brief die Tränen in die Augen schießen!
Kennt ihr diese ganz besonderen und emotionalen Szenen in Büchern, die all die aufgestauten Gedanken wiedergeben? Wenn aus reinem Herzen gesprochen wird und sich die jeweiligen Personen öffnen?
In meinem Fall sind es genau die Abschnitte, die bei mir mit kleinen Haftnotizzetteln versehen werden, damit ich sie mir später wieder raussuchen kann und gleich ein Gefühl dafür bekomme, wie es war in diese Geschichte einzutauchen.
Tja, hier gibt es aber nur genau solche Szenen. Sicherlich wird nicht jeder Brief jeden gleich ansprechen, doch ich denken, jeder Leser hat hier die Möglichkeit, sich in einem der anonymen Schreiber wiederzuerkennen. Gerade für Menschen, die sehr empathisch veranlagt sind, ist dies hier eine Achterbahn der Gefühle.

Liebe K,

wenn ich dir sage, dass du perfekt bist, dann meine ich
deinen Verstand und deinen Geist, nicht nur deinen Körper.
Wenn ich sage, ich bin für dich da, dann meine ich
jede Minute von jedem Tag für den Rest meines Lebens…

Hier ist einfach jeder Gedankengang erlaubt. Ob es sich nun um Briefe an einen selbst handelt. Den Schwarm, der die Liebe wohl nie erwidern wird.
Der großen Liebe, dem besten Freund, einem verlorenen Menschen – ob durch den Tod oder auch Verrat.
Wenn man sich hier vor Augen hält, welche Gefühle und Ängste Menschen versucht haben in Worte zu fassen und den Mut gefunden haben, diese auch weiterzugeben berührt das einfach mein Herz – ja, ich weiß, wie schnulzig sich das anhört.
Mich selbst hat am meisten der Abschiedsbrief an einen Hund berührt, da ist gleich mein herz zersprungen, weil ich wusste, wie es sich anfühlt. Andere denken sich hierbei vielleicht who cares? Ist doch nur ein Hund… Aber so sind wir nun einmal alle unterschiedlich.

Hierbei handelt es sich durchaus nicht um ein must-read und es entfacht sicherlich auch nicht bei jedem Interesse.
Dennoch kann ich es einfach nur empfehlen, für Zwischendurch, aber auch für ganz besondere Momente. Um es in einem Schwung zu lesen, oder aber auch um es einfach nur immer mal wieder aufzuschlagen.
Es sind einfach all jene Empfindungen, die das Leben ausmachen, manchmal die wundervollen, manchmal auch diese, die einen zeichnen, aber genau deshalb das aus einem machen, was man ist.

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AUCH REZENSIERT VON:   Ava reads   Kielfeder   Tintentick

 

 

4 comments found

  1. Hi Jill,
    von diesem Buch habe ich nun schon eine ganze Menge gehört.
    Die Idee klingt einfach fantastisch und die Gestaltung ist ja auch wunderschön. Bin mal gespannt, wann es mir in die Hände fällt.
    Eine schöne Rezension – und gar nicht schnulzig. 😉
    Liebe Grüße,
    Elli

    1. Hey Elli,

      Vielen Dank!
      Ich fand es auch wirklich schön!
      Natürlich ist es kein Roman, aber das weiß man ja schon vorher…Und die einzelnen Briefe, Momente und Emotionen finde ich wirklich toll ❤
      LG ❤ Jill

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