Das muss ich mal loswerden…
Momentan zieht es wieder seine Kreise.
Emotionale Diskussionen, „Jammerposts“ und Co..
Doch woran liegt das? Und geht das Alles an einem vorbei?
Quasi jeden Tag aufs Neue ärgere ich mich über jene Aussagen, die den Buchalltag betreffen. (Auch über andere, aber versuchen wir hier mal beim Thema zu bleiben.)
Nicci hat mit ihrem Beitrag Sätze, die ich nicht mehr hören kann schon direkt den Punkt getroffen und mir einfach aus der Seele gesprochen. Deswegen verweise ich gerne auf ihre Worte und versuche hauptsächlich die Punkte abzudecken, die noch nicht aufgelistet wurden.
Autor – Blogger / Blogger – Autor
Ständig beschwert sich die eine Seite über die andere und umgekehrt, dabei sollte man sich doch eigentlich unterstützen. Woran das liegt? Der Umgang, der gute Ton.
So berichten ständig Blogger, dass sie unpersönliche Kettenbriefe von Autoren bekommen, die einem hartnäckig ein Buch „aufdrängen“ wollen und gar nicht mehr locker lassen.
Ebenso fühlen sich Autoren total auf den Schlips getreten, wenn unseriöse Anfragen kommen und dann am besten auch noch Anfeindungen, wenn das gewünschte Leseexemplar nicht genehmigt wird.
Natürlich kommen diese Situationen zu Stande, das wird sich wahrscheinlich nie vermeiden lassen.
(Auch wenn ich hier gerne noch einmal die Selbstreflexion einbringen möchte…)
Doch was mich am meisten stört? Die Pauschalisierung. Wenn sich dazu geäußert wird, kann man gar nicht so schnell gucken, wie sich ein Mob gebildet hat, der alle unter einen Kamm scheren will.
Andererseits lässt es sich natürlich auch viel einfach beschweren als ab und zu zu schreiben, dass man eine super nette Anfrage bekommen hat – davon bekommt immer eher weniger mit.
Rezensionsexemplare
Was für ein elendiges Thema. Hier treffen meist zwei Fronten aufeinander, die unterschiedlicher nicht sein könnten, und die mich beide fassungslos machen.
a) Wieso bekomme ich keine Rezensionsexemplare? („Ich“ in diesem Fall: Blogger seit einem Tag)
b) Ich würde mich ja niemals erdreisten, nach einem Rezensionsexemplar zu fragen.
SO WHAT?!
Zu a: Wenn ich mit dem Bloggen anfange, ist es selbstverständlich, dass ich noch kein großer Stern am Himmel bin. Im Gegenteil, Bücherblogs gibt es wie Sand am Meer. Dann geht es natürlich darum, erst einmal Fuß zu fassen und zu zeigen, dass es für beide Seiten eine „Investition“ ist, wenn man mir ein Rezensionsexemplar zukommen lässt.
Wenn ich keins bekomme, muss ich weder den Verlag, noch den Autoren angehen. DAS. IST. EINFACH. SO.
Vielleicht habe ich mich nicht ansprechend genug vorgestellt, mein Blog passt nicht oder es gibt schlichtweg einfach nicht genug freies Kontingent. Wer sich über Letzteres aufregt, weil er natürlich ganz genau weiß, dass es das sehr wohl gibt – freut euch, dass die Absage so nett formuliert wurde – mach ich nicht anders.
Zu b: Ich wüsste nicht, was daran dreist sein sollte. Ich stecke jede Woche mindestens 10 Stunden Arbeit in meinen Blog und die Social Media Kanäle und die Bücher lassen sich auch nicht von alleine lesen.
Wie eben schon: es ist ein Geben und Nehmen. Ich zwinge ja schließlich niemanden. Ich formuliere eine nette und freundliche Anfrage und wenn ein Ja zurück kommt, bin ich super happy. Und wenn nicht, dann ist das kein Weltuntergang. Doch ich bekomme ab und zu Zusagen, weil die Verlage der Meinung sind, dass es scheinbar genug Leute gibt, die sich meine Rezensionen/Videos anschauen. Also Werbung für die Produktionskosten eines Buches + Versand.
Keiner sieht meine Beiträge, kommentiert mal bitte…Mimimi.
Hierbei muss sich jetzt niemand auf den Schlips getreten fühlen, ich möchte euch nur einmal vermitteln, wie es aus meiner Sicht als Leser rüberkommt.
Es wirkt einfach arm. Ihr macht euch und euren Blog damit runter und „bettelt“ um Anerkennung und Aufmerksamkeit. Wieso? Habt ihr das nötig?
Reichweiteneinschränkungen treffen uns alle. Die Frage ist, wie man damit umgeht. Gerade bei Facebook haben alle damit zu knabbern. Ich selbst gehöre dort mit unter 700 Followern zu den super kleinen, dennoch ein Ergebnis, das ich mir nie erhofft hätte.
Doch habt ihr euch schon mal überlegt, wieso es weniger Interaktionen auf eurer Seite gibt?
Liegt es vielleicht gar nicht nur am bösen Mann aka Facebook, sondern an euren Beiträgen selbst?
Wenn sich bei mir eine Flaute einschleicht weiß ich ganz genau: Ich poste zu wenig. Es ist qualitativ nicht herausstechend oder schlichtweg uninteressant. Wenn ich damit nicht leben kann, dann muss ich mich auf meinen Arsch setzen und das ändern. Aber niemand würde meine Gejammer lesen wollen. Außerdem möchte ich kein Mitleid, sondern Interaktionen rund ums Buch auf meiner Seite!
Zeit, Geld & andere Laster
Zum Thema Geld & Zeit hat Nicci meine Meinung schon perfekt auf den Punkt gebracht: Ich gehe arbeiten und setze mir Prioritäten, für was ich mein Geld ausgebe. Zeit? Ich nehme sie mir. Auch hier ist Priorität das Schlagwort.
Außerdem – völlig verpönt und kaum vorstellbar! Ich rauche.
„Du kannst doch nicht in deiner Wohnung rauchen…blablabla…deine armen Bücher werden immer danach riechen…blablabla.“
Wie die meisten es selbst schon so schön formulieren: MEINE Bücher. MEINE Wohnung. MEIN Leben.
Who cares?! Was geht das bitte irgendjemanden außer mir selbst etwas an?
Hat man so wenig eigene Probleme, dass man sich an so etwas aufziehen kann?!
Langweilst du dich nicht?
Äh…nein. Diese Frage begegnet mir nicht nur, wenn Leute mein Bücherregal erblicken, sondern auch wenn sie erfahren, was ich beruflich mache (Fachangestelle für Medien- und Informationsdienste, Fachbereich Bibliothek).
Mag ja sein, dass sich andere nichts darunter vorstellen können – ich schon. Und das hat ganz bestimmt nichts mit Langeweile zu tun. Ich lese für mein Leben gern und brauche KEIN anderes Hobby. Ich lese auch am Wochenende lieber, anstatt wegzugehen. Und dass mein Beruf ganz andere Tätigkeiten mit sich bringt, als es sich irgendwer vorstellen kann…damit fange ich gar nicht erst an.
Und ja, ich habe auch schon mal etwas anderes gemacht.
Ich bin früher jedes Wochenende in der Weltgeschichte rumgetingelt, auf Partys, Demos oder auf der Rennstrecke – genau. RENNSTRECKE. Ich bin früher Motorradrennen gefahren – spannend genug?
Mir hat alles Spaß gemacht, weil ich zum Glück behaupten kann, dass ich in meinem Leben größtenteils nur Sachen gemacht habe, auf die ich Lust hatte.
Doch genauso spannend ist es für mich mit einem Buch auf der Couch. Glaubt es oder lasst es sein, aber nervt mich nicht damit. Oder frage ich euch, ob euer Leben langweilig ist?!
Du hast mein Lieblingsbuch nicht gemocht?! Jetzt werde ich dich steinigen!
Man ey…Wenn ich meine Meinung zu einem Buch äußere, greife ich keinesfalls jemanden damit an. Ich sage einfach nur, dass es mir nicht gefallen hat. Sobald ich schreibe „wer dieses Buch mag, muss einfach dumm sein“, dann könnt ihr euch gerne zum Mob formatieren. Aber bis dahin bitte ich euch, einfach solche Meinungsunterschiede zu respektieren, so wünscht ihr es euch ja auch bei euch selbst.
Wer sich jetzt schon unterm Tisch verkrochen hat oder wütend den Kopf schüttelt über meine Worte:
entspannt euch.
Ich habe keine Lust auf ellenlange Diskussionen, die einfach nur unnötig sind.
Ich habe lange darüber nachgedacht, hierzu einen Beitrag zu verfassen, weil solche Äußerungen, den Stein meistens erst so richtig ins Rollen bringen. Mir hat das Ganze jetzt nur schon seit Ewigkeiten zu schaffen gemacht und ich musste dem einfach mal Luft machen.
Ein bisschen Selbstreflexion und mehr mit- anstatt gegeneinander würde uns allen doch nur zugutekommen.
(Mich selbst nicht ausgenommen)
Dennoch wünsche ich euch allen noch einen entspannten Sonntag und morgen einen guten Start in die neue Woche!
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