Interview mit Monika Pfundmeier
Liebe Monika,
vorweg: vielen Dank, dass du dir die Zeit für uns genommen hast!
Nach unserem Treffen letztes Jahr auf der FBM hast du auf jeden Fall unser Interesse geweckt und ich habe mich riesig gefreut, als du mir danach dein Buch geschickt hast!
Ich durfte ja schon ein paar Kleinigkeiten erfahren, aber ich denke, viele deiner (potenziellen) Leser würden sich über mehr Informationen zu deinem Buch und dich selbst interessieren! 😉
ZUM BUCH
Wie bist auf die Idee zu „Blutföhre“ gestoßen?
Über die Überreste der „Blutföhre“ bin ich beim Schulausflug in der 4. Klasse gestolpert. Der ausgebleichte Baumstamm in der Ecke des Heimatmuseums Friedberg hat mich fasziniert. Die Sage, weswegen die Föhre wuchs, ließ mich nicht mehr los. „Warum wächst ein Baum, um die Unschuld eines Menschen zu beweisen?“ Ich wollte Antworten. 😉
Wie lange hast du daran gearbeitet?
Netto: ca. 1 Jahr. Brutto sieht anders aus o.O. Am meisten und produktivsten war die Arbeit das halbe Jahr vor der Veröffentlichung in Zusammenarbeit mit meiner Lektorin.
Brutto – also vom ersten Wort zum Ende: eine Ewigkeit von gut 6 Jahren. Zweifel, Beinahe-Aufgeben, Entmutigung, andere Prioritäten und persönliche Veränderung haben das Manuskript in die Schublade gedrängt – zum Teil Monate, zwischendurch sogar mal Jahre. Mein bisheriger Hauptberuf hat mir nach einer 50-60 Stunden-Woche auch die Energie geraubt um kontinuierlich dran zu bleiben.
Wie kam es, dass du dein Buch über Amazon veröffentlicht hast?
Mich kurz zu fassen fällt mir schwer, das heißt: Mein Buch „anzupreisen“ ist in etwa so, als stünde ich nackt auf der Bühne und müsste tanzen. Ich finde es schwer „zu verkaufen“. Somit konnte ich keinen Verlag vom Manuskript überzeugen.
Ich wusste aber ab einem bestimmten Zeitpunkt: Ich bin Autor, ich muss Bücher schreiben und veröffentlichen. Und irgendwann hab ich den Testlesern auch geglaubt: mein Buch ist sehr gut. Wenn es kein anderer für mich macht, dann mach ich es selbst. Ich hab mich mit Selfpublishing beschäftigt. Amazon habe ich als die für mich passendste Möglichkeit für einen „Anfänger“ empfunden. Für mich ist das System relativ flexibel
Wer/Was hat dich am meisten bei deinem Projekt angespornt?
Eine Mischung aus:
- meinem bisherigen Beruf: ich habe angefangen, mich zu einem Menschen zu verändern, der ich nicht sein wollte, und Menschen um mich gefunden, die sehr viel Kälte in mein Leben geschüttet haben.
- Freunde, die mir das ich gespiegelt haben, für das ich blind geworden war & Schicksalsschläge bei Freunden und Bekannten
- Meine Gesundheit und die Frage: werde ich mir verzeihen, wenn ich nie versucht habe zu leben, was ich bin.
ZU DIR
Beschreibe dich in drei Sätzen:
Mein Herz und Hirn kämpfen sich durch die kalte Welt der Zahlen und Logik zu den Träumen und der Hoffnung – und dazu, anzupacken und die Welt ein Stück besser zu machen.
Worte sind mein Wesen, und mein Wesen ist zwischen den Welten.
Ich suche nach Verbindungen und Schönheit, wo auf den ersten Blick keine ist.
War „Blutföhre“ dein erstes Projekt? Und gibt es schon neue Ideen?
Blutföhre war – abgesehen von einem Drehbuch für einen Musketiere-Film in der 6. Klasse und ein begonnenes Fantasy-Konstrukt mit 13 – das erste Projekt. Manuskriptanfänge in verschiedenen Genres gibt & gab es. Ich habe allerdings festgestellt: ich muss eines zu Ende bringen, dann kann ich weiter. Das nächste konkrete Projekt wird ein historischer Roman/13. Jhd. und Ende Juni 2017 veröffentlicht.
Wenn du nur ein Buch mit auf eine Insel nehmen dürftest, welches wäre es – und warum?
Gaaaanz schwierig … es gibt zu viele gute Bücher J Kann ich meinen eReader mitnehmen ;)?
Ich liebe „A Song of Ice and Fire“ aufgrund der Bilder, die George RR Martin dem Leser in den Kopf schreibt. Auf die Insel würde es Fynn´s „Hallo Mr. Gott, hier spricht Anna“ schaffen. Ein kleines, kluges Buch über das Leben, die Blindheit der Erwachsenen und die Dinge, die unser Herz berühren.
Wie sehen deine Ziele als Autorin aus?
Ich will meine Leser aus ihrem Alltag in andere Welten und zu anderen Sichtweisen entführen – am besten so, dass sie die Welt um sich vergessen J, dass Zeit und Raum verblasst. Ich will davon leben können, Autorin zu sein, in mehreren Genres veröffentlichen und mich durch meinen Stil in die Herzen der Leser schreiben.
Doch all das ist noch nicht genug! 🙂
Blutföhre und die Autorin Monika Pfundmeier gehören nämlich zu unserem „Monatsspecial Januar“ – bleibt also unbedingt dran!
Hier könnt ihr den Beitrag von Yvonne über die Hintergründe, bzw. die Legende zur Blutföhre nachlesen und morgen findet ihr bei uns beiden einen Gastbeitrag von Monika zum Thema „Selfpublishing“.
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