Rezension | Allergisch von Megan Wagner Lloyd

HATSCHI!
Endlich soll Maggie einen Hund bekommen, aber plötzlich juckt es überall. Ihre Augen schwellen an und sie kann nicht aufhören zu niesen. Maggie ist allergisch. Und es gibt nur eine Sache, die gegen den Juckreiz hilft: Sie muss sich komplett von Tieren fernhalten. Dabei liebt Maggie nichts mehr als Tiere! Doch wegen ihrer Allergie darf nicht einmal das Klassen-Meerschweinchen bleiben. Wenn Maggie wenigstens ein Haustier finden würde, das bei ihr keinen Juckreiz auslöst. Eins ohne Fell und Federn …

Eine warmherzige Geschichte über Allergien und geplatzte Träume, aber auch über Familie, Freundschaft und darüber, den eigenen Platz im Leben zu finden.

Für Kinder mit und ohne Allergie
Egal, ob Pollen, Erdnüsse, Hausstaub oder Tierhaare: fast ein Drittel aller Deutschen reagiert irgendwann allergisch auf etwas. Megan Wagner Lloyd stützt sich auf ihre eigenen Erfahrungen und erzählt in diesem Comicbuch Maggies Geschichte. Kinder können mit diesem Buch auf einfühlsame und unterhaltsame Art und Weise lernen, was es heißt, Allergien zu haben und wie man damit umgehen kann. Eine ermutigende Graphic Novel mit hohem Identifikationspotential für Kinder ab 8Jahren!

Vielen lieben Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars.

Ich liebe nicht nur Tiere allgemein sehr, sondern vor allem auch Hunde, weshalb ich hier gleich große Augen bekommen und mich sehr auf die Geschichte gefreut habe!

Ein gebrochenes Herz

Maggie wünscht sich nichts sehnlicher als einen Hund und als sie an ihrem 10. Geburtstag aufwacht, ist es endlich soweit! Die ganze Familie packt zusammen und es geht auf ins Tierheim, auf der Suche nach einem neuen Familienmitglied. Und wie sollte es anders sein? Es wird direkt Liebe auf den ersten Blick und Maggie mag ihren neuen Gefährten gar nicht mehr loslassen, bis es auf einmal überall anfängt zu jucken.
So muss der Hund doch tränenreich erst einmal zurückgelassen werden und es geht ab zum Arzt. Die Erkenntnisse, die hier bei aufgedeckt werden, zerstören all Maggies Wünsche und Hoffnungen: sie ist allergisch. Und zwar gegen alle Tiere, die Fell oder Federn haben.
Ganz ehrlich? Da ist mir selbst schon ein wenig das Herz gebrochen. Ich habe die Situation so sehr gefühlt.

Es ist nicht nur der Verzicht auf ein Haustier für Maggie, sondern auch das Gefühl von absoluter Einsamkeit. Denn ihre beiden Brüder sind Zwillinge und scheinen nur sich selbst zu brauchen und ihre Mutter ist schwanger, wodurch sie sich schon denken kann, dass ihre Eltern bald nur noch Augen für das neue Baby haben werden. Dabei muss ich an dieser Stelle erwähnen, dass die ganze Familie hier unglaublich bezaubernd und warmherzig gezeichnet ist, doch die Ängste von dem jungen Mädchen sind dennoch nachvollziehbar und greifbar.

Zeichnung @Michelle Mee Nutter | Loewe Graphix

Neue Hoffnung

Doch dieser Rückschlag soll Maggie nicht aufhalten und so rappelt sie sich auf und sucht eben nach Tieren ohne Fell und Federn. Allerdings scheint dies dann doch nicht ganz so vielversprechend für sie auszugehen. Zu diesem Dilemma kommt noch ihr Schulwechsel dazu. Niemand den sie kennt und dann kommt sie auch noch genau in die Klasse, mit dem Hamster als „Maskottchen“. Ihre allergische Reaktion führt auch noch dazu, dass das Tier in die Parallelklasse gehen muss und ihre Hoffnung, jetzt noch neue Freunde zu finden scheint immer mehr zu schwinden.
Doch auf einmal taucht ein Mädchen auf, das auch noch direkt neben ihr einzieht und es bahnt sich DIE Freundschaft fürs Leben an. Die beiden sind unzertrennlich und auf einmal fühlt Maggie sich gar nicht mehr allein. Doch dann bekommt Maggies neue Freundin einen Hund und sie fühlt sich unendlich verraten…

Natürlich gibt es auch für dieses „Problem“ eine Lösung und so findet unglaublich viel Entwicklung in diesem Comicbuch statt. Mir standen tatsächlich öfter Tränen in den Augen, so gerührt war ich von den einfühlsamen Szenen. Nebenbei lernt Maggie auch noch einen Jungen an ihrer Schule kennen, der ebenfalls allergisch ist, wenn auch auf etwas anderes. Was aber über einen interessanten Austausch zu dieser Thematik sorgt, ebenso die regelmäßigen Arztbesuche.
Irgendwie ist das Gesamtpaket zwar ganz anders ausgefallen, als ich dachte (denn irgendwie bin ich schon davon ausgegangen, dass Maggie ihren Hund bekommt – fragt nicht), doch es war unglaublich erfrischend eben auch eine Lebenssituation vorgestellt zu bekommen, für die es vielleicht nicht die erhoffte Lösung gibt und mit der man sich arrangieren muss.
Einfühlsam und unglaublich schön – eine große Leseempfehlung egal für welche Altersklasse.

Gerade weil sich die Geschichte so ganz anders gestaltet hat, als ich anfänglich vermutet hatte, gab es nicht nur einige Überraschungen, sondern viele Momente, die mich tief berührt haben. Eine Geschichte über ein kleines Mädchen, das ihre Träume aufgeben muss und dadurch aber neue findet.