Rezension | August 9th, I will be eaten by you
Titel: August 9th, I will be eaten by you – Hochmoderner Highschool-Horror über urbane Legenden und toxische Beziehungen | Originaltitel: Hachigatsu Kokonoka Boku wa Kimi ni Kuwareru | Autor*in: Tomomi | Übersetzer*in: Jens Ossa | Illustrator*in: Tomomi | Verlag: Carlsen Hayabusa | Erscheinungsdatum: 26.09.2022 | Seitenzahl: 160 | Altersempfehlung: ab 16
Liebe geht bekanntlich durch den Magen. Was wäre aber, wenn deine Verehrerinnen so sehr für dich schwärmen, dass sie dich fressen wollen? So geht es Aoi Sakurai, einem ganz normalen Schüler mit einem gänzlich unnormalen Geheimnis. Seit Jahren wird Aoi von Stalkerinnen geplagt, bis sich eines Tages seine Mitschülerin und Stalkerin Ueda in ein entsetzliches Monster verwandelt und ihn zu verschlingen droht. Miyako, die Aoi ebenfalls stalkt, rettet ihm auf spektakuläre Art das Leben und offenbart ihm, dass seine liebestollen Verfolgerinnen in Wirklichkeit »Yokais« sind, Horrorwesen aus den japanischen Legenden, allesamt auf der Suche nach seiner Liebe…
Der Überraschungshit aus Japan konstruiert einen albtraumhaften Alltag, der das Grauen des Übernatürlichen mit realistischen Ängsten vermischt. Grauenhafte Monster, blutige Überlebenskämpfe und ein Artwork, bei dem einem das Wasser im Munde zusammenläuft!
Vielen lieben Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars.
Bei diesem Titel bin ich doch neugierig geworden, auf Horror steh ich einfach und da wollte ich mir den neuen Auftakt nicht entgehen lassen.
Mitten rein
Nach den ersten Seiten habe ich mich tatsächlich gefragt, ob ich mich so sehr vertan habe und es sich doch um einen Band mitten in der Reihe oder vielleicht einen Spin Off handelt, aber nein. Tomomi hatte nur scheinbar nicht vor, seine Leser*innen mit einer großen Einführung zu langweilen, also macht euch nichts draus, wenn ihr euch beim Start ziemlich überrumpelt fühlt, so wird es wohl den meisten gehen.
Aoi Sakurai wird scheinbar schon seit Längerem von vielen auffällig attraktiven Frauen gestalkt, hat immer wieder die Schule gewechselt, doch nichts hat geholfen. So war es wohl auch keine große Überraschung, dass es ihn auch in seiner jetzigen neuen Schule einholt.
So wie die Leute über ihn, den merkwürdig stillen Neuling reden, so reden sie auch über die gutaussehende Miyako, schade nur, dass ausgerechnet sie es auch wieder auf Aoi abgesehen hat.
Eine andere Mitschülerin, Ueda, verspricht im Hilfe – doch auch hier kommt alles anders als gedacht. Mit einem rasanten Tempo fallen hier Köpfe und andere Körperteile und fließt jede Menge Blut. Splatter Fans kommen hier sicherlich auf ihre Kosten und auch bin solch einem Stil nicht prinzipiell abgeneigt, wenn ich nur ein Fünkchen mehr Erklärungen und Background erhalten hätte.
Ich will dich fressen
Immerhin kommt Aoi schnell hinter das Geheimnis, was es mit den mysteriösen Frauen auf sich hat: es sind Yokais, dämonenähnliche Monster aus der japanischen Volksglauben, die in unterschiedlichen gestalten auftreten können, so auch hier. Das Artwork ist eigentlich ziemlich cool und da ich gerade an der Folklore ziemlich viel Interesse habe, hätte mir ein kurzer Augenblick der Ruhe, um die gruseligen Erscheinungen genauer zu inspizieren wahnsinnig gut gefallen, aber man kann wohl nicht alles haben.
Die Erkenntnis macht es aber auch nicht unbedingt leichter, dass um Aoi nun ständig der Tod lauert und seine neuste Stalkerin ihm lediglich am hacken hängt, um ihn irgendwann selbst verspeisen zu können. Der Auftakt versprüht definitiv einen gewissen Reiz und ich kann mir gut vorstellen, dass die Reihe noch einiges zu bieten hat, doch neben dem ziemlich überstürzten Einstieg, bleibt leider auch vorerst die restliche Story und die Charaktere ziemlich oberflächlich, was ich schade fand, sich aber natürlich in den Folgebänden durchaus ändern kann. Wer auf Monster, Horror und ziemlich viele Kurven steht, der sollte sich einen Blick gönnen – vielleicht ist es ja genau nach eurem Geschmack.
Mit diesem neuen Manga Auftakt bietet Tomomi auf jeden Fall eines: jede Menge Action und Blut. Tatsächlich fühlt man sich aber ziemlich mitten in die Geschichte geworfen und zumindest der Auftakt hält alles sehr oberflächlich. Doch wer auf Monster, Horror und jede Menge, teils skurrile, Kurven steht, sollte mal einen Blick wagen.
KAUFEN!
AUCH REZENSIERT VON: folgt
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