Rezension | Aya und die Hexe von Diana Wynne Jones

Rezension | Aya und die Hexe von Diana Wynne Jones

Titel: Aya und die Hexe | Originaltitel: Earwig and the witch | Autor*in: Diana Wynne Jones | Übersetzer*in: Oliver Plaschka | Illustrator*in: Miho Satake | Verlag: Knaur | Erscheinungsdatum: 01.07.2022 | Seitenzahl: 112 | Altersempfehlung: ab 10

Fröhlich, frech, fantastisch: das humorvolle Fantasy-Märchen von Kult-Autorin Diana Wynne Jones als illustrierte Schmuckausgabe

Auf gar keinen Fall will die 10-jährige Waise Aya adoptiert werden: Nirgendwo könnte es so schön sein wie im St.-Morwald-Waisenhaus, wo alle immer ganz genau das tun, was sie sich wünscht. Dummerweise taucht eines Tages ein seltsames Paar auf, das sich durch nichts davon abbringen lässt, Aya mitzunehmen. Eigentlich ist Ayas neues Zuhause gar nicht so schlecht: Es steckt voller unsichtbarer Räume und geheimnisvoller Zauberbücher, und einen sprechenden Kater gibt es auch. Kein Wunder: Aya ist im Haus der mächtigen Hexe Bella Yaga gelandet! Dass sie der Hexe als Assistentin zu Diensten sein soll, geht dann aber doch entschieden zu weit für ein Mädchen, das seinen eigenen Kopf hat …

Das zauberhafte Fantasy-Märchen wurde von Studio Ghibli (u. a. »Chihiros Reise ins Zauberland«) verfilmt. Die farbenfrohen Illustrationen der japanischen Künstlerin Miho Satake machen die Schmuckausgabe von »Aya und die Hexe« zu einem besonderen Geschenk für Fantasy-Fans.

Vielen Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!

Bisher habe ich zwar erst ein Buch der Autorin gelesen, doch dank der großen Begeisterung von so vielen Leser*innen und der tollen Gestaltung vom Verlag, wollte ich gerne noch einmal mein Glück versuchen und da kam mir Aya genau richtig!

Für Fans von Roald Dahl

Die Geschichte startet St.-Morwald-Waisenhaus und auch, wenn man meinen könnte, dass das vielleicht ein bisschen traurig ist, so fühlt sich das kleine Mädchen Aya hier pudelwohl. Nicht nur wegen ihrem besten Freund, nein – das Waisenhaus ist schön und die Mitarbeiter*innen lieb, ja fast schon gehörig. Denn Aya hat es faustdick hinter den Ohren und weiß ganz genau, wie sie andere Menschen dazu bringen kann, nach ihrer Pfeife zu tanzen. So kommt mal wieder einer der großen Tage, an dem Besucher*innen schauen, ob sie eins der Kinder adoptieren und Aya wüsste nicht, worauf sie weniger Lust hat.
Vor allem, da zwei der Gestalten sich als doch sehr merkwürdig entpuppen und wie es der Zufall will, wählen sie genau Aya aus.

So ganz konnte ich gar nicht einschätzen, was passiert – zuerst dachte ich, dass wir jetzt auf eine Happy-Family zusteuern, doch das war weit gefehlt. Der mysteriöse Mann stellt sich als Mandrakus aus, der wohl der Hausherr, aber eher ruhig und zurückhalten ist.
Während die schräge Frau sich als Hexe Bella Yaga entpuppt. Im ersten Moment keimt aber genau dadurch Hoffnung in Aya auf, die dann allerdings schnell schwindet, denn lernen soll sie hier weniger.
Die ganze Dynamik hat mich sehr an die Geschichten von Roald Dahl erinnert, wodurch ich extra nochmal geschaut habe, wann das Original erschienen ist. 2011, nicht ganz die „richtige“ Zeit, aber der Charme ist sich doch sehr ähnlich.

Ein Kinderbuch?

Tja, ich glaube so gänzlich lässt sich diese Frage nicht mit ja oder nein beantworten. Die Aufmachung und die Story lassen zwar darauf schließen, doch tatschlich ist das Buch unter der Auflistung der Erwachsenenliteratur der Autorin erschienen. Vom Gefühl her würde ich sagen, dass auf jeden Fall Kinder ab 10 die Geschichte lesen können, gerade wenn im Haushalt eben auch Geschichten mit dem Stil aus 70èr und 80èr Jahre ihren Anklang finden. Doch vielleicht ist es auch einfach schön für ältere Leser*innen, die im Herzen immer noch sehr mit ihrer Kindheit verbunden sind. Ich bin ehrlich, mir liegen die moderneren und auch empathischeren Geschichten mehr, doch Aya und die Hexe ist definitiv eine kleine Besonderheit.

Auch wenn die kleine Aya mit ihrer schnodderigen Art manchmal frech rüberkommt und die Story nicht ganz so harmonisch erscheint, so ist sie doch eben auch ein kleines Abenteuer einer Rebellion. An ihrer Seite findet sich schnell der sprechende Kater Thomas wieder, der sie tatkräftig unterstützt und als neuer Freund herausstellt und die Zeichnungen von Miho Satake runden das Werk gelungen ab.
Ich weiß, dass ein paar Fans ein wenig enttäuscht über das Hardcover Format waren, da es sich dadurch von den restlichen Neuauflagen der Autorin abhebt, aber das tut diese Geschichte inhaltlich eben auch – vielleicht also doch ganz passend?

Aya und die Hexe von Diana Wynne Jonson ist nicht nur etwas für jüngere Leser*innen, sondern spricht auch jene an, die im Herzen immer noch in ihrer Kindheit schwelgen. Für mich gab es hier starke Roald Dahl Vibes, die fr eine ganz besondere Atmosphäre sorgen und mit den Illustrationen von Miho Satake wird das Gesamtbild noch abgerundet. Definitiv mehr als nur einen Blick wert!

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