Rezension | City of Villains von Estelle Laure

Rezension | City of Villains von Estelle Laure

Titel: City of Villains 1: Geheimnisvolle Mächte | Autor*in: Estelle Laure & Disney | Übersetzer*in: Ellen Kurtz | Verlag: Carlsen | Erscheinungsdatum: 28.04.2022 | Seitenzahl: 288 | Altersempfehlung: ab 12

Mary Elizabeth Heart ist tagsüber eine Highschool-Schülerin, doch nachts arbeitet sie als Praktikantin bei der Polizei von Monarch City. Seit Jahren gibt es Spannungen zwischen der wohlhabenden Elite der Stadt und ihren Plänen, das verfallende Viertel namens „The Scar“ zu aufzuwerten, das einst das Epizentrum aller magischen Dinge war. Als die Tochter einer der mächtigsten Geschäftsleute der Stadt vermisst wird, ist Mary Elizabeth begeistert, als sie auf den Fall angesetzt wird. Doch was mit einer einzigen Vermisstenmeldung beginnt, vervielfacht sich bald und führt sie in den Kaninchenbau einer Stadt in Aufruhr …

Der erste Band der beliebten Disney-Reihe jetzt auch auf Deutsch! In „City of Villains“ geben sich gleich mehrere Disney-Bösewichte die Ehre in der modernen Welt. In Band 1 sorgen Ursula aus »Arielle« und Maleficent aus »Dornröschen« für spannende Abenteuer …

Vielen Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!

Obwohl mich viele der neuen Disney-Retellings nicht ganz so begeistern können, bin ich doch immer wieder neugierig genug, um einen Versuch zu starten.

Interessante Idee

Nicht nur die Guten aus Disney treffen immer wieder aus Begeisterung, gerade auch die Bösewichte, die Disney Villains haben eine außerordentliche Anziehungskraft und so ist es wohl keine Überraschung, dass viele Leser*innen unglaublich gespannt auf diesen Reihenauftakt waren.
Die Charaktere sind wild durchmischt und bieten eigentlich unglaublich viel Anspielungspotential, sodass kleine Nerds der beliebten Zeichentrickklassiker auf ihre Kosten kommen könnten, allerdings wurde diese Chance in meinen Augen etwas vertan. Denn typische Charakteristika der großen Bekanntheiten findet man hier weniger, viel eher hat Estelle Laure hier etwas komplett Neues aufgebaut und – no front – an sich liebe ich innovative Ideen, dass hier aber viele aus Nostalgiegründen zugegriffen haben, ist wohl verständlich.

Zum anderen hat es bei mir für einen holprigen Einstieg gesorgt, weil ich doch erst einmal brauchte, um mich von meinen Vorstellungen zu lösen und darauf einzulassen. Ganz verschwindet der Disneyanteil natürlich nicht und die ein oder andere Anspielung ist durchaus vorhanden, aber versucht euch beim Lesen am besten von euren Erwartungen zu lösen und euch auf etwas Neues einzulassen.
Die junge Schülerin Mary Elizabeth Heart ist nachts als Praktikantin im Police Department von Monarch City unterwegs, nach einem tragischen Familienereignis versucht sie hier ihren eigenen Weg der Gerechtigkeit einzuschlagen, sitzt bisher aber eher auf der Ersatzbank, aka dem Schreibtisch.
Als dann aber ein heikler Vermisstenfall aufkommt, scheint doch ihre große Chance nahe und sie macht sich auf in den Einsatz.

Ein nicht ganz geglückter Mix

Die Ideen und Anreize hinter der Story finde ich nach wie vor cool, nur die Umsetzung zeigt, dass vielleicht doch nicht so klar war, welchen Weg diese Story einschlagen soll. Auf der einen Seite sollten Fans der Disney-Villains auf ihre Kosten kommen, was in meinen Augen nicht ganz so gut geklappt hat, auch wenn ein paar Hintergrundinfos schonmal ein guter Anfang waren. Auf der anderen Seite sollte ein düsteres Setting her, so kommen beim Viertel The Scars schon auch teilweise DC Vibes a la Arkham City auf. Generell sollte hier wohl der Versuch gestartet werden den Leser*innen einen neuen Reihenauftakt, der sich bei City of Bones & Co. einreihen kann – das ist ziemlich hoch angesetzt und ganz überraschend hat es auch nicht so geklappt. Mir erscheint alles ein wenig wie nichts Halbes und nichts Ganzes – viele tolle Ideen und Impulse, doch bei der Umsetzung wurde zu viel zusammengewürfelt.

So ganz wurde also keine Erwartung richtig bedient (für meinen Geschmack) und auch die Charaktere bleiben ziemlich blass. Vielleicht liegt es auch an der Idee des Worldbuildings, das zwar ohne magische Bewohner*innen auskommt, doch wo Magie definitiv vorhanden war, zwischen rivalisierenden Eliten, dunklen Geheimnissen und dem Anspruch zu vielen Erwartungen gerecht zu werden.
Neben all der Kritik möchte ich überhaupt nicht ausschließen, dass Leser*innen hier auf ihre Kosten kommen könnten und die Reiche hat auch definitiv noch Potenzial sich zu entwickeln, nur für mich hat der Auftakt leider nicht genug Anreize geschafft, um dran zu bleiben.

Viele tolle Ideen und Impulse hat der Auftakt zu City of Villains auf jeden Fall zu bieten, in der Umsetzung bin ich beim Lesen aber leider nicht auf meine Kosten gekommen. Vielleicht ist es mir auch einfach nicht gelungen, mich von meinen Vorstellungen und Erwartungen zu lösen, denn das Potenzial war auf jeden Fall da. Ich kann mir schon vorstellen, dass sich die Reihe dahingehend auch noch entwickeln kann, aber ich werde wohl nicht weiterlesen.

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