Rezension | Crescent City 2 von Sarah J. Maas
Titel: Crescent City 2: Wenn ein Stern erstrahlt | Originaltitel: House of Sky and Breath | Autor*in: Sarah J. Maas | Übersetzer*in: Franca Fritz & Heinrich Koop | Verlag: dtv | Erscheinungsdatum: 15.06.2022 | Seitenzahl: 912 | Altersempfehlung: ab 16 | Weitere Bände: (1) Crescent City
Liebe, Lügen – und gefährliche Geheimnisse: Nachdem Bryce den Tod ihrer besten Freundin gerächt und Crescent City gerettet hat, schließt sie mit den göttlichen Asteri einen Pakt: Wenn sie und Hunt sich unauffällig verhalten, werden sie für ihre Verbrechen nicht bestraft. Doch mit ihrer neu erwachten Magie zieht Bryce die Aufmerksamkeit der Rebellen auf sich, die sie auf ihre Seite ziehen wollen. Aber Bryce will weder in eine Rebellion verwickelt werden noch den Befehlen der Asteri weiterhin folgen. Gemeinsam mit Hunt schmiedet sie einen eigenen Plan. Der aber ist hochgefährlich …
Vielen Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!
Bei Sarah J. Maas werde ich ja doch immer wieder schwach und so wollte und konnte ich mir auch diese Fortsetzung nicht entgehen lassen.
Der Biss fehlt
Mit dem Auftakt der Crescent City Reihe hatte ich ja meine kleinen Problemchen, doch das Ende hat mich dann total mitgerissen. Und wie es meistens so ist, verdrängt man die schlechten Dinge und so habe ich mich voller Vorfreude in ein neues Abenteuer gestürzt. Actiongeladen und ziemlich emotional war die letzte Begegnung mit Bryce und Hunt, doch nun…ich weiß es nicht.
Vor allem im Fokus steht irgendwie die Übereinkunft, dass die beiden die nächsten Monate noch keinen Sex haben, um sich erst einmal besser kennenzulernen. Das hat mich irgendwie total an den Jugendbuch Vibe vor ein paar Jahren erinnert, ist auch leider nicht so meins. Erst recht nicht, wenn es dafür in den Köpfen der Charaktere eigentlich um nichts Anderes geht. Ich weiß, dass viele Leser*innen damit auch ihren Spaß haben, nur ich persönlich kann dem nichts abgewinnen, weil ich da eher diesen pragmatischen Hintergedanken „tut es doch, wenn ihr es wollt“ habt.
Eigentlich ist der Übergang stimmig und gerade auch die Einführung vom neuen Part der Rebellion zu Beginn hat mir gut gefallen und meine Neugier geweckt. Allerdings rücken die Charaktere im weiteren Verlauf eher an die Position von Bittstellern und scheinen bei Bryce die gleiche Begeisterung wie die Asteri hervorzurufen. Auf der einen Seite kann ich das schon verstehen, sie hat die Welt gerettet, ihre beste Freundin gerächt und möchte nun einfach ihre Ruhe haben.
Als Leserin war ich aber ein bisschen am Schmollen, denn ich weiß, dass die Autorin noch so viel mehr hier hätte rausholen können. Fortsetzungen, gerade Bände in der Mitte haben es nicht immer einfach, doch Sarah J. Maas weiß eigentlich nur zu gut, was ihre Fans lieben – vielleicht bin ich aber auch einfach nicht die richtige Zielgruppe für diese Reihe.
Die Suche nach dem Dude
Wie nicht anders zu erwarten, spielen auch hier immer mehr Charaktere mit und jede*r will sein Stück vom Kuchen. Letztendlich läuft es hier auf die Suche nach einem Dude heraus, die sich ziemlich langwierig gestaltet. Zwischenzeitlich haben dann nicht nur die Charaktere diesen Fokus verloren, ich als Leserin war mir irgendwann auch gar nicht mehr so sicher, was gerade das Ziel des Ganzen ist.
Versteht mich nicht falsch, die zusätzlichen Einspieler und Background Storys, die die Autorin hier einbaut haben definitiv auch ihren Reiz, doch irgendwie verliert man den roten Faden. Oder sagen wir ich, ich habe den roten Faden verloren.
Zwischendurch bin ich nämlich aufs Hörbuch umgestiegen, musste aber wieder zurückwechseln, weil ich da immer wieder die Aufmerksamkeit verloren habe. Irgendwer sucht irgendwen, trifft aber wen ganz anders und Hauptsache es knistert zwischen Bryce und Hunt. Vielleicht wäre eine Kürzung nicht ganz so verkehrt gewesen…
Ich bin auch gemein mit meiner Kritik lasst euch davon nicht abschrecken – die meisten Leser*innen hatten unglaublich viel Spaß mit diesem Band! Ich hatte wohl nur einfach die falschen Erwartungen und davon zu hohe, sodass die Story auch kaum eine Chance hatte, da mithalten zu können. Zwischendurch konnte auch ich mal Charme und Witz genießen, nur leider nicht in dem Ausmaß, wie es hätte sein können und sollen. So ringe ich noch ein wenig mit mir, ob ich den nächsten Band noch lesen werde, zum Ende hin gab es natürlich wieder Überraschungen, oder ob ich die Freude eher anderen überlasse und mich auf andere Bücher konzentriere.
Die Erwartungen waren wohl doch die falschen, denn mit dem zweiten Band der Crescent City Reihe konnte mich Sarah J. Maas leider nicht vom Hocker hauen. Der Fokus war mir zu schwammig, irgendwie habe ich immer wieder den Faden verloren, was einfach schade war. Lasst euch davon aber nicht abschrecken, ich weiß, dass viele Leser*innen total begeistert waren, nur bei mir wollte der Funke eben leider nicht so überspringen.
KAUFEN!
AUCH REZENSIERT VON: Janas Lesehimmel
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