Rezension | Crescent City von Sarah J. Maas
Titel: Crescent Cits 1: Wenn das Dunkel erwacht | Originaltitel: Crescent City 1 | Autor: Sarah J. Maas | Übersetzer: Franca Fritz & Heinrich Koop | Verlag: dtv | Erscheinungsdatum: 18.09.2020 | Seitenzahl: 928 | Altersempfehlung: ab 16
Magie, Musik – und tödliche Gefahren: Die junge Bryce Quinlan, Halb-Fae und Halb-Mensch, genießt jedes Vergnügen, das Crescent Citys Nächte zu bieten haben. Doch dann wird ihre beste Freundin Danika von einem Dämon brutal ermordet – und für Bryce bricht die ganze Welt zusammen.
Als der Dämon zwei Jahre später erneut zuschlägt, wird Bryce gegen ihren Willen in die Ermittlungen hineingezogen und muss mit Hunt Athalar zusammenarbeiten. Einem Engel, der als gewissenloser Auftragsmörder berüchtigt ist, – und mit dem sich Bryce auf ein Spiel mit dem Feuer einlässt.
Während die beiden der Spur des Dämons tief in die Unterwelt der Stadt folgen, entdecken sie eine bösartige Macht, die ganz Crescent City in Schutt und Asche legen könnte …
Vielen Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!
Ich war so gespannt auf den neuen Auftakt der Autorin und bin vor Freude durch die Wohnung gesprungen als das Buch endlich ankam – und dann noch diese wunderschöne Gestaltung!
Ernüchternder Einstieg
Ihr kennt es selbst: eure Erwartungen sind immens hoch, ihr seid ein großer Fan der Autorin / des Autors und wenn dann gleich der Einstieg etwas anderes als erwartet für euch bereithält…naja, ist das Ergebnis irgendwie ernüchternd. Auch ich bin bei Sarah J. Maas hin und her gerissen. Ich mochte die A Court of Throns and Roses Reihe so wahnsinnig gerne, bis ich Throne of Glass gelesen habe – eine Reihe, die mich wahnsinnig bewegt hat und mir auch immer noch sehr oft im Kopf ist. Die Autorin kann auf jeden Fall, doch manchmal eben etwas mehr als sonst und prinzipiell wartet sie damit oftmals.
Es ist nicht so, dass ich Bryce doof fand, aber der Funke ist bei mir nicht so richtig übergesprungen. Ähnlich erging es mir mit Athalar. Ich weiß, dass viele in diesem Auftakt die erotischen Szenen bemängeln, ich bin zwar selbst auch kein großer Fan davon, habe sie aber dennoch nicht so negativ wie viele andere Leser wahrgenommen. Ich fand es im Gegenteil eher schlimm, dass Bryce Sexualität immer wieder negativ ausgelegt wurde. Und so falsch ich das im Buch fand, finde ich das im echten Leben auch. Warum darf frau das nicht selbst bestimmen? So gab es auch ab und zu Übergänge zur negativen Darstellung von Prostitution – auch hier bin ich keinesfalls ein Fan von. Allerdings kann ich schlecht einschätzen, inwiefern hier eventuell auch ein gewisser Spielraum in der Übersetzung genutzt wurde.
Die Übersetzung muss ich leider generell ein wenig kritisieren, auch wenn ich das Original nicht gelesen habe. Allerdings kam es mir an einigen Stellen so vor, dass hier einfach veraltete Begrifflichkeiten genutzt wurden, bzw. die Übersetzer auch nicht so in der Thematik drin gesteckt haben? (Letzteres ist natürlich nur eine Vermutung)
Ebenso habe ich mitbekommen, dass vielen hier die Verherrlichung von Drogen aufgestoßen wäre. Wäre das der Fall, würde ich mich da einklinken, aber das ist es in meinen Augen nicht. Sondern genau das Gegenteil. Und ja, ich finde nicht, dass man überall Fußnoten mit „Liebe Leser, Drogen sind gefährlich“ hinsetzen muss, im Kontext versteht sich das meistens eben von allein.
Sie kann es doch – ein fantastisches Ende!
Mit über 900 Seiten hat Sarah J. Maas hier einen ganz schönen Schinken hingelegt und nach ein paar hundert Seiten war ich doch schon recht niedergeschlagen. Eigentlich war die Story auch nicht super doof, aber durch meine kleinen Kritikpunkte ist es eben auch nicht besser geworden. Ich hatte mir eine epische Geschichte voller Wow-Momente versprochen und habe mich ein wenig wie bestellt und nicht abgeholt gefühlt. Da geht doch noch mehr?
Und ja, kaum habe ich die Hoffnung schon mehr oder weniger aufgegeben hat die Autorin dann auch gezeigt, wieso mich so viele ihrer Bücher so begeistern und bewegen konnten. Ca. die letzten 250 Seiten bin ich dann kaum noch zum Luftholen gekommen, habe mehrere Tränen vergossen und war einfach hin und weg. Auf einmal gab es wieder Kampfgeist, viele Emotionen, Loyalität und Freundschaft. Eigentlich war es nämlich gerade das, woran ich mich hier so geklammert habe. Es ist gar nicht die Lovestory, die im Vordergrund steht, sondern Freundschaft. Tiefsitzende und alles überwältigende Freundschaft.
So haben die letzten Szenen auf jeden Fall das Buch für mich gerettet und dafür gesorgt, dass ich unbedingt wissen möchte, wie es hier weitergeht. Auch, wenn ich ganz klar sagen muss, dass das auch einfach schon vorher hätte zum Einsatz kommen können. Denn ca 700 Seiten so mäh stehen da nicht unbedingt im Verhältnis. Das ist natürlich Geschmackssache, aber wie immer geht es in diesem Beitrag ja auch um meine persönliche Meinung.
Meine liebsten Charaktere waren übrigens Bryce Bruder, ihre beste Freundin Danika und ihre „Begleiter“ auf Arbeit.
Ich habe mich so wahnsinnig auf Crescent City und somit einem neuen Auftakt von Sarah J. Maas gefreut, dass die Erwartungen entsprechend hoch waren. Den Einstieg und ehrlich gesagt sogar den größten Teil des Buches fand ich dann eher ernüchternd. Die letzten 250 Seiten hat die Autorin dann aber gezeigt, wieso mich so viele ihrer Bücher so begeistern konnten – das hätte ich gerne schon vorher gehabt! Dennoch bin ich nun sehr gespannt auf die Fortsetzung.
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