Rezension: Dark Palace. Zehn Jahre musst du opfern / Vic James
Titel: Dark Palace – Zehn Jahre musst du opfern | Autor: Vic James | Übersetzer: Franca Fritz, Heinrich Koop | Verlag: Fischer FJB | Erscheinungsdatum: 22.08.2018 | Seitenzahl: 448
Zehn Jahre Sklavenarbeit für alle. Fast alle.
In England muss jeder, der nicht zum magischen Adel gehört, zehn Jahre lang als Sklave arbeiten.
Lukes Familie will diese Sklavenjahre gemeinsam durchstehen, im Dienst der mächtigen Herrscherfamilie Jardine. Doch nun rast Lukes Herz vor Angst, als er plötzlich von den anderen getrennt und in die laute und schmutzige Fabrikstadt Millmoor gebracht wird. Die Arbeit dort ist besonders hart.
Seine Schwestern sind mit den Eltern am prunkvollen Hofe der Jardines den rücksichtslosen Machtspielen und eiskalten Intrigen der Elite ausgesetzt. Vor allem der junge Adlige Silyen verfolgt mit seinen ungeheuerlichen magischen Fähigkeiten eigene Ziele. Und Lukes Schwester Abi verliert ihr Herz an den Falschen.
Also das verstand man unter ›Geschick‹, dachte Luke, als er wieder einen klaren Gedanken fassen konnte. Ein so unerträglicher Schmerz, dass man sich wünschte, man wäre tot.
Wie sollte man dagegen ankämpfen? Wie konnte man Menschen besiegen, die dazu fähig waren? Nicht Menschen – Monster. Es spielte keine Rolle, dass es nur wenige von ihnen gab: Diese Wenigen genügten völlig.
Vielen Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars.
Auch dieser Titel wurde mir auf der letzten Messe vorgestellt und ich war sofort Feuer und Flamme.
Der Klappentext, die ganze Aufmachung klang einfach genau nach meinem Geschmack und so habe ich mich wahnsinnig gefreut, als es bei mir eingetroffen ist.
Ein untypisches Setting
Auch, wenn ich bisher noch keine Geschichte mit genau dieser Idee gelesen habe, so ist das Grundprinzip ja nicht neu. Daher habe ich irgendwie einen anderen „Stand“ der Gesellschaft erwartet. Meistens geht der Fortschritt zurück und man befindet sich doch ein wenig zurückgeschlagen in der Zeit. Hier hat Vic James allerdings ein System aufgestellt, dass sich von unserem keinerlei unterscheidet, bis auf den Punkt, bei dem sich Menschen zu 10 Jahre Zwangsarbeit verpflichten – und sobald sie diese in den jeweiligen Sklavenlagern verrichten, findet man sich unter unmenschlichen Umständen wieder.
Es ist ein bisschen schwer zu erklären, und auch, wenn ich es der Autorin definitiv anrechne, sich ein bisschen aus den typischen Klischees befreit zu haben, hat es sich für mich persönlich doch ein wenig unstimmig gelesen.
An einigen Stellen hätte ich gerne noch mehr Informationen gehabt, zum Beispiel wie denn das Leben außerhalb der Einrichtungen abläuft. In den Lagern selbst gibt es enorme Unterscheide, aber auch hier schien mir nicht alles greifbar. So fand ich es ein wenig schade, denn eigentlich hat mir die Idee unglaublich gut gefallen, bei der Umsetzung hat es in meinen Augen aber doch ein wenig gehapert.
Unterschiedliche Blickwinkel
Die Kapitel werden aus den Sichten von unterschiedlichen Charakteren erzählt, was ich immer sehr gerne mag, da man doch einen größeren Überblick von dem Geschehen gewinnen kann.
Allerdings muss ich gestehen, dass mich die eigentlichen Protagonisten nicht unbedingt vom Hocker hauen konnten. Ich kann nicht einmal behaupten, dass zu wenig von ihnen preisgegeben wurden, aber irgendwie hatten sie nichts an sich, was mich besonders reizen konnte.
Die Familie Jardine konnte mich dafür umso mehr reizen – alle Söhne, egal ob Sympathieträger oder nicht, hatten einfach etwas faszinierendes und geheimnisvolles an sich.
Für mich gab es leider keinen ordentlichen Spannungsbogen, der mich bei der Stange gehalten hätte, wodurch es leider ein wenig Überwindung gekostet hat, das Buch zu lesen.
Es ist keinesfalls schlecht und viele andere werden sicherlich ihren Spaß damit haben, aber ich persönlich hatte einfach noch ein bisschen mehr erwartet.
Zum Ende hin wurde die ganze Handlung dann noch einmal ordentlich angetrieben und trotz meiner kurzen Verwirrung aufgrund der Charaktere, gab es dadurch wenigstens einen Moment, der mich richtig gefesselt hat. Genau dieses Tempo hätte ich mir für die ganze Geschichte gewünscht, und hoffe nun einfach, dass es sich so in den Fortsetzungen weiterführen wird.
Vom Auftakt Dark Palace von Vic James habe ich wohl einfach ein bisschen zu viel erwartet. Leider konnten mich weder die Charaktere noch das Setting ganz von sich überzeugen und lediglich das Ende hatte eine Spannung parat, die ich mir die ganze Geschichte über schon gewünscht hätte.
Dennoch bin ich gespannt auf die Fortsetzung und hoffe sehr, dass mich die Entwicklung dann ganz für sich einnehmen kann.
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