Rezension | Das Inferno
Titel: Das Inferno – Frei nach Dante Alighieri | Autor*in: Michael Meier | Illustrator*in: Michael Meier | Verlag: Reprodukt | Erscheinungsdatum: 05.08.2021 | Seitenzahl: 136
Keine rote Tunika, kein Lorbeerkranz – der Dante von heute trägt Vollbart, Unterhemd und Jeans und hat ein Händchen dafür, sich in Schwierigkeiten zu bringen. Unbedarft stolpert er in eine dunkle Abenteuerreise und Unterweltsfahrt und kann von Glück sagen, dass ihm auf seinem Weg ins Innerste der Verdammnis ein Schakal namens Vergil zur Seite steht…
Frei nach dem ersten Teil von Dante Alighieris “Göttlicher Komödie” inszeniert Michael Meier “Das Inferno” als modernen Comic-Strip. Dabei gelingt es ihm, Dantes grandiose Jenseitsreise getreu wiederzugeben und doch sein ganz eigenes Bild vom Inferno zu schaffen: vieldeutig, gegenwartskritisch, voller Witz und Anspielungen. Für Kenner der literarischen Vorlage ebenso amüsant wie für jene, die zum ersten Mal mit Dante die Kreise der Hölle erkunden.
Vielen Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!
Allein die Aufmachung hier hat mich unglaublich neugierig gemacht und so war ich gespannt auf die Umsetzung!
Der beste Trip in die Hölle
Michael Meier hat sich hier auf eine freie Interpretation von Dantes Inferno gestürzt, die in vollen Zügen zu überzeugen weiß. Wer sich nicht ganz so herantraut, weil er denkt, dass gewisse Vorkenntnisse fehlen – seid unbesorgt! Auch so wird hier für jede Menge Unterhaltung gesorgt.
Als Dante nämlich auf einmal in der Hölle landet und Vergil in Schakal-Gestalt gegenübersteht, findet sich hier nicht nur ein grandioses Team, sondern die Geschichte geht erst richtig los. Quer durch die verschiedenen Ebenen und durch die unterschiedlichsten Gefahren beginnt hier ein unterhaltsamer Trip, den zumindest ich mir nicht einmal hätte erträumen können.
Die Zeichnungen dazu lassen die Szenerie noch einmal richtig aufblühen – der Autor und Künstler versteht sich hier auf jeden Fall auf seine Arbeit und so wird jeder Ausschnitt ein Abenteuer für sich.
Eigentlich wurde Das Inferno vor zehn Jahren als täglicher Comicstrip in der Frankfurter Rundschau veröffentlicht, wodurch man zwar merkt, dass die einzelnen Szenen durchaus auch abgeschlossen sind, dennoch liest sich der gesamte Comic wahnsinnig flüssig und baut aufeinander auf – hätte ich es nicht gewusst, hätte ich es nicht gemerkt!
Geniale Anspielungen & viel Humor
Jeder hat wahrscheinlich ein paar Vorstellungen davon, welche Persönlichkeiten in der Hölle anzutreffen wären und hier werden diese auf Papier gebracht. Egal, ob bekannte Persönlichkeiten, kleine Ausreißer aus der Popkultur oder doch auch die typischen Erscheinungen aus der Hölle – jeder bekommt seinen ganz besonderen Auftritt.
Vor allem ist es aber der Humor und die Leichtigkeit, die diese Geschichte begleiten und für eine ganz besondere Atmosphäre sorgen, sodass man den Comic gar nicht mehr aus der Hand legen mag.
Nicht nur Dantes Ausdrücke sprechen Bände, selbst der kleine Schakal weiß mit jedem Blick zu überzeugen und die Kombination macht es hier aus – etwas, das man sich nicht entgehen lassen sollte.
Das Inferno ist ein unterhaltsames Gesamtpaket, das ich fast jedem in die Hand drücken würde – also egal, ob ihr ein Geschenk sucht oder eine neue Lektüre für euch selbst – schaut es auch an!
Tatschlich wusste ich gar nicht so genau, worauf ich mich bei Das Inferno einlassen würde – doch das Ergebnis hat es mehr als nur ins ich und überzeugt mit grandiosen Zeichnungen, genialen Anspielungen und jeder Menge Humor. Wer also schon immer mal einen kleinen Ausflug in die Hölle machen wollte, sollte sich diesen Ritt auf keinen Fall entgehen lassen!
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