Rezension | Dead Romantics von Ashley Poston

Rezension | Dead Romantics von Ashley Poston

Titel: Dead Romantics | Originaltitel: The Dead Romantics | Autor*in: Ashley Poston | Übersetzer*in: Yola Schmitz | Verlag: dtv | Erscheinungsdatum: 01.03.2023 | Seitenzahl: 400 (Printausgabe)

Florence ist sicher: Die wahre Liebe ist tot. Bis sie Ben trifft, der diesen Glauben auf die Probe stellt …
Seit ihre letzte Beziehung in die Brüche ging, glaubt Florence nicht mehr an die Liebe und schon gar nicht an Happy Ends. Als Ghostwriterin der erfolgreichen Romance-Autorin Ann Nichols muss sie die aber schreiben – zumal Ben, ihr überaus attraktiver neuer Lektor, ihre Schreibblockade nicht akzeptiert. Da erfährt Florence, dass ihr Vater gestorben ist, mit dem sie ein Geheimnis teilte: Genau wie sie konnte er die Geister Verstorbener sehen, die noch eine unerfüllte Mission haben. Überstürzt reist sie in ihren Heimatort zurück und erhält dort unerwarteten Besuch – von Ben. Seine Aufgabe ist es offenkundig, Florence davon zu überzeugen, dass die Liebe alles andere als tot ist. Das große Problem dabei: Er ist es aber sehr wohl …

Vielen Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!

Wer mich hier schon eine Weile liest, hat sicherlich gemerkt, dass reine Lovestorys eher spärlich gesät sind, doch hier konnte ich einfach nicht widerstehen.

Mehr als eine Lovestory

Niemals würde ich es bei anderen anprangern, wenn Liebesgeschichten zur Hauptlektüre zählen, mir selbst geben sie nur meist nicht allzu viel. Ich mein, es könnte ja auch dazu ein Drache durch den Himmel fliegen? Doch auch ich, habe immer mal wieder Lust auf solch eine Geschichte und bei „Dead Romantics“ mit einem kleinen besonderen Aspekt dachte ich, hier ist es auf jeden Fall einen Versuch wert.
Florence ist Ghostwriterin für eine der bekanntesten Liebesroman-Autorinnen der aktuellen Zeit. Doch nachdem ihr von ihrem Exfreund ziemlich übel mitgespielt wurde und sie auch nach fast einem Jahr die Trennung immer noch nicht richtig verkraftet, sitzt sie in ihrer Schreibblockade fest.
Der Abgabetermin steht allerdings, doch ihre ehemalige Lektorin wurde abgelöst, vielleicht hat die Nachfolge ja Verständnis für ihre Misere? Denn in Florence Augen gibt es einfach keine wahre Liebe mehr.

Ein wenig chaotisch und verplant stürm sie also, mit einem kleinen Kaktus als Gastgeschenk im Arm der vermeintlich neuen Lektorin, nur dass sich diese dann als ziemlich männlich und attraktiv herausstellt. Auftritt Ben. Ja, an dieser Stelle hätte es schon zu klischeeüberladen sein können, doch durch den erfrischenden Schreibstil von Ashley Poston, war das für mich nicht der Fall. Florence zeichnet sich nur einen ziemlich flachen Humor aus, der einfach ansteckend ist und wirft mit schlechten Wortwitzen nur so um sich, wobei man gar nicht ernst bleiben kann. So wird auch nachfolgend jede Situation, bevor sie zu kitschig werden könnte, direkt wieder durch kleine Stimmungskiller sehr unterhaltsam wieder aufgelockert.

Manche Klischees sind gut fürs Herz

Als wenn Florence nicht irgendwie schon genug Stress hätte, passiert etwas unglaublich tragisches: ihr Vater verstirbt. Mit ihm hat sie nicht nur ihre Fähigkeit verbunden Geister zu sehen (Auch, wenn sie versucht dies seit Jahren zu unterdrücken), sondern auch unglaublich viel Liebe und Zugehörigkeit. So lässt sie alles stehen und liegen und begibt sich endlich wieder in ihre kleine Heimatstadt, der sie damals so schnell entflohen ist. Denn als Kind hat sie durch ihre Fähigkeit hier einen Mordfall aufgedeckt, was sie nicht unbedingt beliebt gemacht hat. Doch neben dieser Sache hat sie irgendwie auch ihre Familie zurückgelassen, die sie über alles liebt. Die Liebe zueinander wird hier in so vielen Momenten einfach wundervoll beschrieben, dass man die Charaktere einfach ins Herz schließen muss. Ein kleines verschlafenes Nest, das ein wenig an den Charme von Stars Hollow (Gilmore Girls) erinnert, doch spätestens durch den Hund als Bürgermeister stark bei mir punkten konnte.

Dich wo wäre die Liebe und der Aspekt mit den Geistern, wenn nicht einmal Ben vor dem Elternhaus von Florence auf sie warten würde. Nur eben, ja, als Geist.
Das Leben zurück bei ihrer Mutter und ihren Geschwistern ist nicht immer leicht für Florence, doch zeichnet sich durch große Zuneigung aus. Dass das Ganze dann im Familienunternehmern, aka dem Bestattungsinstitut spielt, nimmt dem herannahenden Kitsch schon wieder die Stärke.
Ich muss gestehen, dass die ganze Handlung eigentlich unglaublich schnell zu durchschauen war und manche „Probleme“ hatten doch einen lachhaft einfachen Ursprung, aber der Qualität der Story hat es irgendwie dennoch keinen Abbruch getan. Die Geschichte hat mir so viel Spaß gemacht und Leichtigkeit geboten, dass ich sie dennoch voller Begeisterung gelesen habe und nur sagen kann: sie ist den Hype auf jeden Fall wert.

Mit flachen Humor und schlechten Wortwitzen schafft es Ashley Poston die herannahende Kitschüberladung jedes Mal wieder aufzulockern und beschert ein unglaublich amüsantes und süßes Leseabenteuer, das ich einfach unfassbar gerne mochte. Eine Lovestory, Geister, ein Hund als Bürgermeister und ein Bestattungsinstitut als Familienunternehmen.
Ich garantiere euch, trotz vorhersehbarer Handlung, bietet die Geschichte eine tolle Unterhaltung!

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