Rezension | Decorum
Titel: Decorum | Autor*in: Jonathan Hickman | Illustrator*in: Mike Huddleston | Übersetzer*in: Christian Heiss | Verlag: Cross Cult | Erscheinungsdatum: 11.05.2022 | Seitenzahl: 408
Die manierlichsten Assassinen der ganzen Galaxie
Der perfekte Comic für alle Fans von epischen Storys wie Star Wars und heftiger Meuchelmörder-Action wie John Wick. All dies in einer üppig gestalten Science-Fiction-Welt, in der an jeder Ecke das Risiko lauert und stets alles auf dem Spiel steht. Decorum verbindet das eindrucksvolle, actiongeladene Erzähltalent Jonathan Hickmans mit einem komplexen, fesselnden Worldbuilding der Meisterklasse. In der Welt von DECORUM gibt es viele Attentäter, die das Universum durchstreifen. Dies ist die Geschichte des manierlichsten unter ihnen.
Das hochgelobte, sensationell illustrierte DECORUM des Comic-Titanen Jonathan Hickman (HOUSE OF X, POWERS OF X, EAST OF WEST) und des gefeierten Künstlers Mike Huddleston (MIDDLEWEST, HOUSE OF X) in einer hochwertigen Harcover-Ausgabe.
Vielen lieben Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars.
Als ich den Titel in der Vorschau entdeckt habe, wusste ich zwar noch nicht direkt, was mich erwartet, aber ich war unglaublich gespannt!
Einfach…überwältigend
Angepriesen als eine Mischung aus „Star Wars“ und „John Wick“ war meine Vorfreude zwar enorm, aber wirklich Vorstellungen davon, was hier auf mich zukommen würde, hatte ich trotzdem nicht. Und sind wir auch ganz ehrlich – das hat niemand gewusst. Der Comic wirkt nicht nur das erste Mal in den Händen wie ein ordentlicher Brocken, im Hochformat und mit über 400 Seiten, kaum schlägt man die erste Seite auf, ist das Ergebnis einfach überwältigend. Eine atemberaubende Gestaltung, visuelle Überreizung und inhaltlich muss man sich auch erst einmal orientieren. All das ist aber keinesfalls negativ gemeint, aber auf diesen Comic war ich einfach noch nicht vorbereitet.
Zum einen geht es hier um die junge Kurierin Neha Nori Sood, die sich ,al wieder aus Geldnot einen miserablen Job angelacht hat, bei dem natürlich alles schiefgeht, wodurch sie der wohl manierlichsten Assassine Imogen Smith-Morley gegenübersteht, die sie kurzerhand unter ihre Fittiche nimmt. Das Gespann könnte kaum unterschiedlicher sein, denn die freche Neha hat ein kleines Autoritätsproblem (wer kann es ihr verübeln) und Imogen hat ziemlich klare Vorstellungen von ihrem Job und dem harten Training, das bei der Schwesternschaft der Menschen absolviert wird (sie kann es scheinbar auf jeden Fall übel nehmen). Doch dann gibt es auch noch die himmlischen Mütter, die ein mysteriöses Ei (ihr könnt euch das nicht vorstellen) vor der Kirche der Singularität, einer extrem mächtigen KI beschützt. Mehr kann ich auch schon fast gar nicht mehr verraten, das müsst ihr einfach selbst erleben!
Wow, wow und nochmal wow
Die Komplexität der Story kann auf jeden Fall gerade am Anfang abschrecken und der teils sehr kreative Aufbau trifft vielleicht auch nicht auf jeden Geschmack zu, wenn die visuelle Darstellung auch absolut atemberaubend und einmalig ist. Wo Jonathan Hickman mit seiner Story anfängt und die eigene Fantasie endet ist irgendwann auch sehr schwer zu unterscheiden, doch das Erlebnis sollte man sich nicht entgehen lassen. Der absolute Höhepunkt von diesem Comic sind aber die Zeichnungen von Mike Huddleston – der ganze Band wirkt wie ein überdimensionales Artbook, bei dem sich jemand komplett ausgetobt hat. Ein Künstler und etlich viele Zeichenstile, die sich erschreckend gut ineinanderfügen und dieses Leseerlebnis wahrlich einmalig machen.
Was hier an Worldbuilding aufgefahren wird, versetzt Genrefans auf jeden Fall ins Staunen und lässt einige andere beliebte Werke ziemlich blass erscheinen. Angereichert mit Diagrammen, Graphiken und Sternenkarten wird hier ein Gesamtbild erschaffen, in dem man gut und gerne verweilen will und die Zeit vergessen kann. Der Comic greift zwar ein bisschen tiefer in die Geldbörse, doch das absolut berechtigt. Glaubt mir, wenn ich sage: das muss man einfach gesehen haben!
Das Ergebnis ist einfach episch und trotz der kleinen Reizüberflutungen und offenen Anreize bin ich dem Comic gnadenlos verfallen.
Ich hatte zwar keine genaue Vorstellung von Decorum, doch auf dieses Erlebnis hätte man sich auch nicht vorbereiten können. Zwischen einem bemerkenswertem Worldbuilding und einer visuellen Darstellung, die einen einfach sprachlos zurücklässt findet man hier ein paar kleine Geheimnisse mitten zwischen den Sternen und bekommt ein einmaliges Leseerlebnis geboten, das man so schnell nicht wieder vergisst.
KAUFEN!
AUCH REZENSIERT VON: Renes Nerd Cave | Nerdzig
4 comments found