Rezension | Der Mann meines Bruders & Little Witch Academia
Da es auch ein paar Manga Reihen gibt, in die ich erst einmal nur reinschnuppern möchte, habe ich mir überlegt auch ein paar „Bundle-Rezensionen“ zu verfassen – hier nun ein Beitrag, mit zwei Geschichten, die kaum unterschiedlicher sein könnten und beide auf ihre ganz eigene Art beeindrucken.
Little Witch Academia 1
Titel: Little Witch Academia | Autor: Yoh Yoshinari | Übersetzer: Luise Steggewentz | Illustrator: Keisuke Sato | Verlag: Carlsen | Erscheinungsdatum: 27.12.2018 | Seitenzahl: 180 | Altersempfehlung: ab 11 | Reihe: Little Witch Academia
Atsuko Kagari alias Akko lebt in einer Welt in der technischer Fortschritt und Magie koexistieren, aber Hexerie interessiert quasi niemanden mehr. Quasi, denn Akko ist seit ihrer Kindheit Superfan der Magierin Shiny Chariot. Aus dem kleinen Mädchen ist ein etwas tollpatschiger Teenie geworden, mit einem einzigen Ziel: sie möchte an die Luna Nova Academia und sich zur Hexe ausbilden lassen.
Leider stellt sich ziemlich schnell heraus, dass Akko so was von kein magisches Talent in sich trägt… Und nun?
Vielen lieben Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!
Ich gestehe, bei diesem Cover hat einfach alles bei mir ausgesetzt und ich musste diesen Manga einfach lesen! Und soll ich euch was sagen? ich habe selten eine Geschichte entdeckt, die so sehr den Erwartungen an dem Cover nahe kommt. Akko ist quirlig, lebendig, voller Tatendrang und gerade auf dem Weg endlich ihrem Herzenswunsch nachzugehen und eine Hexe zu werden. Man fällt in die Geschichte und mit dem gleichen Tempo stürzt man von einem Abenteuer in das nächste, immer leicht chaotisch, dafür aber auch nie langweilig!
Hierbei handelt es sich um den Auftakt einer dreiteiligen Miniserie, die eine Adaption der Netflix-Serie widerspiegelt. In die Serie selbst muss ich noch reinschauen, kann aber schon sagen, dass sich dieser Auftakt definitiv lohnt – vor allem, wenn man sich auf das verspielte und knallige Setting einlassen kann. Die Reise zur Luna Noca Academia ist auf jeden Fall ein Trip wert und wird den einen oder anderen Harry Potter Fan sicherlich zum Schmunzeln bringen. Interessante und abwechslungsreiche Charakter und auf jeder Seite ein neues Abenteuer!
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AUCH REZENSIERT VON: Kathaflauschi Books | Terris Bücherblog
Der Mann meines Bruders 1
Titel: Der Mann meines Bruders – Die Invasion des Fremdes | Autor: Gengoroh Tagame | Übersetzer: Sakura Ilgert | Illustrator: Gengoroh Tagame | Verlag: Carlsen Manga | Erscheinungsdatum: 29.01.2019 | Seitenzahl: 180 | Altersempfehlung: ab 15 | Reihe: Der Mann meines Bruders
Der überraschende Besuch von Onkel Mike in dem beschaulichen japanischen Städtchen entzückt seine Nichte Kana, wirft den alleinerziehenden Vater Yaichi aber vollends aus den wohlgeordneten Bahnen seines Lebens. Denn der Kanadier Mike Flanagan ist der hinterbliebene Ehemann von Yaichis verstorbenen Zwillingsbruder Ryoji, der als Erwachsener die Akzeptanz seiner Sexualität im Ausland suchte. Mike will mit seinem Besuch endlich die japanische Verwandschaft kennenlernen und seine Trauer um Ryoji teilen, während Yaichi sich gedanklich seinem Zwillingsbruder erst wieder annähern muss. Hat er damals seinen Bruder genügend unterstützt, als der ihm seine Homosexualität gebeichtet hat? Oder fühlte sich Ryoji von ihm im Stich gelassen? Die ganze Nachbarschaft bebt unter Mikes Besuch, denn einen großen bärtigen Kanadier haben die wenigsten bisher in ihrem Zuhause gesehen und wer weiß schon, was alles passieren kann, wenn man mit der „Invasion des Fremden“ konfrontiert wird!!
Vielen lieben Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!
Schon als ich das erste Mal auf diesen Titel gestoßen bin, war mein Interesse geweckt. Generell habe ich das Gefühl, dass es in Mangas eine größere Toleranz und Akzeptanz gibt, was mich so für dieses Format begeistern konnte. In diesem Fall geht es aber explizit um das Thema Homosexualität, bzw. den offenen Umgang damit. Gengoroh Tagame hat hier ein wahres Meisterwerk geschaffen – nicht nur die Story ist herzerweichend und hat mir Tränen in die Augen geschossen, sondern auch der Zeichenstil ist etwas ganz besonderes. Mike schafft es das Leben von Yaichi und seiner Tochter Kana komplett auf den Kopf zu werfen und bietet dadurch unglaublich viel Spielraum auch für die eigenen Gedanken.
Doch es wird nicht nur durch eine erfrischende Leichtigkeit in dieser Geschichte gegen Vorurteile aufgeräumt – vom Protagonisten Mike gibt es immer mal wieder einen „Gay Culture-Kurs“ der über die gesellschaftliche Entwicklung, Gesetzeslagen & Co. aufklärt. Der Mann meines Bruders hat meines Erachtens nach vollkommen berechtigt die Eisner Award Auszeichnung 2018 erhalten. Eine Geschichte, die unglaublich einfühlsam und ehrlich ist. ich fiebere jetzt schon voller Vorfreude der Fortsetzung entgegen und kann diesen Manga jedem nur ans Herz legen!
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AUCH REZENSIERT VON: folgt
Little Witch Academia ist eine lebendige und chaotische Story, voller Magie und Abenteuer, die sicherlich nicht nur junge Leser gut unterhalten kann und gerade auch als Miniserie definitiv einen Blick wert ist. Doch vor allem Der Mann meines Bruders hat mich tief beeindruckt – eine Geschichte, die ich einfach jedem in die Hand drücken möchte, gefühlvoll und ehrlich und einfach wunderschön!
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