Rezension: Die Auswahl. Cassia & Ky / Ally Condie
Seine Augen, leuchtend von Leben und Feuer, und ich weiß, dass er nicht aufhören wird zu kämpfen – selbst wenn es ein stiller, innerer Kampf ist, der von außen nicht immer erkennbar ist.
Und auch ich werde nicht aufhören zu kämpfen.
Verlag: Fischer
Erscheinungsdatum: 19.12.2012
Seitenzahl: 464
Altersempfehlung: ab 12
Das System sagt, wen du lieben sollst – aber was sagt dein Herz?
Für die 17-jährige Cassia ist es der wichtigste Tag ihres Lebens: Heute erfährt sie, wen sie mit 21 heiraten wird – wen das System für sie ausgewählt hat. Es könnte jeder Junge aus Oria sein, doch zur großen Überraschung aller wird ihr bester Freund Xander als ihr Partner bekanntgegeben.
Als Cassia sich später auf dem feierlich überreichten Mikrochip Informationen über Xander ansehen will, passiert etwas schier Unmögliches: Es erscheint das Gesicht eines anderen Jungen – das von Ky. Cassia ist schockiert und verängstigt. Das System macht keine Fehler! Und tatsächlich wird ihr von offizieller Seite versichert, dass es sich um ein einmaliges Versehen handelt. Aber Cassia geht Kys Anblick nicht mehr aus dem Kopf. Gibt es doch die Möglichkeit zu wählen?
Ich weiß schon gar nicht mehr, wie lange diese Reihe auf meinem SuB liegt…der ein oder andere kennt das vielleicht. Nun hat aber unser Distrikt 9 (im Zuge der Panem-Challenge) überlegt, ob wir nicht auch einmal etwas zusammen lesen wollen und so sind wir auf dieses Buch gekommen – perfekte Gelegenheit.
Ich muss gestehen, dass mir schon der Einstieg nicht sehr gut gefallen hat. Obwohl der Schreibstil sehr einfach und flüssig gehalten ist, konnte mich einfach keine Spannung erreichen. Alles ist, zumindest in meinen Augen, relativ naiv und einfach gehalten, was mir bei Protagonisten mit fast 18 Jahren doch ein wenig auf die Nerven gegangen ist.
Vor allem bei Cassia war es mir zu viel. Mir ist schon bewusst, dass die Autorin hier versucht hat, ihre Charaktere authentisch zum neuen Gesellschaftssystem zu gestalten. Schließlich soll die Menschheit hier auch wie Lämmer den Anweisungen von Oben folgen. Jedoch ist mir so wenig Selbstständigkeit und eigenes logisches Denken doch wirklich zu…naja, sagen wir einfach mal nervig.
Damals habe ich mich gefragt, ob ich hübsch aussehe.
Jetzt farge ich mich: sehe ich stark aus?
Wohingegen ich den ganzen Aufbau dieser neuen Gesellschaft sehr interessant finde, denn machen wir uns nichts vor: man befürchtet ja schon, dass uns irgendwann so etwas in der Richtung ereilen wird.
Vielleicht ist es demnach auch ein wenig überzogen von mir, die Protagonistin so sehr dafür zu verurteilen, jedoch ist ihr Verhalten für mich einfach nicht nachvollziehbar.
Die beiden männlichen Charaktere hingegen haben mir da schon mehr zugesagt – scheinbar ist es nämlich doch möglich, Charaktere in dieser Gesellschaft einzubauen, die den Vorgaben oberflächlich folgen, bei denen es unter der Decke aber ordentlich brodelt. Ebenso wie bei den Eltern von Cassia.
Dann, wie sollte es anders sein, kommt natürlich noch die Lovestory.
Natürlich gibt es auch hier eine kleine Dreiecksbeziehung, jedoch finde ich das im Großen und Ganzen noch vertretbar. Eher sind es die Gefühle von Cassia, denen ich nicht ganz folgen konnte.
Bis eben gab es quasi noch keine und dann sind sie einfach da, als hätte es nie etwas anderes für sie gegeben.
Ich schüttelte den Kopf und wende mein Gesicht ab.
Er hatte keine Worte für mich. Warum sollte ich ihm meine Worte schenken?
Jetzt hört sich das alles mal wieder mehr als nur negativ an, und überzeugen konnte es mich auch wirklich nicht, jedoch muss ich sagen, dass es auch nicht wirklich schlecht war.
Die Idee hinter dem Ganzen ist eigentlich genau mein Ding, nur die Umsetzung konnte mich einfach nicht fesseln. Vielleicht wäre das vor ein paar Jahren auch noch anders gewesen – und nein, das soll kein Angriff sein, gegen jene, die dieses Buch lieben. Geschmäcker sind einfach unterschiedlich.
Viele meinen, dass die Folgebände schwächer werden, außer Elizzy von read books and fall in love – an diese Meinung werde ich mich natürlich klammern, damit ich noch die nötige Motivation habe irgendwann weiterzulesen.
Die Idee hinter dem Ganzen ist eigentlich genau nach meinem Geschmack, allerdings konnte mich die Umsetzung, zumindest von dem Auftakt, ebenso wenig wie die Protagonistin begeistern. Auch wenn die Geschichte zum Ende hin an Fahrt aufgenommen hat und endlich mal ein bisschen Spannung aufgebaut und viele Fragen in den Raum geworfen wurden, so hat mir das einfach noch nicht gereicht.
LESEPROBE? KAUFEN!
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