Rezension | Die Besucher von Tom Wood
Titel: Die Besucher | Originaltitel: A Knock at the Door | Autor: Tom Wood | Übersetzer: Leo Strohm | Verlag: Goldmann | Erscheinungsdatum: 19.10.2020 | Seitenzahl: 400
Sie fragen nach deinem Mann. Sie wollen nur mit ihm reden. Sie lügen … Brillante Spannung voller Action und spektakulärer Wendungen!
»Ihr Mann ist nicht der, der er zu sein vorgibt«. Das behaupten die zwei FBI-Ermittler, die vor der Tür von Jemima Talhoffer stehen. Sie bitten die junge Frau, sie zu begleiten, um ihr ein paar Fragen zu Leo zu stellen. Angeblich ist er in dunkle Geschäfte verwickelt. Da klingelt plötzlich das Telefon. »Vertrau den beiden Besuchern nicht«, sagt die Stimme. »Flieh, so schnell du kannst.« Wem soll Jem glauben? Und wie kann sie diesem Albtraum entkommen? Eine tödliche Jagd nimmt ihren Anfang …
Ein packender Stand-alone-Thriller vom Autor der Serie um Profikiller Victor.
Vielen Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!
Das Buch habe ich bei einem anderen Blogger schon entdeckt und nachdem er mir das Buch auch noch empfohlen hat, war ich super gespannt!
(Instagram: @maskedbookblogger)
Wenn der Titel mich verwirrt
Die Geschichte beginnt quasi sofort mit der versprochenen Handlung – die junge Frau Jem hat gerade ihren Mann verabschiedet, ist allein Zuhause und es klingelt an der Tür…
Ich mag solche Einstiege sehr gerne, gerade im Thriller Genre stehe ich nicht so auf große Vorläufe und möchte eigentlich nur Spannung pur von der ersten bis zur letzten Seite. Am Anfang ist das Tom Wood meiner Meinung nach auch ganz gut gelungen, irgendwie hatte ich mir nur den Verlauf ein wenig anders vorgestellt, das kann ich aber niemand anderem als mir selbst wirklich zur Last legen.
Ich dachte halt, dass sich die Story wirklich nur in dem Haus von Jem abspielt und sie versucht gegen „die Besucher“ anzukommen, viel mehr geht es aber eher um deren Auftauchen und was das für Konsequenzen mit sich bringt. Nichtsdestotrotz hat mir die erste Hälfte echt Spaß gemacht, auch wenn ich mit den Charakteren an sich nicht sonderlich viel anfangen konnte. Wirklich vorgestellt wird eigentlich auch nur die Protagonistin, obwohl es auch noch eine andere Perspektive und Zeitsprünge gibt, so wirklich viel konnte ich daraus aber nicht ziehen.
Abfall vom Spannungsbogen
So hatte ich nun also die erste Hälfte sogar in einem Schwung gelesen und war eigentlich sehr angetan, obwohl sich alles ein wenig anders entwickelt hat, als ich dachte. Denn zwischendurch hatte mich der Autor schon sehr damit, dass ich Jem einfach schütteln wollte, das mich manche Situation ein wenig angefixt haben und ich am liebsten selbst gehandelt hätte.
Doch kaum greife ich wieder zu dem Buch, war auch die Spannung verflogen. Es ist nicht so, dass nichts weiter passiert. Man ist immer noch auf der Suche nach Antworten und hat das Gefühl einfach kein Stück näher zu kommen.
Aber irgendwie fängt die Geschichte an sich zu verlaufen, neben kleinen hellen Momenten bleibt es doch sehr eintönig, man bekommt keine neuen Hinweise und fragt sich, wo denn der verdammt Mann steckt und was eigentlich los ist. Somit war ich irgendwann eigentlich mehr genervt als neugierig, was wirklich schade war, denn die Idee an sich war ja ganz cool.
Dann kommt endlich das ersehnte Ende und die Auflösung und…nah. Einfach nah. Auf der einen Seite ist es schon keine schlechte Idee, aber dann hätte ich mir doch einen anderen Aufbau gewünscht. Ein wenig veräppelt kam ich mir dann schon vor.
Trotz meiner Kritik würde ich nicht sagen, dass es ein schlechter Thriller ist, Geschmäcker sind einfach unterschiedlich und ich bin hier auch mit anderen Erwartungen herangetreten. Mal wieder eine Geschichte, die für ziemlich unterschiedliche Eindrücke sorgt, falls sie euch aber interessieren sollte, versucht auf jeden Fall euer Glück und hoffentlich kann sie euch begeistern!
Fun fact: ich bin hier immer wieder über das Wort „benützen“ gestolpert, was am Übersetzer liegt. Ich kenne nur die Verwendung von „benutzen“ und bin immer wieder daran hängen geblieben, das ist wohl aber regionalabhängig.
Tom Wood hatte es bei mir mit Die Besucher wahrlich nicht leicht. Irgendwie hatte ich mir hier eine andere Handlung vorgestellt, war dann anfänglich aber dennoch sehr angetan, nur um dann den Abfall vom Spannungsaufbau mit zu verfolgen und mich dann ein wenig über das Ende zu ärgern. Nichtsdestotrotz ist die Story eigentlich ganz cool, wodurch ich niemandem vom Buch abraten würde, nur ich bin leider nicht so ganz warm mit ihr geworden.
KAUFEN!
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