Rezension | Die Insel des Dr. Moreau von Ted Adams & Gabriel Rodriguez

Rezension | Die Insel des Dr. Moreau von Ted Adams & Gabriel Rodriguez

Titel: Die Insel des Dr. Moreau | Autor: Ted Adams | Illustrator: Gabriel Rodriguez | Verlag: Panini | Erscheinungsdatum: 07.07.2020 | Seitenzahl: 108 | Storys: H. G. Wells’ The Island of Dr. Moreau 1-2

DIE INSEL DES DR. MOREAU – ein Blick auf den Klassiker von H.G. Wells
Im Jahr 1896 wird die junge Ellie Prendick infolge eines Schiffsunglücks auf einer abgelegenen Pazifik-Insel angespült. Hier widmet sich der ebenso fantastische wie brillante Dr. Moreau, der für albtraumhafte Experimente berüchtigt ist, seinen grausamen Studien.
Ellies Anwesenheit verändert alles – für sie selbst, den Doktor und seine bizarren Schöpfungen…
Wo liegen die Grenzen von Wissenschaft und Hochmut? Eine aufregende Neuinterpretation des topaktuellen Romanklassikers von Science-Fiction-Wegbereiter H.G. Wells (Der Krieg der Welten), inszeniert von Ted Adams und Ausnahmekünstler Gabriel Rodriquez (LOCKE & KEY).

Der zeitlose SF- und Horror-Klassiker von H. G. Wells über die Grenzen der Wissenschaft als kongeniale Comic-Adaption mit einer weiblichen Hauptfigur! 

Vielen Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!

Tatsächlich habe ich auch hier mal wieder ein kleines Geständnis – ich habe die Originalvorlage noch nie gelesen, ups. Umso besser, dass ich zur Comic-Adaption gegriffen habe!

Optisch einfach wow!

Nicht nur die Story an sich bietet schon jede Menge zu sehen, hier wurde auch der perfekte Künstler mit an Land gezogen. Wer hier das Gefühl hat, dass ihm die Zeichnungen ein wenig bekannt vorkommen, bingo!
Hier war niemand geringeres als Gabriel Rodiguez am Werk, der schon bei Locke & Key für das Artwork gesorgt hat und es einfach drauf hat. Dazu ist auch die düstere Story wie gemacht für ihn und jedes Panel zeigt, wie sehr er in dieser Arbeit aufgehen konnte.

Genau dafür wurde hier auch der typische Aufbau aufgebrochen, damit wir ein paar Großaufnahmen gezeigt bekommen und einfach überwältigt werden. Das hat auch mehr als nur gut geklappt. Allerdings hascht man dadurch auch ein wenig von einem Wow-Moment zum nächsten, wovon ich in der Regel ein enorm großer Fan bin, aber…

Zeichnungen @ Gabriel Rodriguez | Panini Comics

Die Story nicht ausgeschöpft

Auch, wenn ich die Romanvorlage von H.G. Wells nicht gelesen habe, war es keine Kunst zu erkennen, dass das Potenzial hier nicht ganz ausgeschöpft wurde. Denn die Story rund um die Insel, die Experimente von Dr. Moreau und ethischen Aspekte dahinter bietet so unglaublich viel. Dazu die grandiose Aufmachung, das hätte ein echtes Highlight werden können.
Stattdessen wurde viel von der Handlung eher oberflächlich angekratzt und erinnert ein wenig an einen Actionfilm.

Dadurch fragt man sich umso mehr, wieso nur die Hälfte der Seitenzahl für den Comic selbst genutzt wurde und der Rest „nur“ Anhang ist. Dieser bietet natürlich auch irgendwo einen Mehrwert, nur wären die restlichen Seiten im Comic selbst wahrscheinlich besser angelegt worden.
Der Aufmacher mit dem Geschlechterwechsel der Protagonistin finde ich an sich natürlich cool, aber auch das wurde nicht wirklich ausgeschöpft.
Alles in allem optisch dennoch echt grandios, aber die Umsetzung vom Gesamtbild hätte echt noch wesentlich üppiger ausfallen können.

Zeichnungen @ Gabriel Rodriguez | Panini Comics

Ohne die Romanvorlage von Die Insel des Dr. Moreau zu kennen, habe ich mich schon sehr auf die Comic-Adaption des Klassikers gefreut und rein optisch wird einem hier auch echt was geboten – alles andere hätte mich bei Gabriel Rodriguez (Locke & Key) aber auch gewundert. Inhaltlich wurde die Story leider eher angekratzt und das Potenzial nicht wirklich ausgeschöpft – sonst wäre es vielleicht sogar ein Highlight für ich geworden.

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