Rezension | Die Clans von Tokito von Caroline Brinkmann

Tokito – Stadt aus Blut und Schatten

In der Megastadt Tokito herrscht das Gesetz der Clans. Nur wer für einen der sechs Clanfürsten arbeitet, hat die Chance zu überleben. Die rebellische Erin hat ihren Job beim Lotusclan verloren und ist nun schutzlos. Als sie auf der Straße verschleppt wird, lässt sie sich auf einen Deal mit einem Dämon ein, um ihr Leben zu retten. Der Dämon verleiht ihr übernatürliche Kraft, versucht aber auch, die Kontrolle über Erin zu erlangen. Als eine Mordserie Tokito erschüttert und Erins beste Freundin Ryanne verschwindet, setzt Erin alles daran, den Mörder zu finden. Aber ist es wirklich bloß ein Wahnsinniger, den sie jagt? Oder ist sie einer gefährlichen Verschwörung auf der Spur? Und was für ein Spiel bei all dem spielt ihr Dämon?

Vielen Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!

Was soll ich noch groß sagen? Schaut euch Cover und Klappentext an und sagt mir, dass euch das Buch nicht ansprechen würde!

So eine coole Welt

Nicht nur das Cover, sondern auch generell die wunderschöne und detailverliebte Aufmachung vom Buch lassen doch schon auch auf ein sehr interessantes und einzigartiges Setting schließen. Und glaubt mir, bereits nach den ersten Zeilen wird auch genau das bestätigt, Methanwale, die über Tokito schweben!
Auch, wenn ich ab und zu zu Mangas greife bin ich leider doch nicht so ganz Anime affin, doch selbst mir fallen hier die vielen kleinen Ideen und Einbringer auf, die die Geschichte so auszeichnen.
Ich weiß gar nicht, wo ich am besten anfangen und wo ich aufhören sollte, um euch das tolle Worldbuilding zwar nahezubringen, euch aber auch zeitgleich nichts vorwegzunehmen.

Tokito selbst ist aufgeteilt in Clans, die über die verschiedenen Gebiete herrschen, die aber auch jeweils ihre ganz eigenen Mächte auszeichnen. Und ein Clan muss man haben, um in Tokito überleben zu können. Doch was passiert, wenn genau das gar nicht so einfach ist?

So facettenreich wie das Setting und die Story selbst sind auch die Charaktere – ruhig & besonnen, impulsiv & mutig.
Nicht nur Erin steht im Vordergrund, so lernt man auch ihre Freunde und auch noch ganz andere Parteien kennen und ganz ehrlich? Es fällt mir schwer zu sagen, wer mir am meisten ans Herz gewachsen ist. Wahrscheinlich ist es aber Erin selbst, weil…ach, das Ding mit dem Dämon müsst ihr selbst herausfinden.

Witz, Emotionen & Spannung

Obwohl die Geschichte definitiv eher einen ernsten Touch hat, so wird die Spannung doch immer wieder vom Umgang der Charaktere untereinander aufgelockert und bekommt dadurch so viel mehr. Mehr Zuneigung, mehr Loyalität, mehr Spannung, mehr Emotionen und auch mehr Witz.
Allein, dass Erin ihre Liebe bereits gefunden hat und nicht erst hier auf die Suche geht ist ein erfrischender Aspekt, der mir immer wieder zusagt und hier vor allem auch der Handlung selbst viel mehr Raum lässt.

Denn Raum benötigt Die Clans von Tokito sehr wohl. Die Welt ist so anders und es gibt so viel zu entdecken, dass es gar nicht möglich ist, dass alles auch nur annähernd im ersten band unterzubringen. Und das auch noch neben mehreren Charakter-Perspektiven. Fühlt euch davon aber keinesfalls abgeschreckt, denn in meinen Augen verliert an hier definitiv nicht den Überblick. Man bekommt so viel geboten, dass man wie ein kleines Kind mit großen Augen und offenem Mund sich gar nicht satt sehen kann, aber immer noch alles greifbar wirkt. Umso größer ist meine Vorfreude darauf, wie es hiermit weitergehen wird, denn das wird es auf jeden Fall!

Die Geschichte hat keinen bösen Cliffhanger, doch allein der Aufbau macht schon klar, dass uns hier noch einiges erwarten wird, denn dafür gibt es noch viel zu viel zu entdecken und auch die große Frage, wie es mit den lieb gewonnenen Charakteren weitergeht. Für mich war jede Seite spannend und jede Perspektive einfach toll. So ein starkes Buch hatte ich mir zwar erhofft, aber nicht unbedingt erwartet. Eine ganz klare Leseempfehlung – ich bin mir sicher, ihr werdet es nicht bereuen!

Übrigens habe ich zwischendurch auch mal zum Hörbuch (Ronin Hörverlag) geswitcht und kann euch auch diese Variante sehr ans Herz legen. Die tolle Aufmachung vom Einband und der Kapitel selbst geht euch damit zwar leider ein wenig verloren, doch die Erzählstimme von Stephanie Preis macht das allemal wieder wett!
HIER kommt ihr auch gleich zu einer kleinen Hörprobe – übrigens ist das Hörbuch gerade auch um 50% reduziert.

Ich hatte wirklich hohe Erwartungen an Die Clans von Tokito von Caroline Brinkmann und hab mich wahnsinnig auf dieses Buch gefreut – da ist es immer gar nicht mehr so leicht der Geschichte auch wirklich eine faire Chance zu geben. Aber wisst ihr was? Die Story ist genauso einzigartig und einnehmend, wie ich es mir erhofft hatte und ich hatte so wahnsinnig viel Spaß dabei. Definitiv ein ganz grandioser Auftakt, der einfach mal anders ist und sich beweisen kann. Ich kann es kaum erwarten wieder in die Welt von Tokito eintauchen zu dürfen.