Rezension | Die Verlorenen (Anno Initium) von Dinko Skopljak

Rezension | Die Verlorenen (Anno Initium) von Dinko Skopljak

Titel: Die Verlorenen (Anno Initium)  |  Autor: Dinko Skopljak  |  Sprecher: Vera Teltz & Uve Teschner  |  Verlag: Ronin Hörverlag  |  Erscheinungsdatum: 09.04.2021  |  Spieldauer: 8 h 56 (ungekürzt) | Weitere Bände: (1) Die Gestrandeten

DER APOKALYPTISCHE KAMPF UMS ÜBERSTEHEN GEHT IN DIE ZWEITE PHASE.

Die Untotenseuche grassiert weiterhin ohne Einhalt und fordert weltweit immer mehr Opfer. Europa ist inzwischen unbewohnbar geworden. In den wenigen sicheren Gebieten, die man vor den Zombiehorden errichten konnte, leisten Überlebende erbitterten Widerstand. Inmitten der Bedrohung treffen die Insel-Fliehenden eine folgenschwere Entscheidung, die das Schicksal jedes einzelnen Crewmitglieds besiegelt.

Vielen Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!

Bereits der erste Band der Anno Initium Reihe hat mich total begeistert – war doch klar, dass ich mir da auch die zweite Runde nicht entgehen lasse!

Noch deeper

Wie bereits erwähnt, hatte mich bereits der Auftakt der Reihe schon absolut begeistert. Doch sind wir ehrlich, manchmal erscheint eine Idee in ihrem Ursprung und in den ersten Zügen noch sehr einzigartig und in Fortsetzungen beginnen oftmals auch starke Ideen zu schwächeln. Doch die Verlorenen legt hier noch einen drauf. Obwohl auch die verschiedenen Leben im ersten Band mich sehr eingenommen hatten, erschien mir hier alles noch intensiver, noch spannender, noch wesentlich einnehmender.
Also hat es Dinko Skopljak mal wieder geschafft, die Statistik von meinem Hörbuchpensum ordentlich nach oben ausschlagen zu lassen – Tag 2 und die Geschichte war schon wieder vorbei. Natürlich haben hier auch die Sprecher:innen Vera Teltz und Uve Teschner ihren Teil dazu beigetragen, weil sie der Geschichte unglaublich viel Leben, Energie und auch Emotionen verleihen, was sie natürlich bereits in ihrem Ursprung schon hat, aber so eben auch perfekt zur Geltung kommt.

Wer mein Leseverhalten intensiv verfolgt, der weiß auch, dass ich ziemlich nah am Wasser gebaut bin – doch das trifft doch eher selten bis nie in diesem Genre zu. Doch auch hier habe ich mich wieder sehr in den Charakteren verloren, sogar noch wesentlich mehr als zu Beginn der Reise und die Schicksalsschläge gingen mir wirklich nah. Es war für mich aber auch so faszinierend das Gefühl zu haben, wirklich am ganzen geschehen teilhaben zu können, anstatt als stille Beobachterin alles „nur“ zu verfolgen. Nach wie vor liegt der Fokus mehr auf den Menschen und das Leben, das ihnen nun möglich ist, als auf dem Schrecken hinter jeder Ecke – aber keine Panik, Letzteres kommt immer noch nicht zu kurz und für die ein oder anderen Schauermomente ist auf jeden Fall gesorgt.
Ich weiß jetzt schon, welche Bezirke in Berlin ich im Falle eines Falls auf jeden Fall meiden werde.

Anspielungen, die es in sich haben

Dass ich grobe Einblicke in das Leben und die Einstellungen des Autors selbst haben durfte, ist natürlich ein Privileg, das nicht immer vorhanden ist, doch gerade hier fand ich es so interessant zu verfolgen, wie diese eingesponnen werden in der Geschichte. Dinko Skopljak wagt sich hier weit vor, denn sind wir ehrlich, gerade im politischen Bereich kann man sich auch schnell in die Nesseln setzen, wenn man den Leser:innen auch unangenehme Wahrheiten präsentiert. Diese Abschnitte kommen aber ohne große Belehrung auf, sondern sind einfach Fakt. Es gibt Dinge, darüber lässt sich diskutieren und es gibt Dinge, da gibt es eben keine Argumente dagegen. Auch im Bezug auf Covid-19 muss ich zugeben, dass ich bei allen Anspielungen, die mir jetzt vor die Füße fallen im ersten Moment sehr kritisch bin, weil ich immer Angst habe, in welche Richtung diese gehen könnten.
Doch der Autor sorgt je nach Bedarf der Situation für Feingefühl, Aufklärung oder auch mal Humor – hier hat er mehr als nur meinen Geschmack, sondern auch meine volle Zustimmung getroffen.

Interessant finde ich weiterhin, dass es immer mal wieder Leser:innen/Hörer:innen gibt, die sich über die gendergerechte Sprache in dieser Story beschweren – dass Menschen dieses Thema überhaupt ständig kritisieren müssen übersteigt schon mein Verständnis, doch gerade in diesem Fall kommt es mir nur noch lächerlich vor. Ich versuche selbst darauf zu achten, weiß aber, dass ich noch viele Fehler mache und viel lernen muss, doch glaubt mir – wer hier das bekannte Haar nicht in der Suppe sucht, der findet es auch nicht. In keinster Weise wird hier der Hörfluss irgendwann unterbrochen und gerät ins Stolpern. Und falls doch, bin ich zur Ausnahme einfach mal so frech und behaupte, dass ihr dieses Problem eher in eurer Einstellung, als in dieser Story angehen solltet.

Ihr seid große Zombie-Fans? Dann lasst euch diese Reihe nicht entgehen!
Das Genre an sich ist für euch eher Neuland? Gar kein Problem, dieser Versuch lohnt sich definitiv!
Ihr sucht einfach nach richtig spannender Unterhaltung? Dann seid ihr hier genau richtig.

Bereits mit dem Auftakt der Anno Initium Reihe konnte mich Dinko Skopljak für sich gewinnen, doch mit Die Verlorenen wird hier eine außerordentlich starke Fortsetzung hingelegt, von der ich mich gar nicht mehr lösen konnte. Definitiv nicht nur für Zombie-Fans ein kleiner Geheimtipp, denn hier gibt es eine unglaublich spannende Unterhaltung, voller Emotionen und Gefahren, die man sich nicht entgehen lassen sollte.
Abgerundet wird das Ganze noch ganz grandios von der Hörbuchvertonung mit Vera Teltz und Uve Teschner – gönnt euch, Leute!

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