Rezension | Die Verstoßenen von M. K. England

Rezension | Die Verstoßenen von M. K. England

Titel: Die Verstoßenen – Aufbruch der Swift Kick | Originaltitel: The Disasters | Autor*in: M. K. England | Übersetzer*in: Oliver Plaschka | Verlag: Knaur | Erscheinungsdatum: 01.07.2021 | Seitenzahl: 320

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»Die Verstoßenen« ist ein actionreiches Science-Fiction-Abenteuer um eine Gruppe Ausgestoßener und die größte Verschwörung seit der Besiedelung des Weltalls.

Für Spitzenpilot Nax Hall ist es keine Überraschung, nach nur 24 Stunden hochkant aus der Elite-Akademie Ellis Station zu fliegen – er hat in seinem Leben schon ganz andere Dinge verbockt. Nur diesmal ist seine Pechsträhne mit dem Rauswurf keineswegs beendet, eigentlich fängt sie sogar erst richtig an:
Nax‘ Rückflug zur Erde wird jäh unterbrochen, als eine Gruppe Terroristen die Akademie angreift. Nur knapp gelingt Nax mit drei anderen die Flucht – damit sind die vier Verstoßenen plötzlich die einzigen Augenzeugen des größten Verbrechens seit Beginn der Besiedelung des Weltalls. Das macht sie auch zu den einzigen, die unzählige Planeten vor einer Katastrophe bewahren könnten …

Dialogwitz und unvergessliche Charaktere machen das Debüt von M. K. England zu einer echten Entdeckung für alle Science-Fiction-Fans.

Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

Im Programm hat mich das Buch zwar neugierig gemacht, doch was da wirklich auf mich zukommen würde – damit habe ich nicht gerechnet…

Richtig gute Unterhaltung

Ohne große Umschweife befinden wir uns in der Elite-Akademie Ellis Station und erleben den nicht ganz so glamourösen Abgang von Nax Hall, dessen Traum gerade ziemlich dramatisch geplatzt ist.
Doch wie man sich selbst ja auch immer so schön sagt: anderen geht es genauso!
Und so begibt sich der junge Traumpilot zu seiner Kapsel, die ihn zurückbringen soll, wo er drei weitere junge Menschen trifft, die es auch nicht geschafft haben. Sympathie sieht auf jeden Fall anders aus, wer hier den schlechtesten ersten Eindruck hinterlässt ist gar nicht so leicht zu sagen, doch dafür bleibt auch gar nicht viel Zeit.
Denn schon wird die Station überfallen und Knall auf Fall befindet sich diese doch sehr ungewöhnliche Gruppe in einem Schiff, in der Hoffnung sich retten zu können.

Schnell wird klar, dass sich M. K. England hier vor allem die sehr starke Charaktergestaltung auf die Fahne geschrieben hat und das ist ihr auch mehr als nur gelungen. Divers, wahnsinnig humorvoll und wesentlich deeper, als ich hier ursprünglich erwartet hätte, bildet sich unglaublich schnell eine Crew, die man einfach ins Herz schließen muss.
Die Situationen sind im Wechsel sehr emotional, richtig lustig und dann wieder aufklärend – all das aber, ohne auch nur eine Spur „gewollt“ zu wirken und das hat schon etwas zu bedeuten.
Egal, ob Geschlechteridentitäten, sexuelle Orientierungen, Herkunft, Religion – hier muss sich niemand verteidigen und die Autorin zeigt auf, wie es hoffentlich zukünftig werden wird.

Ich will mehr!

Aus Zankereien werden Neckereien und so hat sich auch die ungewollte Crew ziemlich schnell aneinander gewöhnt und geht von heut auf morgen durch dick und dünn. Nax an sich ist schon ein wahnsinnig toller Charakter, der sich oftmals nicht in unangenehmen Situationen aufhalten möchte, aber ein herzensguter Mensch ist und somit auch schnell die anderen Mitglieder um den Finger wickelt. Immer wieder kommt es zu ziemlich intimen Momenten unter den Charakteren, in denen Gefühle zueinander, aber auch tiefe Ängste und Geheimnisse besprochen werden und somit auch Leser:innen mit einschließen.

Lediglich vom Setting selbst hätte ich oftmals gerne ein bisschen mehr erfahren, da der Fokus wirklich auf den Charakteren und dem Abenteuer an sich lag. Das hat der Geschichte überhaupt keinen Abbruch getan und für leichte Unterhaltung gesorgt, die definitiv auch eine große Empfehlung für eher Science Fiction unerfahrene Leser:innen ist, doch wer mehr vom neuen interessanten Weltenaufbau erfahren möchte, bekommt nur weniger Fragen beantwortet.
Die eher überschaubare Seitenanzahl hat aber ja auch schone in wenig darauf schließen lassen, dass eben nicht in alle Richtungen so intensiv gearbeitet werden kann. Der Band an sich ist zwar abgeschlossen, aber ich hoffe so sehr, dass wir noch weitere Geschichten der Swift Kick zu lesen bekommen!

So wirklich viel hatte ich von Die Verstoßenen von M. K. England gar nicht erwartet, umso mehr hat mich die Geschichte dann aber begeistert! Eine wundervolle Crew, beste Unterhaltung und mächtig viel Spannung – was wünscht man sich mehr? Auch für Genre-Neulinge eine klare Leseempfehlung und wenn euch Aurora Rising gefallen hat, dann solltet ihr euch diese Geschichte auf jeden Fall gönnen!

KAUFEN!

AUCH REZENSIERT VON: Phantastik News | Letannas Bücherblog

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