Rezension | Die Viper 1: Feuerregen
Titel: Die Viper 1: Feuerregen | Autor: Laurent Astier | Übersetzer: Tanja Krämling | Illustrator: Laurent Astier | Verlag: Splitter Verlag | Erscheinungsdatum: 29.01.2021 | Seitenzahl: 72
Dieser Tag im Jahre 1900 in Silver Creek, Colorado, sollte der glücklichste in Emilys jungem Leben sein. Für ihre Hochzeit ist sie eigens aus New Orleans in das verschlafene Nest gereist. Aber ihr Verlobter ist umgezogen – auf den Dorffriedhof, und zwar für immer. So wie es aussieht, bleibt der hübschen Miss nur eine Karriere im ältesten Gewerbe der Menschheit, um über die Runden zu kommen. Oder war die Eheschließung nur ein Vorwand für die Reise? Vielleicht steht Emily der Sinn nicht nach Ehe, sondern vielmehr nach Rache…
Laurent Astiers rachelustige Pistolera verleiht dem Western-Genre einen besonderen Dreh, ohne dessen klassische Zutaten und Stärken zu vernachlässigen. Vertraut und doch erfrischend anders!
Vielen Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!
Mit Western kann man mich normalerweise gar nicht locken, aber dieser Comic hatte etwas an sich, dem ich einfach auf den Grund gehen musste…
Ein Ritt durch ein neues Genre
…zumindest für mich! Denn hier habe ich bisher quasi echt keine Berührungspunkte gehabt, auch nicht wirklich im Comic Bereich, außer als Kind vielleicht ein paar Lucky Luke Bände. Und ob das so wirklich zählt, weiß ich nicht.
Der Auftakt von Die Viper hat mich dann aber wirklich neugierig gemacht und wieso auch nicht einmal was Neues ausprobieren? Wer mit dem gleichen Gedanken spielt, dem kann ich diesen Versuch definitiv empfehlen, denn gleich vorweg: ich war wirklich begeistert und hatte eine Menge Spaß beim Lesen!
Denn hier gibt es weit mehr als Macho-Gehabe und dieses Auge um Auge Ding – wer darauf steht, dem möchte ich es wirklich nicht absprechen, nur lockt es mich einfach nicht so.
Dass in dieser Story eine Frau die Hauptrolle spielt hat natürlich auch zu meinem Interesse beigetragen und Emily ist definitiv eine Person, die man gerne kennenlernen möchte und so viele Geheimnisse und Überraschungen auf Lager hat, dass ich mir gut vorstellen kann, wie interessant die weiteren Bände gefüllt werden.
Atmosphärisch
Stilgerecht versetzt einen auch der Zeichenstil direkt in die richtige Atmosphäre und nach einem sehr interessanten, wenn auch ziemlich erschütternden Einblick in Emilys Kindheit kommt auf einmal die Szene, die bereits im Klappentext beschrieben wird. Denn mittlerweile ist aus dem kleinen Kind eine erwachsene Frau geworden, die nach Colorado gereist ist, um dort zu heiraten. Das wirkt ein wenig unerwartet, doch die Szene ist auch genauso schnell zerbrochen, wie sie aufgekommen ist. Denn der zukünftige Ehemann ist bereits verstorben.
Wer also schon vermutet hat, dass dies keinesfalls das Happy End sein konnte liegt ganz richtig, doch welche Motive die junge Frau antreiben scheint dennoch ein Geheimnis zu bleiben. Oftmals geht es auch hier ziemlich rau zu, was mich immer mal wieder die Augen aufreißen ließ, doch das gehört wohl auch einfach zu der Zeit und dem Flair, dem gerecht zu werden.
Wie man es nicht anders kennt, wird im ersten band natürlich mehr angerissen und Fragen aufgeworfen, als das man wirklich schon alles durschauen könnte, aber das wäre ja auch langweilig. Und so hat Laurent Astier hier für mich den Meilenstein für meine erste bewusste Western Erfahrung gelegt, die mich so wahnsinnig neugierig zurückgelassen hat, dass ich unbedingt erfahren möchte wie es weitergeht.
Denn dunkle Geheimnisse und Spannung hat die Geschichte mehr als genug zu bieten – ein interessantes Leseabenteuer ist damit also garantiert.
Das Western Genre konnte mich bisher nie wirklich reizen, doch dann kam Die Viper von Laurent Astier und mein Interesse war geweckt. Und was soll ich sagen? Dieser Ritt hat sich mehr als nur gelohnt und ich bin wahnsinnig begeistert von diesem spannenden Auftakt. Viele Fragen bleiben noch offen, aber dadurch eben auch mein Interesse und ich freue mich jetzt schon auf die Folgebände.
KAUFEN!
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