Rezension | Die Viper 2: Flutwelle

Rezension | Die Viper 2: Flutwelle

Titel: Die Viper 2: Flutwelle |  Autor*in: Laurent Astier |  Übersetzer*in: Tanja Krämling  |  Illustrator*in: Laurent Astier |  Verlag: Splitter VerlagErscheinungsdatum: 24.03.2021  |  Seitenzahl: 64 | Weitere Bände: Die Viper 1: Feuerregen

Auf der Flucht vor Kopfgeldjägern erreicht die Viper, die sich als Schwester Maria ausgibt, Galveston in Texas. Sie ist nicht zufällig hier: Das örtliche Waisenhaus für junge Mädchen macht Schlagzeilen durch Selbstmordversuche und vermutete Misshandlungen, und die Viper will der Sache auf den Grund gehen. Der Leiter der Anstalt, Reverend Allister Coyle, hat sich für einiges zu verantworten, so wahr ihm Gott helfe!

Laurent Astiers rachedurstige Pistolera verleiht dem Western-Genre einen besonderen Dreh, ohne dessen klassische Zutaten und Stärken zu vernachlässigen. Vertraut und doch erfrischend anders!

Vielen Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!

„Western“ gehört zwar eigentlich nicht zu meinen favorisierten Genres, aber hier hat mir der Auftakt schon so gut gefallen, dass ich gerne sehen wollte, wie es weitergeht!

Das rasante Abenteuer geht weiter

Nach Emliys Flucht – die jetzt auch eher unter dem Namen „Die Viper“ bekannt ist – gibt es einen kleinen Szenenwechsel, der aber keinesfalls weniger interessant wäre. Während sie immer noch gesucht wird, ihre Spur aber nicht ganz deutlich ist, kommt sie nun in einem Waisenhaus an, bei dem sich mir sofort die Nackenhaare aufgestellt haben. Der Klappentext gibt die Richtung, in die die Story steuert schon ziemlich gut an, dennoch ist es noch einmal etwas ganz anderes, die Geschichte auch selbst zu lesen.

Doch nicht nur das Gesetzt ist ihr auf dem Versen, auch der mysteriöse Fährtensucher Ba-Cluth kreuzt immer wieder ihren Weg – ein bisschen mehr gibt es hier zwar schon im Zusammenspiel, doch so ganz hat sich das Ganze noch nicht aufgeklärt – dennoch zumindest für mich ein sehr interessanter Handlungsstrang, bei dem ich noch sehr neugierig auf die Entwicklung bin.

Zeichnungen @ Laurent Astier | Splitter Verlag

Tiefere Einblicke & ernste Themen

Laurent Astier schafft es nicht nur auf der doch eher überschaubaren Seitenzahl eine atmosphärische Kulisse zu zeichnen und eine rasante Flucht zu schildern. Der Fokus liegt hier klar auf den Charakteren und den Geheimnissen, die diese mit sich herum tragen. Und genau diese sind dann doch immer wesentlich dunkler als man im ersten Moment erwarten würde. Genau hier gibt es auch viel gesellschaftliche Kritik, einige Momente, in denen man schlucken muss und so manchen Stoff, der zum Nachdenken anregt.
Davon abgesehen geht es auch hier wieder ziemlich grob einher und die Viper macht auch vor Gewalt nicht Halt. Das hat sie im ersten Band schon angedeutet, doch der persönliche Rachefeldzug hat scheinbar noch lange kein Ende gefunden.

Somit definitiv eine gelungene Fortsetzung, wenn ich auch immer noch nicht gut abschätzen kann, wo uns die Reise hinführt. Es verrät wohl nicht zu viel, wenn ich sage, dass auch diese Band wieder mit einem abrupten Abschied endet und der weitere Weg noch offen liegt. Ganz interessant zu verfolgen ist auf jeden Fall der eingezeichnete Weg in der Karte vorne im Comic. Lassen wir uns überraschen, was Emily noch bereit hält.

Zeichnungen @ Laurent Astier | Splitter Verlag

Auch mit dem zweiten Band von Die Viper konnte mich Laurent Astier nicht nur unterhalten, sondern definitiv auch überraschen. Ein rasanter Rachefeldzug, der so einige dunkle Geheimnisse und schwere Themen mit sich bringt, jedoch vor nichts scheut. Emilys Reise ist noch lange nicht zu Ende, dafür fühlt sich aber jede Szene wie auf Hochtour an.

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