Rezension | Die Wölfe von Pompeji von Elodie Harper

Rezension | Die Wölfe von Pompeji von Elodie Harper

Titel: Die Wölfe von Pompeji | Originaltitel: The Wolf Den | Autor*in: Elodie Harper | Übersetzer*in: Martin Schwarz | Verlag: Piper | Erscheinungsdatum: 01.06.2023 | Seitenzahl: 460

„Die Wölfe von Pompeji“ ist ein historischer Roman, der das lange übersehene Leben der Frauen im antiken Pompeji neu betrachtet. Perfekt für Fans von Pat Barker und Madeline Miller.

„Amara: Verkauft von ihrer Mutter. Versklavt in einem Bordell. Entschlossen für ihre Freiheit zu kämpfen.“

Amara war eine geliebte Bürgerstochter, bis der Tod ihres Vaters ihre Familie ins Elend stürzte. Jetzt gehört sie einem Mann, den sie verachtet, und ist Teil der Wölfinnen von Pompeji, eine Sklavin im berüchtigtsten Bordell der Stadt. Zusammen mit den anderen Mädchen versucht sie jeden Tag zu überleben. Trotz ihrer Ängste und Sorgen können sie sich aufeinander verlassen. Und Amaras Geist ist noch lange nicht gebrochen. Scharfsinnig und einfallsreich erkennt sie, dass die Straßen von Pompeji voller Möglichkeiten stecken und alles in dieser Stadt seinen Preis hat. Aber wie viel wird ihre Freiheit kosten?

Im antiken Pompeji, das seinem Schicksal unausweichlich entgegentritt, schildert Elodie Harper abgrundtiefe Kontraste zwischen Reichtum und Elend, Männern und Frauen, freien Bürgern und rechtlosen Sklaven.

Vielen Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!

Obwohl es sich hierbei weniger um mein gewohntes Genre handelt, war ich dennoch super neugierig auf dieses Werk und wollte unbedingt mein Glück versuchen.

Das antike Pompeji

74 v. C. – Amara, geboren und großgeworden als Arzttochter, hat einen schnellen Abstieg hinter sich. Nachdem ihr Vater verstorben ist und ihre Mutter sie verkauft hat, lebt sie nun als Sklavin. Als eine der vielen Huren von Felix dem Zuhälter. Abhängig, ohne Rechte und ohne Schutz.
Die Wolfshöhle gehört zu einem der vielen Bordelle in Pompeji und beherbergt mehrere Frauen – die zwar durchaus auch mal konkurrieren, aber eben auch die einzige Familie sind, die sie untereinander noch haben. Obwohl ich den Start keinesfalls schlecht und schon schnell sehr interessant fand, habe ich dennoch ein bisschen gebraucht, um richtig in der Geschichte anzukommen.

Vielleicht war es auch ein Stück weit dem geschuldet, dass es sich dieses Mal nicht wirklich um Fiction gehandelt hat, sondern einige Frauen so ein Leben hatten.
Elodie Harper beschönigt nichts und zeigt auf, welchen Kämpfen, Gefahren und Auseinandersetzungen sich die Frauen täglich stellen müssen – aber auch generell, was die starken Kontraste in der Gesellschaft zur Folge haben. Zwischen arm und reich, Frauen und Männern, den freien und den versklavten Menschen.

Hoffnungsschimmer

Wer auf historische Romane steht, gerade jene, die sich nun vermehrt mit den weiblichen Perspektiven beschäftigen, sollte hier auf jeden Fall ein Blick reinwerfen. Mir fehlen zwar die Vergleichsmöglichkeiten, aber schlecht fand ich den Roman auf keinen Fall. Zwischen Schock und Empowerment hat die Autorin hier eine spannende Story aufgebaut, die mich teilweise sehr beeindruckt hat.
Dabei geht es natürlich nicht nur um die schlechten Aspekte – auch, wenn hier selbstverständlich der Fokus drauf liegt, sondern auch um den Hoffnungsschimmer, der Amara und auch all die anderen Frauen am Leben erhalten hat.

Die Geschichte wird ausschließlich aus der Sicht der jungen Protagonistin erzählt, was ich aber überhaupt nicht schlimm fand. Dadurch bleiben zwar manch andere Gedanken verborgen, aber so geht es uns im wahren Leben ja auch nicht anders. Auf der Suche nach Freiheit und Selbstbestimmung und überraschenden Freundschaften und Unterstützung gibt es hier jede Menge im alten Pompeji zu erleben, auch wenn es oftmals ein schmaler Grad zwischen Faszination und Erschütterung ist.
Doch die Geschichte ist noch lange nicht vorbei, ebenso wie Amaras Reise. Denn hierbei handelt es sich lediglich um den Auftakt einer Trilogie – wer also voller Vorfreude auf diese Geschichte lauert, es geht noch weiter!

Von der Arzttochter zur Sklavin muss sich Amara durch das antike Pompeji schlagen. Zwischen Erschütterung und Faszination beginnt Elodie Harper hier den Auftakt ihrer Trilogie und dem Kampf um Freiheit und Selbstbestimmung.

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